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0849 - Das letzte Siegel

0849 - Das letzte Siegel

Titel: 0849 - Das letzte Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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entstand und allmählich deutlicher wurde. Ein Bild, das ihm sechs Amulette zeigte, die einen tödlichen Reigen tanzten. Ständig wechselten sie ihre Positionen, waren zum Greifen nah. Diabolisch lächelnd streckte der Erzdämon eine Hand aus und griff nach Merlins Sternen. Doch sie entzogen sich ihm.
    Noch, Es war noch zu früh. Das dreizehnte Siegel war immer noch geschlossen.
    »Zamorra, du Narr«, murmelte Lucifuge Rofocale. Zamorra hatte sich viel Zeit gelassen. Mehrere Wochen lang hatte er sich nicht um das Buch und die Siegel gekümmert. Aber jetzt war er wieder dabei. Und er war nach wie vor ahnungslos.
    Er wusste nicht, dass Lucifuge Rofocale ihn zu seinem Werkzeug gemacht hatte. Damals schon in der Spiegelwelt, als das »Unternehmen Höllensturm« scheiterte, Zamorra und seine Gefährten in Gefangenschaft gerieten und der Erzdämon sie befreite. Offen hatte er sich ihnen als Retter gezeigt, und sie waren darauf hereingefallen - alle Beteiligten. Seit jenem Moment konnte Lucifuge Rofocale Zamorra kontrollieren. Die Saat, die er in den Meister des Übersinnlichen gepflanzt hatte, ging auf. Ohne zu erkennen, was er da tat, schwächte Zamorra immer wieder den weißmagischen Abwehrschirm um Château Montagne, und ohne es zu wissen, öffnete er die Siegel des Buches nicht für sich selbst, sondern für den Dämon.
    Einige Male hatte er dabei zwar dessen Pläne durchkreuzt, zum Beispiel damals, als er verhinderte, dass Lucifuge Rofocale die Tore zu den Ash-Welten zwingen konnte, sich für immer zu schließen. Aber das war nebensächlich. Wichtig war nur, dass alle sieben Amulette, die Merlin einst geschaffen hatte, zueinanderfanden.
    Das war dann nicht nur Lucifuge Rofocales Triumph, sondern zugleich auch Zamorras Untergang. Ganz nebenbei würde er sterben. Und der Dämon gewann alle Macht.
    Die Macht über alle Welten, die einst durch das Zeitparadoxon entstanden. Die Spiegelwelten…
    So stand es geschrieben im letzten Kapitel des Buches, das vor Ewigkeiten von einem Drachen und einem Dämon des Or- Clans mit Dämonenblut auf Dämonenleder in einer uralten Dämonensprache geschrieben wurde. Die beiden Verfasser hatten es Lucifuge Rofocale zum Geschenk gemacht, und er hatte es Professor Zamorra zugespielt, Woher Drache und Or-Dämon einst ihre Kenntnisse über die Situation der Gegenwart hatten, blieb ein ungelöstes Rätsel.
    Es interessierte Lucifuge Rofocale auch nicht sonderlich. Wichtig war für ihn nur, dass geschah, was geschehen sollte. Wichtig war nur, dass er alle Macht bekam.
    Nur noch ein Siegel…
    Am Eingang des Thronsaals wurdees laut. Lucifuge Rofocale schrak aus seinen Traumbildern auf. Er konnte sich nicht erinnern, jemandem für diesen Moment eine Audienz gew ährt zu haben.
    »Ruhe!«, brüllte er.
    »Ja, Ruhe«, kam es zurück. Der Erzdämon runzelte die Stirn. Stygia schritt schnurstracks auf ihn zu, nachdem sie ein paar untergeordnete Dämonen mit beiläufig wirkenden Handbewegungen beiseitegeschleudert hatte, die den Zugang zum Thronsaal bewachen sollten. »Sag ihnen, dass sie nicht so laut schreien sollen, wenn man ihnen ein paar Züchtigungshiebe verpasst!«
    Lucifuge Rofocale starrte sie wütend an. Sie zeigte sich in ihrer Höllengestalt, mit dezent geschwungenen Stirnhörnern und Flügeln, die auf dem Rücken zusammengefaltet waren. Um die Taille trug sie eine Diamantkette, an welcher der Kopf eines Menschen hing, der ihre Blöße notdürftig verdeckte.
    »Schweig!«, fauchte der Dämon. »Sage mir, was du hier willst! Niemand hat dich gerufen!«
    Stygia lachte spöttisch. »Ja, wie denn nun? Schweigen oder reden? Du solltest erst denken, bevor du etwas sagst oder tust.«
    Die Fürstin der Finsternis war jetzt nahe bei ihm. Etwas zu nahe schon für sein Sicherheitsbedürfnis. Irgendwie spürte er, dass von ihr eine Bedrohung für ihn ausging. Es war das erste Mal, dass er diese Empfindung in ihrer Nähe hatte. Bisher hatte er sie immer für schwach gehalten. Auf den Thron des Fürsten der Finsternis war sie doch nur mit einem Trick gekommen! Und LUZIFER, der Höllenkaiser, schwieg dazu…
    »Was willst du?«, stieß er hervor.
    »Dich warnen«, sagte sie. »Ich habe herausgefunden, was du planst. Du bist größenwahnsinnig. Du willst alle Macht, aber du wirst alles zerstören. Lass ab von deinem wahnwitzigen Plan.«
    »Ich denke ja gar nicht daran! Nur weil eine großmäulige Närrin hereinpoltert, soll ich alles aufgeben, woran ich so lange gearbeitet habe?«
    »Gib es auf, oder du

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