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0869 - Der Affengott

0869 - Der Affengott

Titel: 0869 - Der Affengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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befestigt war.
    Die Wirkung des Blasters ließ sich regulieren. Normalerweise hatten die mit dieser Pistole abgefeuerten Strahlen eine verheerende und in der Regel auch für jedes gewöhnliche Lebewesen tödliche Wirkung. Aber der E-Blaster ließ sich auch auf Betäubung umschalten.
    Zamorra legte den Finger auf seinen Mund, während draußen vom Korridor her jetzt eindeutig Schritte zu hören waren.
    Zamorra und Nicole postierten sich links und rechts der ins Schloss gefallenen Tür. Knarrend öffnete sie sich.
    Eine junge Frau trat ein. Das brünette Haar fiel ihr lang und offen über die Schultern.
    In der Rechten hielt sie einen kurzläufigen, sehr zierlich wirkenden Revolver. Zamorra schätzte, dass es sich um eine Waffe vom Kaliber 22 handelte.
    Die junge Frau wirbelte herum.
    Mit einer entschlossenen Bewegung schlug Nicole ihr auf das Handgelenk, sodass sie die Waffe fallen ließ.
    »Ganz ruhig«, sagte Zamorra. »Sie haben nichts zu befürchten.«
    Die junge Frau blickte von Nicole zu Zamorra, der seinen E-Blaster wieder wegsteckte - eine Waffe, die für die junge Frau wie aus einer anderen Welt wirken musste.
    Was sie ja auch war.
    »Wer sind Sie?«, fragte Zamorra.
    Die junge Frau verschränkte ihre Arme vor der Brust. »Dasselbe könnte ich Sie mit sehr viel mehr Recht fragen!«, erwiderte sie.
    »Ich bin Professor Zamorra und meine Partnerin heißt Nicole Duval. Wir versuchen Licht in das Dunkel um Monsieur de Bressacs Tod zu bringen«, trat Zamorra sogleich die Flucht nach vorn an.
    Die junge Frau hob die Augebrauen.
    »Dann sind Sie von der Polizei?« Sie machte einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände. »Nein, das kann nicht sein!«, schüttelte sie entschieden den Kopf. »Der Beamte, der zur Bewachung des Anwesens abgestellt wurde, hätte mich dann für kein Geld der Welt hierher gelassen.«
    »Sie haben ihn bestochen?«, fragte Zamorra.
    »Ja - aber was Sie mit ihm gemacht haben, um ihn auszuschalten, wage ich mir gar nicht vorzustellen!«
    Zamorra lächelte mild.
    »Ich glaube, Sie schätzen uns wirklich vollkommen falsch ein. Pierre de Bressac beschäftigte sich mit höchst eigenartigen Studien. Was er machte, dürfte nicht nur einfach mit der Archäologie des alten Khmer-Reichs zu tun gehabt haben.«
    Sie hob die Augenbrauen.
    »Sondern?«
    »Sein wahres Interesse galt wohl der Erforschung gewisser übernatürlicher Mächte, die ihm wohl letztlich auch zum Verhängnis wurden.«
    »Was reden Sie da nur für einen Unfug zusammen!«, erwiderte die junge Frau und strich sich dabei eine Strähne aus ihrem Gesicht.
    »Jedenfalls wird die Polizei kaum in der Lage sein, die Hintergründe von Pierre de Bressacs Tod wirklich aufzuklären«, mischte sich Nicole in das Gespräch ein.
    Die junge Frau atmete tief durch. »Was wissen Sie darüber?«, drängte sie.
    »Bevor wir dazu auch nur eine Silbe sagen, möchten wir schon ganz gerne wissen, mit wem wir es zu tun haben,«, erwiderte Nicole kühl.
    Die junge Frau zögerte noch einen Moment. Ihre Züge machten einen nachdenklichen Eindruck.
    Sie schien noch abzuwägen, inwieweit sie Zamorra und seiner Begleiterin vertrauen könnte. Schließlich überwand sie aber ihre Zweifel und begann zu sprechen.
    »Mein Name ist Valerie Cordonnier - und obgleich ich nicht denselben Namen trage, bin ich doch die Tochter von Pierre de Bressac. Seine einzige lebende Verwandte und damit Erbin seines gesamten Nachlasses, wenn Sie verstehen, was ich meine…«
    »Sicher verstehe ich das«, gab Zamorra zurück.
    »Um es auf den Punkt zu bringen, ich bin Monsieur de Bressacs Alleinerbin. Ich befinde mich also gewissermaßen auf meinem eigenen Besitz - auch wenn diese Bürokraten von der Justiz mir den Zugang zu meinem rechtmäßig Eigentum bislang einfach nicht gewähren wollten.«
    Zamorra hörte Valerie schon gar nicht mehr wirklich zu. Seine Aufmerksamkeit galt etwas anderem. Das Gefühl der Anwesenheit einer schwarzmagischen Kraft war innerhalb der letzten Minuten beständig stärker geworden, und jetzt begriff Zamorra auch, was die Quelle dieser Kraft war.
    Das dunkelgrüne, getrocknete Lemurenblut auf dem Teppich!
    Die Flecken gewannen plötzlich auf unheimliche Weise an Substanz. Sie wuchsen innerhalb von Sekunden zu grünlich schimmernden, unförmigen Klumpen heran, in deren Mitte sich Paare von rot glühenden Augen bildeten. Arme, Beine, siebenfingrige Hände und lederhäutige Schwingen formten sich. Aus den knöchernen Verdickungen an den Schwanzenden wuchsen

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