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0447 - Totenschiff der Templer

0447 - Totenschiff der Templer

Titel: 0447 - Totenschiff der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mario grinste schief. Er schaute nach Norden, wo die Küste liegen mußte. Nur Dunst verteilte sich auf dem Wasser. In ihn hinein krochen auch die Sonnenstrahlen, so daß die Gebilde aussahen wie große, gelbe Bälle. Manchmal spielte der Wind mit ihnen und trieb sie voran. Er war tatsächlich etwas stärker geworden, sogar das Segel bewegte sich, und Kevin Barnes lächelte.
    »Habe ich doch gesagt.«
    Mario hob die Schultern. Er war ein sehniger Typ und braungebrannt. Das kurzärmelige Leinenhemd war weit aufgeknöpft. Er trug eine knappe Hose. Das schwarze Haar wurde von einer Mütze verdeckt.
    Kevin Barnes wußte, daß sich Mario ärgerte, wenn der recht behielt. Die beiden Männer waren zwar befreundet, standen aber in einem stetigen Konkurrenzkampf zueinander, was Wetter-Vorhersagen anging.
    »Ich ziehe mir nur etwas über«, sagte der Engländer und verschwand unter Deck.
    »Bring noch einen Schluck mit.«
    »Was denn?«
    »Wasser. Da müssen noch einige Flaschen in der Kühlbox stehen.«
    »Okay.«
    Unter Deck befand sich nicht viel Platz. Die Gegebenheiten waren der Linienführung des Seglers angeglichen. Man konnte das Boot nicht gerade als hochseetüchtig bezeichnen, aber im Küstenbereich tat es seine Pflicht. Zudem hatten die beiden Männer auch so manchen Sturm überstanden. Das Mittelmeer war ihre Domäne. Sie segelten die Küsten ab, kannten die meisten Häfen und trauten sich auch in den östlichen Bereich dieser gewaltigen See hinein.
    Kevin Barnes holte das Wasser aus der Kühlkiste. Es waren die beiden letzten Flaschen. Das machte jedoch nichts, weil sie sowieso vorhatten, am Abend einen Hafen anzulaufen.
    Die Flaschen beschlugen sofort. Der Engländer tauchte wieder an Deck auf und wunderte sich, daß ihn sein italienischer Freund nicht lautstark empfing.
    Alles war ruhig, zu ruhig.
    »Mario?«
    »Ja, ich bin hier.« Die Antwort klang vom Bug des Schiffes. Dort hatte sich Scirea hingehockt und schaute auf die Wasserfläche, wo er allerdings nicht viel sehen konnte, weil sie eine breite und hohe Nebelwolke näherschob.
    Sie glitt über die Wogen und schien mit ihnen in einem direkten Kontakt zu hängen.
    »Nebel, Kevin.«
    »Sehr ungewöhnlich.«
    »Meine ich auch.«
    Kevin blieb neben dem Freund stehen. Er hielt sich am Segelmast fest. Das Meer war ruhig. Es kam den beiden Männern vor, als würde es schlafen. Die lange Dünung gefiel ihnen, sie wirkte so beruhigend, man konnte wunderbar träumen.
    »Und jetzt?« fragte Kevin.
    »Ich weiß es auch nicht. Hast du um diese Zeit einen so starken Nebel schon erlebt?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht.«
    »Und was sagt dir das?«
    Der Italiener hob die Schultern. »Wir sollten so schnell wie möglich aus dieser Suppe abhauen.«
    Kevin unternahm nichts. »Du warst doch an Deck. Wie konnte der so plötzlich erscheinen oder entstehen?«
    »Ich habe auch keine Ahnung. Er war da.«
    Kevin wandte sich ab. Bevor Mario protestieren konnte, gab er schon die Erklärung. »Ich hole nur die Kamera. Das Bild muß ich einfach aufnehmen. Nebel, wo die Sonne eigentlich hätte scheinen sollen. Verdammt, das glaubt uns niemand.«
    Mario Scirea blieb zurück. Wohin er auch schaute, überall war Nebel.
    Beide Männer waren alte Hasen und hatte sich oft genug auf dem Wasser herumgetrieben. So etwas war ihnen noch nie passiert. Zudem kam sich Mario vor wie in einem Bootsschuppen. Von der Weite des Meeres war nichts mehr zu erkennen. Das Klatschen der Wellen gegen den Rumpf war lauter geworden. Die Geräusche klangen auch irgendwie anders, als würde ihr Schall aus einem Trichter zurückgeworfen.
    Scirea fühlte sich unwohl. Er war ein Mensch, der kaum Angst kannte. Er zählte zu den Draufgängern, den Frauenhelden, er brauchte die Action doch in diesen langen Minuten, wo der Nebel immer dichter wurde, fühlte er so etwas wie Furcht. Und er war froh, daß sein englischer Freund zurückkehrte.
    Die Kamera hatte er mitgebracht. Eigentlich war es lächerlich, im Nebel fotografieren zu wollen, aber wenn er sie schon hatte, sollte er auch seine Bildchen knipsen.
    »Willst du tatsächlich den Nebel aufnehmen?«
    »Sicher.«
    Er trieb jetzt über das Deck. Körperlange Schwaden berührten auch die beiden Männer, die sich plötzlich schüttelten, denn sie hatten zur gleichen Zeit gespürt, daß mit dem Nebel etwas nicht stimmte.
    »Du auch?« fragte Scirea.
    »Ja.«
    Der Italiener schüttelte sich. »Das Zeug kommt mir vor, als wäre es aus Leim.« Er streckte den Arm aus und tauchte

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