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0839 - Ruhe sanft und komm nie wieder

0839 - Ruhe sanft und komm nie wieder

Titel: 0839 - Ruhe sanft und komm nie wieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beschäftigte und zu dem Ergebnis kam, daß es noch Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die man aufklären muß.«
    »Klar, da gibt es viele.«
    »Das meine ich. Aber ihn interessierte besonders die Vergangenheit, wenn Sie verstehen. Die tiefe Vergangenheit, das Dämonische, das schon seit Beginn der Zeiten Bestand hatte und alle Stürme der Welt überdauern konnte.« Er hob die Augenbrauen an. »Können Sie mir folgen, Sinclair?«
    »Ein wenig schon. Sie meinen die Kreaturen der Finsternis.«
    Sellnick amüsierte sich. »Wäre es mir möglich, ich würde in die Hände klatschen.«
    »Tun Sie es doch.«
    »Dann hätten Sie Ihren Spaß, wie? Aber das wollen wir lassen. Nun, dieser Mann lebte nicht ewig. Auch er starb, und er hatte einen allerletzten Wunsch. Er wollte auf einem bestimmten Friedhof beerdigt werden. Er wollte dort und nur dort liegen. Leider befindet sich dieser Friedhof nicht in unmittelbarer Nähe seiner Heimatstadt Leeds. Er wandte sich an mich und bat mich, ihm diese Beerdigung zu ermöglichen. Ist das nicht herrlich?«
    »Für Sie ja, aber für mich weniger.«
    »Ach, hören Sie auf! Es ist etwas Besonderes. Dieser alte Friedhof in Polen liegt so, daß ihn kaum jemand kennt. Aber ich weiß über ihn Bescheid.«
    »Tatsächlich?«
    »Sicher. Dort liegen sie.«
    »Kreaturen der Finsternis, denke ich mir.«
    »Ja, Sie haben recht.«
    »Und weiter?«
    Er hob einen Zeigefinger. »Für Sie habe ich mir etwas Besonderes einfallen lassen, Sinclair.«
    »Was denn?«
    »Ahnen Sie es nicht?«
    »Sie werden es mir sagen!«
    Er nickte. Sein Blick hatte etwas Träumerisches. »Die Sache ist doch die«, sagte er mit leiser Stimme. »Zuerst hatte ich mir vorgenommen, Sie zu töten. Ich hätte sie vor zwei Minuten abschießen können wie einen Hasen auf der Flucht. Einfach so. Ziehen, zielen und peng. - Ich tat es nicht.«
    »Wie menschenfreundlich von Ihnen.«
    »Ha, ha…« Er lachte mir ins Gesicht. »Das hörte sich nur so an. Ich bin sehr kreativ, sonst hätte ich nicht in diesen Beruf einsteigen können. Ich habe mir einfach gedacht, daß wir eine Doppel-Beerdigung durchführen.«
    »Ach so…«
    Sellnick wunderte sich. »Mehr sagen Sie nicht dazu? Wo bleibt denn Ihr Kommentar?«
    »Den verschweige ich lieber.«
    »Sie können auch nichts dagegen tun, Sinclair. Ich habe alles beschlossen, und ich will Ihnen mit der größten Deutlichkeit sagen, daß ich von meinen Beschlüssen niemals abweiche. Ich bleibe dabei. Sie werden auf dem alten Friedhof sterben. Sie werden einfach eingehen. Sie werden, so sage ich Ihnen, dahinsiechen, zusammen mit den anderen, den Kreaturen der Finsternis. Sie glauben gar nicht, welch ein Balsam das für meine Seele sein wird.«
    »Doch, das kann ich mir vorstellen.«
    »Noch Fragen?«
    Ich nickte. Die hatte ich tatsächlich. »Werde ich als Toter begraben oder lebendig verscharrt?«
    Vor Staunen öffnete Sellnick den Mund und vergaß sogar, ihn zu schließen. »Na, Sie machen mir Freude, Sinclair. Reden über Ihren Tod, als wäre es die normalste Sache der Welt. Verdammt noch mal, wie finde ich das denn?«
    »Gewohnheit.«
    Sellnicks Mund schloß sich. Die beiden Bodyguards hatten bisher nur zugehört. Auch jetzt traute sich keiner von ihnen, den Mund zu öffnen, sie hielten sich wohlweislich zurück, aber sie hielten mich ständig unter Kontrolle. Ihre Blicke waren wie Eisduschen, unter denen ich fröstelte. Meine Sorge galt weniger meiner eigenen Person, sondern vielmehr der meiner Freundin Jane. Ihr ging es schlecht, der Fußdruck behinderte ihren Atem. Wenn sie Luft holte, dann strömte nurmehr ein lautes Keuchen über ihre Lippen.
    »Kann dieses Granitgesicht nicht seinen Fuß vom Körper der Frau wegnehmen?« fragte ich.
    »Nein, er kann nicht.«
    »Haben Sie Angst, Sellnick?«
    »Ich gehe nur gern auf Nummer Sicher.«
    »Klar, ich…« Die nächsten Worte sprach ich nicht aus, denn ich hatte an Sellnicks Reaktion gesehen, daß irgend etwas nicht stimmte. Er schaute mich nicht mehr an, hatte die Augen verdreht und schielte zur Decke.
    Auch ich merkte, daß sich etwas tat.
    Der Zug hatte an Geschwindigkeit verloren. Wir rollten einem Halt entgegen. Nur hätte dies nicht die Tatsache gerechtfertigt, daß Sellnick nach oben schielte. Es mußte noch etwas anderes im Spiel sein.
    Er wandte sich an Alvin. »Halte sie mit der Waffe in Schach!«
    Der Dunkle nickte.
    Ich schaute nach rechts.
    Alvin hielt die schwere Waffe mit beiden Händen fest. Er hatte sich auch breitbeinig

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