0848 - Der alte Mann verfluchte mich
leicht beunruhigt.
Ich hatte Calvin Crichton von meinen Entdeckungen, die die Hand betrafen, bisher nichts gesagt und behielt dies auch bei, als ich ihn hinter seinem Haus wiedertraf. Er hatte die Grube bereits ausgehoben und die Kadaver hineingeworfen. Sie lagen übereinander, eine Mischung aus Fell und Blut.
Cal war bereits damit beschäftigt, das Tiergrab wieder zuzuschaufeln. Er lächelte verlegen, als er mich sah.
»Ich bin froh, daß ich dich gesund wiedersehe.«
»Danke, Cal.«
»Hast du was erreicht?«
»Sollte ich es?«
»Keine Ahnung.« Er legte die Schaufel zur Seite. »Ich weiß es wirklich nicht. Als du mich verlassen hast, da machtest du auf mich den Eindruck eines Menschen, der von seiner Sache überzeugt ist. Aber jetzt glaube ich nicht so recht daran.«
»Stimmt.«
»Was stimmt?«
»Ich habe nichts erreicht, Cal. Ich war an der Felswand, die geschlossen blieb. Ich habe mich noch einmal im Haus umgeschaut und konnte auch dort nichts feststellen, obwohl ich der Meinung war, unter einer gewissen Kontrolle zu stehen, aber das braucht nicht zu stimmen. Ich bin danach wieder hergekommen.« Der Angriff des Zwergs hatte ich wohlweislich verschwiegen.
»Um was zu tun tun, John?«
»Ich möchte mich einfach von dir verabschieden, Cal.«
Der Schäfer sah aus, als hätte ich ihn damit überrascht. Er trat einen Schritt zurück. »Stimmt das wirklich?«
»Ja.«
»Dann willst du also nach London?«
»Genau.«
Er senkte den Blick und fragte dann: »Kann ich mir nicht vorstellen, John. Du brichst diesen Fall einfach ab?«
»Nein, das habe ich nicht vor. Ich möchte nur Informationen sammeln, und ich bin davon überzeugt, daß ich das in London schaffe.«
»Dann kommst du also zurück?«
»Davon kannst du ausgehen. Und bestimmt nicht allein. Ich werde einen Freund und Kollegen mitbringen. Er heißt Suko und ist Chinese.«
Calvin Crichton hatte in meine Worte hineingenickt. »Das ist sicherlich besser so, John. Vier Augen sehen mehr als zwei. Ich hoffe nur, daß ich in Ruhe gelassen werde.«
»Wirst du sicher. Du hast der anderen Seite doch nichts getan.«
»Meine Schafe und der Hund auch nicht.«
Ich reichte ihm die Hand. »Wir sehen uns wieder.«
Er gab den Händedruck zurück. »Soll ich dich noch bis zum Auto bringen?«
»Nicht nötig, den Weg finde ich allein.« Ich winkte ihm zu und ging davon.
Diesen Fall hatte ich nicht lösen können. Das Tor zur Lösung war mir nur kurz geöffnet und dann wieder verschlossen worden. Ich aber wollte es ganz aufreißen.
Bevor ich einstieg, warf ich noch einen letzten Blick auf die Felswand.
Kein Eingang zeichnete sich dort ab. Nichts bewegte sich.
Tatsächlich nichts?
Für die Dauer weniger Sekunden hatte ich den Eindruck, eine Erscheinung zu sehen. Da zitterte die Luft, da ballte sie sich zusammen, und aus diesem Zentrum hervor kristallisierte sich ein großes, altes Gesicht. Es war, als wollte Zacharias von mir Abschied nehmen. Nur gefiel mir das Lächeln auf seinem Gesicht nicht. So lächelte nur jemand, der genau Bescheid wußte, und ich hatte seinen Fluch auf keinen Fall vergessen.
Dann war das Gesicht verschwunden.
Ich war nicht sicher, ob ich es wirklich gesehen oder ob ich es mir nur eingebildet hatte. Jedenfalls wollte ich nicht länger warten, stieg ein und startete.
Langsam ließ ich den Rover anrollen. Ich mußte in Richtung Osten, immer nach Osten, und ich hoffte, gegen Abend mein Ziel erreicht zu haben, zwei Pausen eingeschlossen.
Gern kehrte ich dieser Gegend nicht den Rücken, denn wer spielt schon freiwillig den Verlierer?
***
Ich fuhr und hatte Mühe, mich zu konzentrieren, denn immer glitten meine Gedanken zurück zu der Szene in der Höhle und natürlich zu diesem Fluch. Hatte er mich erwischt, hatte er mich nicht erwischt? Ich wußte es einfach nicht.
Ich wollte bei Bristol auf die Autobahn und mich nicht erst noch lange über Landstraßen quälen.
Es war die M4, die mich über Swindon, Reading, Windsor bis hin nach London führte.
Eine sehr befahrene Strecke. Glücklicherweise nicht an diesem Wochenende, da hielten sich auch die Ausflügler zurück. Da ich gut vorankam und mich auch trotz des wenigen Schlafs top fühlte, wollte ich nur eine Pause einlegen.
Ich entschied mich für eine Raststätte nahe Swindon. Den Rest der Strecke konnte ich dann auf einer Backe abreißen. Von der Bahn fuhr ich ab und war ziemlich froh, nicht zu viele Fahrzeuge auf dem Parkplatz stehen zu sehen.
Ich tankte zuvor, stellte den Rover
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