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0835 - Rückkehr der Vernunft

Titel: 0835 - Rückkehr der Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Irgendwo mußte der zwölfeckige Leitkristall sein, den es in jeder Kristallfamilie nur einmal gab. An ihn mußte er sich wenden.
    Ronald Tekener blieb stehen, nachdem er fast eine halbe Stunde lang vergeblich gesucht hatte. Er schloß die Augen und entspannte sich.
    Seine rechte Hand schloß sich um den Zellaktivator auf seiner Brust.
    Einige Minuten lang geschah überhaupt nichts. Dann aber bemerkte der Aktivatorträger einen hellen Punkt, der sich seitlich von ihm befand. Er drehte sich zur Seite, bis er den Punkt trotz geschlossener Augen direkt vor sich sah.
    Vorsichtig schob er die Füße voran, um nicht zu stolpern, und bewegte sich auf diese Weise etwa drei Meter weit. Dann glaubte er, mitten in, einem hell strahlenden Licht zu stehen.
    Er öffnete die Augen und blickte direkt auf den zwölf eckigen Kristall, der sich unmittelbar vor ihm befand. Er atmete auf.
    Die Kristalle hatten ihm ein erstes Zeichen gegeben.
    Genügte das schon, in einen Dialog mit ihnen einzutreten?
    Er schloß die Augen wieder, weil er sich nicht vorstellen konnte, daß er etwas erreichte, wenn er laut sprach.
    Als es nach wenigen Sekunden rings um ihn herum zu knistern begann, öffnete er die Augen wieder. Er sah, daß er vollständig von hochaufstrebenden Kristallen eingeschlossen war. Immer näher rückten die schillernden Gebilde, bis sie ihn so eng umgaben, daß er sich kaum noch bewegen konnte.
    Er fühlte sich nicht bedroht. Die Reaktion der Kristalle bestärkte ihn vielmehr in seiner Hoffnung, daß eine Verständigung mit ihnen möglich war.
    Er schloß die Augen wieder und wartete ab.
    Er spürte, wie Kristallspitzen seine Hände und Schultern berührten. Einige Sekunden verstrichen, dann drückten sich ganz vorsichtig einige Kristalle gegen seine Schläfen. Die Kristalle begannen, Informationen über sich abzugeben. Sie vermittelten ihm einen Einblick in ihre seltsame Welt.
    Diese war ganz anders, als die Haluter sie sich vorstellten.
    In ihr gab es keine Aggressivität, keine Drohung und keinen Kampf. Die Welt der Kannibalkristalle war absolut friedlich. Die Kristallintelli-genz war ein philosophisch denkendes Wesen, das sich eine kämpferische Auseinandersetzung mit einer anderen Intelligenz überhaupt nicht vorstellen konnte. „Ihr habt jedoch eine ganze Welt ins Chaos gestürzt", sagte Tekener laut. „Ihr habt die archaischen Instinkte der Haluter geweckt und tausendfach in ihnen verstärkt, so daß sie wieder zu den rasenden Bestien geworden sind, die sie früher einmal gewesen sind."
    Von den Kristallen gingen eine Reihe von Impulsen aus, die Tekener ein körperlich spürbares Entsetzen übermittelten. Überrascht stellte er fest, daß die Kannibalkristalle unter der Eigenart litten, bestimmte Emotionen zu speichern und potenziert wieder abzustrahlen. Die Kristalle wußten, welche Wirkung sie auf die Haluter erzielt hatten.
    Sie wußten, welch chaotische Zustände sie damit auf Terzrock herbeigeführt hatten, aber sie konnten nichts daran ändern, weil sie nicht die Fähigkeit hatten, diese Eigenschaft zu beherrschen.
    Ronald Tekener verstand sie gut. Er begriff auch, wie groß das Ausmaß ihrer Leiden war, aber er wußte nicht, wie er ihnen helfen konnte. „Es muß etwas geschehen", sagte Tekener. „Die Haluter werden angreifen. Sie wollen sich von eurem Einfluß befreien. Sie müssen es, wenn sie überleben wollen, und ihr müßt die Ausstrahlung beenden, wenn ihr überleben wollt."
    Maßloses Entsetzen erfaßte die Kristallintelligenz, und Ronald Tekener erkannte, daß sie wirklich völlig hilflos war. Er wurde von einer rastlosen Unruhe erfaßt. Plötzlich glaubte er, es im Kristallfeld nicht mehr aushalten zu können. Er hatte das Gefühl, daß der Boden unter seinen Füßen erzitterte, und er glaubte zu wissen, wodurch das verursacht wurde.
    Cornor-Lerz hatte seinen Vernichtungsfeldzug begonnen.
    Es konnte nur so sein. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. So meinte er.
    Minuten später wurde er eines Besseren belehrt.
    Ihm war, als reichten seine Sinne schlagartig doppelt so weit in das Kristallfeld hinein wie zuvor. Und kurz darauf schien es, als verdoppele sich sein Wahrnehmungsvermögen erneut.
    Verwirrt versuchte er, sich zu orientieren. Seltsame Bilder tauchten vor ihm auf. Zeitweilig fühlte er sich in eine andere Landschaft versetzt. Mal glaubte er, sich inmitten einer Steppe zu befinden, mal wähnte er sich in den eisigen Zonen im hohen Norden, und dann wieder glaubte er, von den gigantischen

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