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0853 - Heimat der Menschen

Titel: 0853 - Heimat der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schließe ich, daß Sie aus den Äquatorgebieten oder gar von der südlichen Halbkugel kommen. Mag sein, daß Sie der Zivilisation gegenüber nicht so aufgeschlossen sind wie die Bewohner dieser schönen Stadt. Diese jedenfalls sind bereits dabei, ihre Sachen zu packen. Sie haben unser Angebot begeistert angenommen."
    „Sie Wahnsinniger. Sie wissen wirklich nicht, was Sie anrichten", sagte sie wütend und schaltete das Gerät aus. Sie drückte die Sperre, so daß es sich bei einem Anruf nicht automatisch einschalten konnte. Dann wandte sie sich ihrem Vater zu. „Warum sagst du nichts?" fragte sie hitzig.
    Er zuckte nur mit den Schultern und deutete nach unten. „Nun mach schon", sagte er, als sie seinem Befehl nicht folgte. „Ich muß zur Bank. Sofort."
    Plötzlich begriff sie, weshalb er sich so verhielt. Sie wurde blaß. Mit bebenden Händen zog sie den Gleiter herum und ließ ihn dann steil abfallen. Schon aus großer Entfernung konnte sie sehen, daß sich Tausende vor der Trankon-City-Bank versammelt hatten. „Mir wird schlecht", sagte sie. „Wollen die wirklich alle ihr Geld?"
    „Sicher", antwortete er ruhig. „Sie haben es bei mir eingezahlt, jetzt wollen sie Trao verlassen, und sie wollen ihr Geld mitnehmen."
    „Aber das geht nicht. Soviel Geld ist doch gar nicht da."
    „Versuche, es ihnen zu erklären", sagte er müde. „Sie werden es niemals begreifen und mich einen Schwindler nennen."
    Der Gleiter landete auf dem Dach des zweistöckigen Bankgebäudes. Einige Angestellte eilten auf die Maschine zu. Sie öffneten die Türen, sagten jedoch nichts. Die Situation war klar.
    Janok Kays ging bis an den Rand des Daches und blickte auf die Menschen hinab, die sich vor der Bank versammelt hatten. „Wir sind eine wohlhabende Gemeinschaft", rief er. „Das Wirtschaftsleben auf diesem Planeten blüht. Wir haben alles, was wir uns wünschen können, ohne deshalb noch so viel arbeiten zu müssen wie die ersten Siedler. Wenn wir alle aufbrechen, um zur Erde zurückzukehren, sind wir alle wieder arm, denn unser Geld liegt nicht hier in der Bank im Tresor, es steckt in den Fabriken, in den Straßen, in den Schulen, im Fernsehsender und in den Krankenhäusern. Diese Dinge kann niemand im Handumdrehen in Geld verwandeln. Wir haben also keine andere Wahl. Wir müssen hier auf Trao bleiben, oder wir kehren als die Ärmsten der Armen zur Erde zurück."
    Er hatte kaum zu Ende gesprochen, als sich ein wütendes Gebrüll erhob. Die Menge stürmte auf die Bank zu. Ein chaotisches Durcheinander entstand. Niemand hatte Kays wirklich zugehört. In Sprechchören schrien sie ihm zu: „Wir wollen unser Geld."
    Der Jäger wandte sich seiner Tochter zu. „Siehst du", sagte er. „Es hat überhaupt keinen Sinn. Man kann es ihnen nicht erklären. Sie haben Angst davor, daß das Schlangengift eines Tages zu Ende geht. Sie wollen die Sicherheit, und sie glauben, daß es diese nur auf Terra gibt."
    „Was tun wir?" fragte einer seiner Angestellten. „Wir stellen fest, wieviel Bargeld wir haben, und dann zahlen wir aus, solange das Geld reicht. An jeden zehn Prozent dessen, was ihm zusteht. Wir können nur hoffen, daß wir damit durchkommen."
    Er blickte zur QUARTOR hinüber. „Ich kann mir vorstellen, daß es Welten gibt, auf denen die Siedler buchstäblich auf dem letzten Loch pfeifen. Für solche Leute ist so ein Schiff die Rettung, für uns ist es der Untergang." 2.
    Partmann Gogh blieb keuchend stehen. Er stützte sich auf die Schaufel, mit der er gearbeitet hatte.
    Sehnsüchtig blickte er zu einem Baum hinüber, der etwa fünfzig Meter von ihm entfernt war. Darunter war Schatten. Doch ihm fehlten Kraft und Energie, dorthin zu gehen, zumal er wußte, daß er kurz darauf doch wieder zu seinem Arbeitsplatz zurückkehren mußte. Das bedeutete zweimal anstrengende fünfzig Meter durch knöcheltiefen, glühendheißen Sand.
    Er beschloß, zu bleiben, wo er war.
    Stöhnend blickte er auf die kilometerlangen Furchen, aus denen sich in Abständen von jeweils dreißig Zentimetern dünne, grüne Pflanzen erhoben. Die Triebe waren nicht höher als etwa zwanzig Zentimeter, aber sie standen gut. In einem halben Jahr würde die Kolonie ernten können, und damit war der Nahrungsbedarf für wiederum ein halbes Jahr gedeckt.
    Partmann Gogh glaubte, die kühlen, erfrischenden Früchte bereits auf der Zunge zu spüren. Er hatte einen Heißhunger auf Sandfrüchte. Ebenso wie er vor einem halben Jahr Heißhunger auf Baumstäbe verspürt

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