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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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BLANVALET
    Die Originalausgabe erschien unter dem Titel
    »Last Light«
    2001 bei Bantam Press/Transworld Publishers, London Blanvalet Taschenbücher erscheinen im Goldmann Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH.

    Deutsche Erstveröffentlichung 12/2002
    Copyright © der Originalausgabe 2001 by Andy McNab
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2002
    by Wilhelm Goldmann Verlag, München,
    in der Verlagsgruppe Random House GmbH
    Umschlaggestaltung: Design Team München
    Umschlagfoto: Photonica/Hanifin
    Satz: Uhl + Massopust, Aalen
    Druck: Eisnerdruck, Berlin
    Titelnummer: 35770
    Redaktion: Alexander Groß
    V. B. ■ Herstellung: Heidrun Nawrot
    Made in Germany
    ISBN 3-42-35770-5
    www.blanvalet-verlag.de

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    Sonntag, 3. September 2000
    Ich wusste nicht, wen wir erschießen würden – nur, dass er oder sie zu den Gästen gehören würde, die ab 18 Uhr auf der Terrasse des Parlamentsgebäudes Hors d’œuvres mampften und Champagner schlürften, und dass der
    Jasager die Zielperson identifizieren würde, indem er ihr seine linke Hand auf die Schulter legte, wenn er sie begrüßte.
    Ich hatte im Lauf der Jahre schon manchen
    verrückten Auftrag ausgeführt, aber dieser Job machte mir Angst. In weniger als neunzig Minuten würde ich die Hosen gestrichen voll haben. Ich konnte nur hoffen, dass die Firma wusste, was sie tat, denn ich war mir nicht allzu sicher, ob ich es wusste.
    Als ich zum x-ten Mal auf die Lunchbox aus
    durchsichtigem Kunststoff hinuntersah, die vor mir auf dem Schreibtisch stand, starrten mir drei
    Taschenlampenbirnen entgegen, die aus Löchern ragten, die ich in den Deckel gebohrt hatte. Keine von ihnen brannte; die drei Scharfschützen waren noch nicht in Position.
    An diesem Job stimmte einfach nichts. Man hatte uns die falschen Waffen gegeben. Wir waren am falschen
    Ort. Und wir hatten einfach nicht genug Zeit gehabt, um 7
    das Unternehmen zu planen und vorzubereiten.
    Ich starrte durch die Netzstores über die Themse, auf der reger Schiffsverkehr herrschte. Das
    Parlamentsgebäude lag ungefähr dreihundertfünfzig
    Meter entfernt halb links vor mir. Das Büro, in das ich eingebrochen war, befand sich im obersten Stock der County Hall, in der früher der Greater London Council residiert hatte. Das renovierte Gebäude, das jetzt Büros, Hotels und Touristenattraktionen beherbergte, stand am Südufer des Flusses. Ich kam mir ziemlich großartig vor, während ich hinter einem auf Hochglanz polierten Schreibtisch aus dunklem Holz sitzend das Zielgebiet überblickte.
    Die Terrasse des Parlamentsgebäudes erstreckte sich über seine gesamte Themsefront. An ihrem äußersten
    linken Rand waren zwei Pavillons mit bunt gestreiften Dächern aufgestellt worden, um in den Sommermonaten für Empfänge genutzt zu werden. Ein Teil der Terrasse, das wusste ich von der Webseite des Parlaments, war für Mitglieder des Oberhauses reserviert, ein anderer für Mitglieder des Unterhauses. Normale Sterbliche hatten keinen Zutritt – außer sie befanden sich in Begleitung eines Abgeordneten oder Peers –, deshalb würde ich
    vermutlich nie sehr viel näher an die Terrasse
    herankommen.
    Das Ministerium für Handel und Industrie hatte
    heute etwa dreißig Geschäftsleute aus Mittel- und
    Südamerika eingeladen, die ihre engsten Mitarbeiter und einige Angehörige mitbringen durften. Vielleicht wollte das Ministerium sich bei ihnen einschmeicheln und
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    ihnen ein paar Kraftwerke verkaufen. Wen kümmerte
    das? Ich wusste nur, dass einer der Gäste irgendwo
    zwischen Pasteten und Fischhäppchen tot
    zusammenbrechen würde.
    Direkt unter mir – fünf Stockwerke tiefer – wimmelte es auf dem Albert Embankment von Hot-Dog-Verkäufern und fliegenden Händlern, die den Leuten, die am London Eye anstanden oder nur ihren freien
    Sonntagnachmittag genossen, Polizeihelme aus
    Kunststoff und Ansichtskarten mit dem Big Ben
    verkauften. Ein Sightseeingboot voller Touristen fuhr unter der Westminster Bridge hindurch. Ich konnte
    hören, wie eine aus scheppernden Lautsprechern
    kommende gelangweilte Stimme die Geschichte von
    Guy Fawkes erzählte.
    Es war Urlaubszeit, Sauregurkenzeit für die Medien, daher würden Mr. Murdoch und seine Kollegen von
    dem begeistert sein, was ich zu tun im Begriff war: Ich würde die größte Londoner Explosion dieses Jahres
    auslösen – und noch dazu mitten in Westminster. Und der zusätzliche Bonus eines von Scharfschützen
    verübten Anschlags würde ihre Quoten in

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