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0871 - Zwischen den Wassern

0871 - Zwischen den Wassern

Titel: 0871 - Zwischen den Wassern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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»Ich habe ihn schon mit dem Amulett behandelt , um etwa vorhandene Magie zu löschen, aber…«
    »Lass es mich mal versuchen«, schlug er vor.
    »Hm«, machte sie. Was diese Dinge betraf, traute sie ihm nicht mehr so recht. Als er unter dem Einfluss des Buches der sieben Siegel stand, hatte er immer wieder die durch Kreidesymbole erzeugte Schutzglocke um Château Montagne zerstört und sogar behauptet, sie bei seinem Kontrollrundgang erneuert zu haben. [2]
    Andererseits - was sollte er hier falsch machen?
    Zamorra aktivierte die Silberscheibe und konzentrierte sich auf seine Absicht. Dann umrundete er den Wagen langsam. Er spürte, wie das Amulett den Rolls-Royce abtastete. Schließlich erreichte er wieder die Frontseite und schaltete sein magisches Werkzeug ab.
    »Nichts, nichter, am Nichtesten«, sagte er. »Du kannst beruhigt damit fahren.«
    Sie küsste ihn. »Danke. Du hast mir einen Einkaufsbummel versprochen, als wir gegen die Riesen und die Hexe kämpften«, sagte sie. »Da könnten wir eigentlich den Rolls nehmen.«
    Zamorra seufzte. »Dann sehen wir viel zu reich aus, und extra für dich werden die Preise verdoppelt.«
    Sie grinste jungenhaft. »Stört mich nicht. Du bezahlst ja.«
    »Grr«, machte er.
    Dann wechselte er das Thema. »Mal 'ne andere Sache, geliebte Sekretärin. Bist du mit deinen Überlegungen zu Rhetts Ahnung weitergekommen?«
    »Bei dem Krach da drinnen? Nein. Deshalb bin ich ja 'rausgegangen.«
    »Du also auch…«
    »Vielleicht sollten wir tatsächlich jetzt den Einkaufstrip machen. Eine Übernachtung vor Ort in einem netten Hotel… wobei wir Zeit und Ruhe zum Nachdenken finden.«
    Zamorra nickte. »Und dann taucht wieder eine Hexe auf, oder die Riesen selbst, und das Spektakel von Köln wiederholt sich…« [3]
    »Mal nicht den Teufel an die Wand!«, stieß Nicole erschrocken hervor.
    Zamorra grinste. »War 'n Scherz.«
    Sie trat in Richtung seines Schienbeins, aber er konnte rechtzeitig ausweichen. »Solche Scherze mag ich nicht!«, fauchte sie ihn an.
    Er wandte sich um und ging in Richtung Hauptgebäude. »He«, rief Nicole ihm nach. »Was ist los? Spielst du jetzt die beleidigte Leberwurst?«
    »Ich will mich nur umziehen und ein kleines Köfferchen packen«, erwiderte er im Gehen. »Dir empfehle ich dasselbe. Dann können wir los.«
    Sie eilte hinter ihm her. »Hast du schon eine Ahnung, wohin wir fahren?«
    »Nö. Habe ich nicht. Ist ja dein Einkauf.«
    Sie überlegte nicht lange. »Paris«, entschied sie.
    Zamorra seufzte.
    Genau das hatte er befürchtet.
    ***
    Nicole verzichtete darauf, die Autobahn zu benutzen. Weniger, weil die Mautgebühren kostete, sondern weil man auf den Nebenstraßen eher gesehen wurde. Ein Rolls-Royce Phantom war eben eine Seltenheit und zeigte, dass der Besitzer mindestens einige Millionen auf dem Konto hatte oder sogar Milliardär war. Nicole genoss die staunende Bewunderung der Menschen am Straßenrand. Und zwischen den Ortschaften genoss sie wiederum die Landschaft.
    Zamorra konnte nur mit dem Kopf schütteln. Normalerweise pflegte Nicole zu fahren so schnell es erlaubt war. Jetzt aber begann er zu fürchten, dass sie Paris erst am nächsten Tag erreichen würden.
    Aber dann kamen sie doch noch rechtzeitig an, dass sie noch nach einem kleinen Hotel in der Stadtmitte suchen und einchecken konnten. Auch hier war der Phantom natürlich eine Sensation. Als ein Page das spärliche Gepäck auslud und ins Hotel brachte, wurde die Aktion fotografiert.
    »Zu Werbezwecken«, erklärte der Hoteldirektor, der eigens aus seinem Büro kam. »So ein Auto vor unserem Hotel - das können wir uns doch nicht entgehen lassen. Sie haben doch nichts dagegen, Monsieur? Und was verlangen sie als Entgelt für die Bildrechte?«
    »Da bin ich überfragt«, schmunzelte Zamorra. »Fragen Sie meine Gefährtin, Mademoiselle Duval. Ihr gehört der Wagen.«
    Leicht erstaunt sah der Direktor Nicole an. Sie lächelte.
    »Gratisunterkunft für einen oder zwei Tage«, sagte sie. »Einverstanden?«
    »Aber ja! Sie können sich auch das Zimmer aussuchen - Suiten haben wir leider nicht.«
    »Dann sind wir uns ja einig. Schauen wir uns mal um.«
    Später lümmelte Nicole sich auf dem bequemen Bett. Ihre Kleidung hatte sie gleich nach Betreten des Zimmers von sich geworfen und wirkte sehr anregend auf den Dämonenjäger. Sie grinste jungenhaft. »Wir sollten Paris künftig immer mit dem Rolls-Royce besuchen. Wie man sieht, lohnt es sich.«
    »Aber nur, weil Fotos gemacht wurden.«
    »Wir

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