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0871 - Zwischen den Wassern

0871 - Zwischen den Wassern

Titel: 0871 - Zwischen den Wassern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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mit dem Silbermond-Druiden Gryf. Als er Ted hereinkommen sah, stutzte er und runzelte die Stirn. »Du wolltest zu Zamorra?«, fragte er.
    Ted Ewigk nickte.
    »Da hast du Pech. Er und Nicole sind in Paris unterwegs. Einkaufen oder sonst was.«
    »Aber es stehen doch beide Autos in der Garage«, wunderte sich Ted.
    »Tja… neuerdings gibt es auch ein drittes Auto. Einen Rolls-Royce Phantom.«
    »Den schönen, alten Klassiker?«, staunte Ted.
    »Dieses moderne Monstrum, das von BMW zusammengestoppelt wird. Na ja, wie gesagt - du hast Pech. Und ich bin unterwegs nach Schottland.«
    Ted Ewigk sah ihn nachdenklich an. Rhetts Stimme klang anders als sonst, irgendwie rauer, tiefer. Es sah danach aus, dass der Erbfolger in ihm erwacht war.
    »Na dann… dumm gelaufen. Weißt du, wo in Paris ich die beiden erreichen kann? Vielleicht telefonisch in ihrem Hotel? Oder per Autotelefon?«
    »Keine Ahnung… ich glaube, der Rolls-Royce ist damit noch nicht ausgerüstet. Und wo sie sich einquartiert haben… ich weiß es nicht.«
    Ted seufzte.
    Der Flug hierher für die Katz?
    ***
    Rhett lächelte. Er erinnerte sich an eine Episode aus dem Leben seiner letzten Inkarnation, Bryont Saris. Es lag schon viele Jahre zurück, und ein wenig wunderte er sich in diesem Moment darüber, dass Ted Ewigk immer noch so jung aussah.
    Dabei gehörte er doch nicht zu den Unsterblichen. Er war auch kein Auserwählter.
    »Es war ein erinnerungswürdiger Tag«, sagte er lächelnd, »damals, als wir uns in Llewellyn-Castle kennen lernten. Tageslicht-Vampire und der Teufelsdruide Yago, nicht wahr? Du kamst mit deiner Freundin zum Castle, Ted, und du, Gryf, gabst dich als Parapsychologe aus…«
    »Ich erinnere mich sehr deutlich«, sagte Ted düster.
    Gryf rieb sich das Kinn. »Der Erbfolger ist erwacht«, kommentierte er.
    Rhett sah ihn direkt an. »Sieht so aus, nicht wahr? Deshalb muss ich nach Schottland und bitte dich, mich hinzubringen und dort auch zu begleiten. Es geht um eine Sache, die auf eine meiner Inkarnationen noch vor Bryont zurückgeht. Es kann sein, dass es mit Nessie zu tun hat.«
    »Ups«, machte Gryf. »Da sollten wir besser auch Zamorra und Nicole dabeihaben. Sie hatten ja schon mit Nessie zu tun.«
    »Aber viel später«, sagte Gryf. »Das war doch erst zu Sir Bryonts Zeit.«
    »Trotzdem…«
    »Ich habe da eine Idee«, mischte Ted sich ein. »Die ist zwar ein bisschen verrückt, hilft uns aber vielleicht weiter. Ich muss nur zwischendurch eben in meine bescheidene Hütte in Rom und bin sehr schnell wieder hier. Oder spricht etwas dagegen, dass ich die Regenbogenblumen benutze?«
    »Ich wüsste nicht, was«, erwiderte Rhett.
    Ted setzte sich sofort in Bewegung. Er kannte sich im Château aus, so wie Zamorra und seine Gefährtin sich in seinem Palazzo Eternale auskannten. Er verschwand eilig durch die Tür, die zu den unterirdischen Kellergewölben führte, und erreichte kurz darauf den Raum, in welchem die Regenbogenblumen unter einer künstlichen Miniatursonne blühten. Die Blätter der mannsgroßen Blumen changierten je nach Betrachterperspektive in allen Farben des Regenbogenspektrums.
    Ted trat zwischen die Blüten, konzentrierte sich auf sein Ziel und war im nächsten Moment verschwunden.
    Kurz darauf kehrte er zurück und eilte in den Eingangsbereich des Châteaus zurück, wo Gryf und Rhett auf ihn warteten. Rhett sah die leeren Magnetplatten Teds, an denen vorhin noch die beiden Blaster geheftet hatten. Er schmunzelte. Ted war wohl im »Arsenal« gewesen und hatte die Waffen dort deponiert, um die geringe Anzahl etwas zu vergrößern. Zamorra würde sich darüber wahrscheinlich freuen.
    »Was ist jetzt mit deiner verrückten Idee?«, fragte der Druide.
    »Ich weiß, wie wir unsere beiden Helden in Paris finden können. Du bist doch Telepath.«
    Gryf nickte. »Unter anderem. Eine meiner drittschlechtesten Eigenschaften.«
    »Dann komm bitte einfach mit. Ob die Sache Al Cairo gefällt, weiß ich nicht, aber ich denke, er tut, was ich möchte.«
    »Cairo?«, murmelte Gryf. »Dieser Kotzbrocken?«
    »Ja. Komm bitte mit. Das wird die Show des Jahrtausends…«
    ***
    Cairo zeigte sich von Gryfs Erscheinen wenig begeistert. Finster sah er Ted an. »Musst du unbedingt irgendwen mit an Bord bringen?«
    »Ich brauche ihn für eine dringende Aktion, für die ich auch dich und deine Yacht brauche.«
    Cairo schüttelte den Kopf. »Abgelehnt.«
    »Höre es dir erst mal an«, verlangte Ted. Dann umriss er mit wenigen Worten seinen Plan.

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