0819 - Die fliegende Stadt
schrecklichen Bedrohung ausgesetzt zu sein, vorübergehend vergaß. Dafür breitete sich der Verdacht in ihm aus, Lopointh könnte die Veränderungen vorausgesehen haben.
Da verstummte Bjo wieder. Die Aura um Rhodans Körper erlosch. Alaska spürte, daß das Cappinfragment unter der Plastikmaske wieder zur Ruhe kam. Die Sinnesorgane Douc Langurs blieben jedoch unverändert in ihrem unnatürlichen Zustand, und die nächsten Worte Perry Rhodans bewiesen, daß die Stimmung des SOL-Kommandanten weiterhin Anlaß zu Sorgen gab.
„Bjo soll aufhören, so unvernünftige Dinge zu sagen", klagte Rhodan. „Man versteht ihn ja überhaupt nicht. Ich finde sein Verhalten einfach unerträglich."
„Es ... es überkam mich einfach", stotterte Bjo verwirrt. „Ich hatte das Gefühl, Botschaften aus den Tiefen des Weltraums zu empfangen."
„Wir müssen davon ausgehen, daß wir uns seit unserer Ankunft auf Dacommion auf rätselhafte Weise verändert haben", sagte Alaska mit erzwungener Gelassenheit. „Ich hoffe, daß es nur vorübergehende Erscheinungen sind, unter denen wir zu leiden haben. Vielleicht hat auch unser varbischer Begleiter eine Erklärung dafür."
Obwohl die Translatoren alles, was gesprochen wurde, in die varbische Sprache übertrugen, reagierte Lopointh auch jetzt nicht.
Alaska zögerte.
Begriff der Varbe nicht, was geschehen war oder sollte er es nicht begreifen?
Der Transmittergeschädigte entschloß sich, vorläufig keine Fragen zu stellen, denn es bestand immer noch Hoffnung, daß sich Rhodans Zustand bis zum Zusammentreffen mit der varbischen Regierung besserte.
Um weiterhin. Zeit zu gewinnen, unternahm Alaska daher keine Anstalten, die Plattform zu verlassen.
Lopointh jedoch schien der Besichtigung überdrüssig zu sein. Er winkte seine früheren Begleiter herbei, die die ganze Zeit über im Ausgang der Kuppelhalle gewartet hatten.
„Ich habe durchaus Verständnis für Ihre gegenwärtige Situation", sagte er dann an die Solaner gewandt. „Sie ist jedoch völlig normal und hängt mit den Anpassungsschwierigkeiten zusammen, die jedes Wesen hat, wenn es einen fremden Planeten betritt."
Anpassungsschwierigkeiten! dachte Alaska wütend.
Dem Varben war also nicht entgangen, daß die Besucher Probleme hatten. Daß er die Sache jedoch derart verharmloste, steigerte Alaskas Mißtrauen.
„Wir bringen Sie jetzt nach Kaansäder zum Sitz der Regierung", fuhr der Varbe fort. „Die Weltverwalter erwarten Sie bereits."
Alaska blickte dorthin, wo der gewaltige Komplex in der Luft schwebte. Zahlreiche Antigravbahnen führten in die Richtung der fliegenden Stadt. Obwohl er einem Zusammentreffen zwischen der Varben-Regierung und dem indisponierten Rhodan zum jetzigen Zeitpunkt niemals zustimmen konnte, war Alaska doch gespannt darauf, Kaansäder zu besuchen. Bereits aus großer Entfernung ist die fliegende Stadt ein phantastischer Anblick.
Wahrscheinlich boten sich in Kaansäder selbst genügend Anlässe, den Kontakt mit der Regierung aufzuschieben.
„Wir sind bereit", sagte er daher zu dem Varben.
„Es ist völlig windstill", jammerte Perry Rhodan. „Diese Schwüle ist unerträglich."
„Ja", sagte Lopointh unbeeindruckt. „Das sind die üblichen Verhältnisse hier auf Dacommion."
„Das sind Ausflüchte", beschuldigte ihn Rhodan. „Sie können nicht in dieser Art und Weise mit uns umspringen. Kommen Sie, Alaska! Wir kehren um."
„Denken Sie doch an unsere Vorhaben!" rief Alaska verzweifelt. „Ich bin sicher, daß in Kaansäder andere Bedingungen herrschen. Ich erfuhr gerade von den Varben, daß die Gebäude dort vollklimatisiert sind. Nicht wahr, Lopointh?"
„Alles ist mordonk", versicherte der persönliche Kontrolleur des Weltverwalters Hamsajanth.
Inzwischen hatte Douc Langur sich selbständig gemacht und tappte in der Nähe des Plattformrands herum. Bjo besann sich seiner Pflichten und begab sich zu dem Forscher.
„Ich sehe so gut wie nichts", sagte Langur unsicher. „Die Unfähigkeit, mich zu orientieren, macht mich ganz krank."
„Das kann ich verstehen", meinte Bjo mitfühlend. Er beobachtete, wie der Forscher der Kaiserin von Therm nach seinen Sinnesorganen tastete und sie behutsam berührte.
„Es muß in der Gravo-Schleuse oder in der Gravoröhre geschehen sein", vermutete Douc. „Auf jeden Fall sind meine sämtlichen Sinnesorgane in Mitleidenschaft gezogen."
„Ich bleibe in Ihrer Nähe", versicherte der junge Mutant.
„Das ist sehr anständig", bedankte sich Langur
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