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082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

Titel: 082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dünnen Kleidung, die Malek
Tuave trug. Funken sprühten. Sie versengten Ilonkas Augenbrauen und Haar.
    Die
eingeschlossene Rumänin starb einen schrecklichen Tod.
     
    ●
     
    Schloß Prota
brannte nieder.
    Keine Chronik
berichtete über die Details, die zum Untergang führten.
    Mit dem Ende
auf Schloß Prota kam auch das des kleinen Karpatendorfes Merdagve.
    Die Annalen
wissen zu berichten, daß »einundzwanzig Weibsleute, angeführt von der
Dorfschönen Ilonka Tuave, das Schloß gestürmt, um der grausamen Gräfin den
Garaus zu machen. Alle einundzwanzig kamen um ihr Leben, zerrissen von den
Bluthunden, verbrannt in dem verhexten Gemäuer…«
    Nach dem
Vorfall flohen die letzten Bewohner aus Merdagve. Wind und Wetter zerstörten
die Gebäude, von denen heute, wie auch von Schloß Prota, nur noch Ruinen
stehen.
    Es heißt
ebenfalls in den Aufzeichnungen, daß die furchtbare Gräfin, deren Lockruf
zweiunddreißig Männer aus Merdagve folgten, wie eine Hexe mit verbrannt sei.
Doch es gibt sehr wohl ein Geheimnis um sie. Ihr teuflischer Geist wohnt noch
heute in den schwarzen Mauern, sinnt nach Rache. Und wer störet das Phantom,
sei verflucht, wird er doch neue Pein hervorrufen und neue Last den Menschen
aufladen, die in den Bergen wohnen. Gräfin Redziwihls Ruf wird erklingen, und
die Männer werden ihm folgen und nicht mehr zurückkehren, wie jene
zweiunddreißig, die im Dunkel der Geschichte verschwanden.
    So die
Chronik.
    Eine Legende?
    Nicht alles!
    Das Rätsel um
die lebenshungrige Gräfin, die fünf Ehen hinter sich brachte, die mit dreißig
Jahren noch genauso jung aussah wie mit zwanzig, wurde nie geklärt.
    Ein
furchtbares und blutiges Geheimnis liegt unter den Mauern von Prota begraben.
    Und in den
ersten Frühlingstagen dieses Jahres sollte die Vergangenheit mit
Riesenschritten zurückkommen.
    Es würde sich
das erfüllen, was Silvia Gräfin Redziwihl ihrem treu ergebenen Diener gegenüber
erwähnte, als sie ihn bat, sie zu begleiten und alles zum Sterben
vorzubereiten.
    »Es wird nur
eine kurze Zeitspanne sein«, hatte sie damals gesagt. »Ich werde wiederkommen.
Jung und vollkommen - und in vollen Zügen leben. Wie heute, Mihail!«
    Dies heute
lag rund dreihundertfünfzig Jahre zurück. Aber es wurde zur Gegenwart.
    New York, 9.
März. Ein Freitag.
    Die Luft war
nicht mehr so kalt wie in den vergangenen Tagen. Bei wolkenlosem Himmel
erreichte die Sonne schon eine Temperatur, die man als angenehm bezeichnen
konnte.
    Zahlreiche
Spaziergänger waren unterwegs und schlenderten durch den Central Park. Mütter
mit ihren Kindern, hin und wieder sogar einspännige Pferdekutschen, die ihre
Kunden spazierenfuhren und alte Männer auf den Bänken vor weißen Schachtischen,
vertieft in ihrem Spiel.
    Bunt und
belebt war auch das Bild in Lower Manhattan.
    Auf der
erhöht liegenden Straße hinter den Gitterabsperrungen saßen Menschen und
beobachteten das Treiben im Hafen.
    Am Tempel
Emanuel hatte ein geschäftstüchtiger Straßenhändler bereits seinen kleinen
dreirädrigen Wagen aufgestellt und einen weißen Sonnenschirm aufgespannt, auf
dem in knalliger, roter Schrift zu lesen war Frankfurters and ice cold Drinks.
    Das Geschäft
mit den ice cold Drinks haute noch nicht so richtig hin. Mancher Spaziergänger
aber kaufte sich einen Frankfurter.
    New York war
wahrhaftig keine geruhsame Stadt. Aber heute waren sicherlich mehr Menschen im
Freien als in den vergangenen Tagen.
    Auf dem
Washington Square hatten die Maler ihre Staffeleien am Straßenrand aufgestellt.
    Am Torbogen,
der aussah wie eine verkleinerte Ausgabe des Triumphbogens in Paris, befand
sich an diesem Nachmittag ein zeltartiger Aufbau. Es war eine kleine Kabine,
die von einem rotweißgestreiften Stoff umspannt war. Ein Dach hatte sie nicht.
    Der Vorhang
war auf einer Seite geöffnet. Dort stand ein klappriger Tisch, hinter dem eine
alte Zigeunerin saß. Links und rechts befanden sich zwei handgemalte Plakate
mit folgender Aufschrift: »Riskieren auch Sie einen Blick in die Zukunft!
Madame Wondra sagt Ihnen alles, was Sie erwartet.«
    Larry Brent
und Iwan Kunaritschew bummelten an diesem Nachmittag über den Washington
Square. Beide PSA-Agenten befanden sich seit einem Tag in der Millionenstadt.
    Als sie an
der Bude von Madame Wondra vorüberkamen, blieben sie stehen. Larry meinte:
    »Wie sieht es
aus, Brüderchen? Mich hat schon immer interessiert, wie es um dein Liebesleben
bestellt ist. Bist du nicht scharf darauf, ob sie dich noch

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