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0843 - Jagdgebiet Hölle

0843 - Jagdgebiet Hölle

Titel: 0843 - Jagdgebiet Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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hörbar auf, »bin ich anders besoffen als sonst. Ich sehe… keine weißen Mäuse, sondern drei… nackte Kerle.«
    »Ich auch, Pascal. Sind wir etwa…«
    Der Rest blieb auf ewig ungesagt. Stahlharte Fäuste packten die Betrunkenen, zwangen ihre Köpfe in den Nacken und legten ihre Hälse frei.
    Jean-Luc und Pascal waren mit einem Schlag nüchtern. Sie wollten schreien, als die riesigen Fangzähne vor ihren Gesichtern auftauchten, sich wehren, brachten aber nicht mehr als ein Krächzen zustande. Auch dieses verstummte abrupt, als sich die Zähne brutal in ihre Halsschlagadern bohrten und machte einem wohligen Stöhnen Platz.
    Kurze Zeit später zerrten die beiden Vampire ihre ausgesaugten Opfer in die Scheune, zogen sie aus und versteckten die Leichen hinter einem Holzstapel. Bis die Toten entdeckt wurden, war ihre Mission längst erledigt.
    Die Blutsauger, die sich gesättigt und stark fühlten, schlüpften in die Wächteruniformen. Ein kleiner Zauber, der nicht allzu viel Kraft kostete, gaukelte Außenstehenden das Aussehen der beiden Toten vor.
    Eine Stunde später befanden sich die beiden-Vampire im Château. Es galt schnell zu handeln. Ansonsten bestand die Gefahr, dass die ganze Organisation aufflog.
    ***
    Die Hölle, nahe Vergangenheit
    Diffuses Dämmerlicht lag über der weiten, hügeligen Landschaft, die bis zum Horizont nicht die geringste Vegetation aufwies. Die sieben Menschen, die sich durch die schroffen Hügel kämpften, hatten sich längst an die tiefschwarzen Blitze gewöhnt, die so lautlos wie unablässig über das feuerrote Firmament zuckten und sich dabei millionenfach verästelten.
    »Unheimlich«, sagte Rosie Alfaro zu ihrem Nebenmann Michael Debellis, neben dem sie zäh herstapfte, obwohl sie höchstens über zwei Drittel seiner Beinlänge verfügte.
    »Ja«, erwiderte Debellis und kratzte sich am Kinn. »Diese verfluchten schwarzen Blitze sind unheimlich, man kann es nicht anders sagen. Jetzt habe ich schon über hundert Einsätze in der Hölle hinter mich gebracht. Aber so mulmig war mir noch nie dabei. Dabei bin ich nun weiß Gott kein Hosenscheißer. Weiß Gott nicht.«
    Rosie Alfaro, eine sehnige Mulattin, die den ersten Einsatz mit dem Kommando Zamorra hatte, grinste breit. Da ihre Gesichtsfarbe sowie die dunkle Uniform mit den tief schwarzen Hügeln verschmolz, wirkte das leuchtend weiße Gebiss so, als ginge es ohne Besitzer spazieren.
    Widerwillig grinste Debellis mit. »Vielleicht liegt's daran, dass es gegen Lucifuge Rofocale persönlich geht. Über den werden ja wahre Wunderdinge erzählt. Der soll zwei Seelenkommandos gleichzeitig mit einem Flügelschlag alle machen können.«
    »Quatsch mit Soße, wenn du mich fragst. Da wird kräftig übertrieben. Kein Dämon kann unsere Schutzschirme durchdringen, keiner, verstehst du? Auch dieser komische Satansministerpräsident nicht. Nicht mal LUZIFER schafft das.«
    »Richtig, Rosie, das ist so. Außerdem gehen dort vorne Zamorra und Duval. Mit den beiden kann absolut nichts passieren, die haben noch jedes Seelenkommando heil aus der Hölle zurückgebracht. Und jedes hatte Beute dabei. Dicke Beute, fette Beute. Die Prämienanteile waren bisher immer so hoch, die konnte man nicht mal in einem Monat ganz ausgeben.«
    Debellis lachte leise, als er an die vielen Mädchen dachte, mit denen er besagte Prämienanteile durchgebracht hatte. Mochten sie mit seinem Geld so glücklich werden, wie er es in ihren Armen gewesen war.
    Das Seelenkommando quälte sich einen steilen Hügel hoch. Knapp unter der Kuppe hob Zamorra den Arm. So blieben sie in der Schwärze verborgen und hoben sich nicht als weithin erkennbare Schattenrisse gegen das rote Hintergrundglosen ab. Es wäre zu gefährlich gewesen.
    Die drei Frauen und drei Männer versammelten sich um ihren Anführer. Außer Rosie Alfaro keuchte niemand.
    »Dort vorn, seht ihr es alle?« Zamorra, der gerade noch Rosie aufmunternd zugelächelt hatte, deutete über die schroffen Hügel hinweg direkt auf einen dünnen, nadeiförmigen Felsen, der sich hoch in den Himmel schraubte und sich knapp unterhalb der Spitze bog. »Satans Finger. Das ist er, ganz eindeutig. Astaroth hat nicht gelogen. Ab jetzt gilt: Schutzschirme an. Rofocales Badeplatz muss gleich dahinter liegen.«
    Jeder bediente den roten Knopf an seinem Multifunktionsarmband. Fast gleichzeitig flammten sieben Körperschirme auf, die sanft und elastisch die Konturen ihrer Besitzer nachformten. Der Schirm hüllte sie komplett ein, ohne sie in

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