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0843 - Jagdgebiet Hölle

0843 - Jagdgebiet Hölle

Titel: 0843 - Jagdgebiet Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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handelte.
    Ob es an ihrem Rang lag, dass nach ihrem Tod urplötzlich Vollalarm durch das Gewölbe gellte? Lucifuge Rofocale nahm es als wahrscheinlich an. Türen gingen auf, Menschen hasteten auf die Gänge. Ein dicker Mann erblickte den flüchtenden Dämon. Flink riss er den Blaster hoch. Ein nadelfeiner, blassroter Strahl verließ knisternd die Mündung und schlug knapp neben dem Dämon in die Wand.
    Lucifuge Rofocale schoss zurück. Er zielte besser. Bevor der Wächter zu einem zweiten Schuss kam, durchschlug der Strahl seine Brust. Röchelnd sank er um.
    Der Geflügelte grunzte zufrieden, weil er einen trefflichen Ersatz für seine fast brachliegende Magie gefunden hatte.
    Weitere Bewaffnete tauchten auf. Sie schossen sofort. Im Gegensatz zu dem Dicken, der wohl einfach überrascht gewesen war, waren ihre Waffen nicht auf tödlichen Lasermodus, sondern auf Betäubung geschaltet. So, wie er es erwartet hatte. Sie durften ihn nicht töten, nicht sofort jedenfalls, denn DIE MACHT war scharf auf seine Lebenskraft. Die Seelenkommandos hatten ihn zu lange durch die Hölle gejagt, um seine Seelenenergie jetzt einfach zu verschwenden.
    Der Dämon entging den lähmenden, hochfrequenten Elektroschocks nur durch blitzschnelle Bewegungen und Sprünge.
    Zurückzuschießen wäre momentan Selbstmord gewesen. Er musste schauen, dass er weiter kam. Sein Ziel war bereits nahe. Vier Ecken weiter bog er in den Teil des Gewölbes ein, in dem das Regenbogenblumenfeld unter der frei schwebenden Minisonne existierte.
    Ja, er schaffte es! Zurück in der Hölle konnte er den Widerstand erneut organisieren. Zusammen mit Carmina.
    Als er durch die Tür hastete, stand ihm unversehens ein Mensch im Weg.
    »Rofocale?«, stieß der Mistkerl, den er nur zu gut kannte, verblüfft hervor.
    Satans ehemaliger Ministerpräsident war allerdings nicht weniger überrascht, nachgerade schockiert. Den, der da vor ihm stand, hatte er einst mit seinen eigenen Hörnern aufgespießt und im Lavasee versinken lassen. Der Kerl musste eigentlich mausetot sein, so tot, dass es toter nicht ging.
    ***
    »Chef, ich verlange Gerechtigkeit«, krächzte Fooly mit heller Empörung in der Stimme.
    Der kleine Drache, dem wohlmeinende Menschen leichtes Übergewicht attestierten, weniger wohlmeinende hingegen starke Fettleibigkeit, watschelte schräg über den Flur und damit Zamorra direkt in den Weg. Er blieb stehen, fixierte den Professor mit seinen großen, runden Telleraugen und stemmte dabei die Hände in die Hüften, die quasi nur aus Fettringen bestanden. Die dreieckigen Hornplatten seines Rückenkamms zitterten, der Schwanz peitschte hin und her.
    Zamorra blieb stehen, sagte aber nichts. Er schaute den Jungdrachen lediglich an.
    Fooly nahm das als Aufforderung weiterzureden. Er tat es auf noch konfusere Weise als sonst. »Ich habe mir eins von den Lederwurstbroten äh… ausgeliehen, die Madame Ciaire im Kühlschrank betoniert hat oder deponiert oder wie das heißt. Das habe ich dann in einer Ritterrüstung versteckt, wenn mich mal ganz stark der Hunger plagt, weißt du. Und als ich es gerade vorhin herausholen wollte, um es zu mampfen - weil jetzt habe ich ja Hunger was sehe ich da? Weg ist es, Chef, jawohl, weg! Mein schönes Leberwurstboot, meine Notration für üble Zeiten, geklaut, gestohlen, entwendet.«
    Er tippte mit den Zehen auf den Boden und stieß eine Dampfwolke aus den bebenden Nüstern. »Lord Zwerg war das, Chef, er hat's mir geklaut. Er leugnet es zwar, aber ich habe noch den Fettfilm um seinen Mund gesehen. Und als er aufgestoßen hat, habe ich die Leberwurst zehn Meilen gegen den Wind gerochen. Und Lord Zwerg weigert sich jetzt, mir bei Madame Ciaire ein neues Leberwurstbrot zu besorgen. Du musst ihn verdonnern, dass er mir eines holt, Chef.«
    »Ach rutsch mir doch den Buckel runter mit deinem ollen Leberwurstbrot«, fauchte der Professor. »Und jetzt mach mir bloß den Weg frei, sonst werf ich dich hochkant aus dem Fenster, mache Drachenkotelett aus dir und gare dich in Wendelkraut.«
    »Aber Chef…«, murmelte Fooly verdattert und watschelte automatisch ein paar Schritte zur Seite. Es war weniger die Wortwahl des Professors als vielmehr dessen aggressiver Ton, der ihn so irritierte. »So übel bist du doch sonst nicht drauf. Hast du Zoff mit Mademoiselle Nicole?«
    »Das geht dich ja wohl einen feuchten Dreck an, du kleines, grünes Monster. Ich glaube, ich werde William anweisen, dich künftig an die Kette zu legen. Dann ist Ruhe mit dem

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