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0866 - Aura des Unheils

Titel: 0866 - Aura des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Personen während des langsamen Überflugs an Bord nehmen, sonst würden die Freifahrer an den Ortungsgeräten auf dieser Hälfte Olymps Verdacht schöpfen.
    Und Schwierigkeiten durch Kaiser Anson Argyris konnte der alte Lare nicht brauchen - nicht jetzt, da es ihm gelungen war, einen Molekülverformer zu fangen und nicht einmal einen gewöhnlichen Molekülverformer, sondern einen aus der Elite seines Volkes. Ein gewöhnlicher MV hätte es sicher nicht geschafft, ausgerechnet den Hüter des Lichts zu überwältigen und zu kopieren.
    Hotrenor-Taak rappelte sich auf. Er starrte an den wirbelnden Schlammwänden empor, die ihn rasend schnell umkreisten und ihn schwindlig machten. Am Rand des Strudels flogen ständig Schlammbrocken und glühende Steine nach draußen.
    Und plötzlich erblickte der Lare draußen die dunkelrote Glut des Morgenlichts - und er hörte gleichzeitig aus seinem Fernsteuergerät das leise Pfeifen der Rückkopplung.
    Sein Gleiter konnte höchstens noch zehn Kilometer entfernt sein!
    Er bückte sich, legte sich abermals seine Gefährten, von denen der eine diese Rolle gegen seinen Willen spielte (wie Hotrenor-Taak glaubte), über eine Schulter, hielt sie mit einer Hand und einem Arm fest an sich gepreßt und hielt in der anderen Hand das Fernsteuergerät, ohne das ihm sein Gleiter nichts nutzen wurde.
    Das Pfeifen der Rückkopplung wurde lauter. Ein Farbstreifen zeigte die schrumpfende Entfernung, ein anderer die Höhe des Fahrzeugs an. Die einzige Verbindung vom Fernsteuergerät zum Gleiter bestand in den Impulsintervallen, die die Computerfelder des Gleiters veranlaßten, sein Programm weiterhin abzuspulen.
    Als der Lare bemerkte, daß sein Gleiter nur noch zirka hundert Meter hoch flog und rund einen halben Kilometer entfernt war, schaltete er mit der Fernsteuerung das Bergungsschleppnetz ein.
    Das Netz wurde unsichtbar hinter dem Gleiter hergeschleift, aber es holte selbstverständlich nicht wahllos Materie oder irgendwelche Objekte an Bord. Deshalb heftete Hotrenor-Taak sich selbst und seinen Gefährten münzengroße metallische Kennmarken an, auf die allein das energetische Schleppnetz ansprach.
    Kurz darauf sah er das glasartig funkelnde elliptische Fahrzeug über den wirbelnden Schlund hinwegziehen -und eine Sekunde später entmaterialisierten er und seine Gefährten und materialisierten wieder im Innern des Gleiters.
    Stöhnend ließ der Lare den Molekülverformer und seinen Partner auf den Boden sinken, dann wankte er zum Pilotensitz, schaltete den SVE-Gleiter auf Manuellbedienung um und ließ ihn allmählich steigen.
    Boscyks Stern stand unterdessen eine Handbreit über dem Horizont und sah nicht mehr dunkelrot, sondern himbeerfarben aus. Sein Licht spiegelte sich auf der beinahe unbewegten Oberfläche des Trap-Ozeans, auf nebelnassen Wipfeldächern, verwandelte Sumpftümpel in paradiesisch wirkende Teiche und gab dem tödlich heißen, wallenden Schlamm am nördlichen Ufer einen weichen, babyhaft rosa wirkenden Schimmer.
    Hotrenor-Taak schaute zurück, schaltete an seinem Spezialgerät und sah, wie der Strudel seine Drehungen verlangsamte, wie die kochenden Schlammassen sich nach innen drängten und sich schließlich gierig in den Trichter stürzten, ihn ausfüllten und das geheime Tor zur Ausweichzentrale TRAPPER verbargen.
    Ein langgezogener Seufzer bewog ihn, über die Schulter zurückzublicken. Er sah, daß sich Pyon Arzachena aufsetzte. „Na endlich! Willkommen an der Oberwelt, Pyon!" sagte Hotrenor-Taak herzlich.
    Der alte Prospektor blickte zuerst den Laren, dann den Molekülverformer skeptisch an und meinte: „Ich bin mir nicht sicher, ob wir auch Kaiser Argyris wieder willkommen sein werden, wenn wir mit einem Molekülverformer ankommen, der genau wie der Hüter des Lichts aussieht."
    „Eigentlich sollten Sie jetzt wissen, daß dieses Wesen nicht Tengri Lethos, sondern ein Molekülverformer ist, Pyon", erwiderte der Lare verärgert. „Oder denken Sie vielleicht, der Hüter des Lichts hätte sich mit einer Manipulation der Klimaanlage und mit vorgehaltenem Expeditionsmesser einfangen lassen?"
    In Arzachenas Augen leuchteten die Funken ersten Verstehens auf, dann breitete sich das Leuchten übers ganze Gesicht aus.
    Er stemmte sich hoch und kam mit wackligen Beinen bis zu dem immer noch reglos daliegenden Molekülverformer. „Mann, Sie haben recht!" sagte er erleichtert. „Tatsächlich ein Molekülverformer! Ich hätte nie gedacht, daß der Hüter des Lichts sich von einem

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