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0871 - Zwischen den Wassern

0871 - Zwischen den Wassern

Titel: 0871 - Zwischen den Wassern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Selbst Gryf hob erstaunt die Brauen. Die Idee war wirklich verrückt, und nicht nur etwas, sondern sogar ziemlich.
    Erneut schüttelte Cairo den Kopf.
    »Vergiss nicht, dass mein verrückter Plan draußen im Weltraum auch funktioniert hat«, erinnerte ihn Ted. »Eine Flotte der Ewigen wurde gerettet und läuft wahrscheinlich dankbar zu deinen Rebellen über, und eine unbesiegbare Riesenstation wurde zerstört.«
    Riesenstation? Gryf wurde wachsam. Das klang interessant!
    »Du strapazierst meine Geduld«, sagte Cairo schroff. »Aber weil du's bist…«
    Er wandte sich dem Cyborg an der Steuerung zu. »Starten und Tiefstflug. Tod Ewigk gibt den genauen Kurs an.«
    Er warf dem blonden Hünen noch einmal einen düsteren Blick zu. Dabei bemerkte er, dass die beiden Magnetplatten an dessen Gürtel leer waren. Ted hatte die Strahlwaffen also stillschweigend im Château gelassen.
    Cairo beschloss, sich darüber nicht auch noch aufzuregen. Auf diese Kleinigkeiten kam es nun wirklich nicht mehr an.
    Und Ted, der zu dem Cyborg an der Steuerung trat, ahnte, dass er sich den nächsten Gefallen, den ihm Cairo tat, erst noch verdienen musste…
    Ted gab dem Cyborg die Flugrichtung vor. Zunächst die Loire flussabwärts. Dann sah er sich zu Gryf um, der wegen der Riesenstation nachfragte. »Ich erzähle das alles, wenn Zamorra und Nicole dabei sind, dann brauche ich es nicht zweimal herunter zu leiern. Eigentlich hatte ich Al ja nur überredet, hierher zu fliegen, weil ich die beiden informieren wollte.«
    Der Druide zuckte mit den Schultern. »Ich habe Zeit, ich kann warten.«
    Unterdessen flog die STERNENJÄGER mit hoher Geschwindigkeit nordwärts, Die Loire wurde breiter und schiffbar. Ted überlegte, wann es am günstigsten war, die Richtung zu ändern, um Paris direkt anzufliegen. Normalerweise kannte er sich in Geografie ziemlich gut aus, das brachte sein Beruf als Reporter mit sich, der ihm sein nicht geringes Vermögen eingebracht hatte, den er aber jetzt kaum noch ausübte; stattdessen ließ er eher dem Nachwuchs eine Chance. Nur wenn er ein ganz persönliches Interesse an einem Fall entwickelte, wurde er noch selbst aktiv.
    Derzeit aber ohnehin nicht, da er ja mit Al Cairo durch den Weltraum zigeunerte. Aus dem ›Geister-Reporter‹, wie sie mich früher nannten, wird allmählich der ›Weltraum-Reporter‹, dachte er selbstironisch. Vielleicht sollte ich die Abenteuer in und mit der STERNENJÄGER tatsächlich mal als Artikelserie bringen - oder besser als Romanserie. Da gibt's doch einen Verlag in der Nähe von Köln, der schon so was Ähnliches im Programm hat… [4]
    Schon nach relativ kurzer Flugzeit tauchte die Silhouette von Paris auf den Holo-Bildschirmen auf. »Eine einsame Stelle suchen, wo sich Fuchs und Hase eine gute Nacht wünschen, und landen«, ordnete er an.
    Der Cyborg drehte ihm den Kopf zu. »Fuchs und Hase, Commander Ewigk…?«
    »Eine gaianische Redensart«, sagte Ted. »Ich meinte: Wohin kaum ein Gaianer kommt, uns also niemand entdecken kann.«
    »Verstanden, Ausführung.«
    Ted fiel es immer wieder schwer, in diesen wie Menschen aussehenden, künstlich gezüchteten organischen Robotern zu sehen, was sie wirklich darstellten. Sie redeten wie Menschen, bewegten sich wie Menschen… nur dass sie keine Gesichtsmimik aufwiesen. Die brauchten sie auch nicht, weil Gefühle nicht in ihrem Programm vorgesehen waren.
    Organische Roboter…
    Ted seufzte. Er sah zu, wie der Cyborg die Raumyacht landete. Dann legte er Gryf die Hand auf die Schulter.
    »Und wir zwei Klostertöchter suchen jetzt Paris auf, okay?«
    »Solange es nicht Paris Hilton ist…«, brummte der Druide und verschwand mit Ted im zeitlosen Sprung.
    ***
    Es dunkelte bereits.
    Gryf und Ted kannten sich in Paris halbwegs aus und konnten sich einigermaßen vorstellen, wo die Gesuchten abgestiegen sein könnten, damit sie es nicht zu weit bis zu Nicoles Einkaufsparadies hatten. Und - bingo! Da stand doch wahrhaftig ein recht pompöser Rolls-Royce-Brocken vor einem eher unscheinbaren Hotel in der Zufahrt, ständig misstrauisch beäugt vom Portier, auf dass kein dreister Angehöriger der Diebesgilde sich an dem wertvollen Gefährt vergreife.
    »Wäre doch bestimmt sicherer, die Angeberkarosse in der Hotelgarage zu parken«, lästerte Gryf.
    »Angeberkarosse - pah!«, schnob Ted, selbst Rolls-Royce-Eigner. »Du Ignorant!«
    Er warf einen Blick auf das Kennzeichen. Die Endziffer war 42. »Das werden sie sein«, sagte er. »Ich kann mir nicht

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