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088 - Die Sumpfhexe

088 - Die Sumpfhexe

Titel: 088 - Die Sumpfhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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seine Skizze vor.
    „Die habe ich von der Alten mitgebracht. Morgen werden wir die Stelle anlaufen. Wir haben alles probiert, bisher ohne Erfolg. Das versuchen wir auch noch, mag jetzt dabei herauskommen, was will.“
    „Schaden kann es nicht“, mischte Buster sich ein. „Bankrott sind wir so und so, wenn kein Wunder geschieht. Warum sollen wir es nach dem Studium historischer Quellen, nach langwierigen Nachforschungen und Berechnungen anhand alter Chroniken und Seekarten nicht einmal mit der Skizze einer Hexe versuchen?“
    Die Fünf setzten sich zum Abendessen an Deck. Die Mahlzeit hatte Buster Tait zubereitet, denn Ellen Bailey, eine Werbegrafikerin, kochte so schauderhaft, daß man ihre Speisen kaum genießen konnte.
    Dean Tait störte sich nicht an diesem hausfraulichen Manko seiner Braut. Er vertrat den Standpunkt, daß er eine Frau heiraten wollte und keinen Koch.
    Der Initiator der Schatzsuche war Norman Tait, ein großer, schlanker, grauhaariger Mann Anfang der Fünfzig. Trotz seines nüchternen Berufes hatte er sich einen Hang zur Romantik bewahrt. Zunächst war es sein Hobby gewesen, Berichte über gesunkene Schatzschiffe zu sammeln und alte Chroniken und Aufzeichnungen zu studieren. Nachdem Schatzsucher an der Florida-Küste Riesenerfolge erzielt und immense Werte vom Meeresgrund heraufgeholt hatten, war Tait vom Ehrgeiz gepackt worden.
    Wenn einer etwas von versunkenen Schätzen verstand und dazu prädestiniert war, sie zu bergen, dann er, dachte er. Tait gab seine gesicherte Existenz auf, stellte eine Crew zusammen und machte sich auf die Reise. Bald merkte er, daß vor allem Glück dazu gehörte.
    Aber Tait und seine Crew holten nur wertlosen Plunder vom Meeresgrund herauf. Doch je mehr Mißerfolg er hatte, desto sturer wurde er. Er griff zu immer ausgefalleneren Methoden.
    Der Gang zur Sumpf hexe war sein letzter Versuch gewesen. Corell hatte an Taits Verstand gezweifelt, als der seinen Plan vortrug, und dies auch gesagt. Da Tait aber versicherte, nach einem eventuellen Mißerfolg die Schatzsuche aufzugeben, hatten die anderen ihn schließlich in den Sumpf gehen lassen.
    Buster Tait, Normans Halbbruder, war von Beruf Automechaniker. Er hatte es zu einer kleinen Tankstelle in der Bronx gebracht. Buster kannte sich nicht nur in Automotoren aus, er verstand auch einiges von Bootsund Schiffsmotoren. Er war daher an Bord der „Guinea“, wie Tait seine Yacht erwartungsfroh getauft hatte, unentbehrlich.
    Da Buster ebenfalls einen Hang zu Abenteuer und Romantik hatte und außerdem von Zeitungsberichten über Schatzfunde an der Florida-Küste aufgestört worden war, hatte er die Leitung der Tankstelle seiner Frau überlassen und war mit der „Guinea“ in See gestochen.
    Nun allerdings, kurz vor dem völligen Fehlschlag des Unternehmens, verkehrten sich Busters sprichwörtlich gute Laune und Begeisterung für die Schatzsuche mehr und mehr ins Gegenteil. Er war ein breitschultriger, untersetzter Mann Ende der Vierzig. Er hatte eine Glatze, die nur noch von einem spärlichen, rötlichen Haarkranz umrahmt wurde, wasserblaue Augen und eine Vorliebe für Dosenbier und Zigarren.
    Dean Tait, seines Zeichens Medizinstudent, hatte gerade nicht gewußt, welche Fachrichtung er einschlagen sollte und was eigentlich der Sinn und Zweck des Lebens und des Ärztestandes sei. Er nahm an der Schatzsuche teil, weil er etwas Abstand vom Alltag gewinnen und in anderer Umgebung über Verschiedenes nachdenken wollte.
    Die Begeisterung seines Vaters und seines Onkels hatte er von Anfang an nie so recht geteilt. Dean machten mehr die äußeren Umstände der Schatzsuche Spaß, das Kreuzen mit der Yacht vor der sonnigen Florida-Küste, das Tauchen und Schwimmen, das freie, ungezwungene Abenteurerleben an Bord. Das Endresultat interessierte Dean weniger.
    Dean war groß, schlank, schwarzhaarig und nach diesen acht Wochen tiefbraun gebrannt. Er hatte ein Semester ausgelassen, um an der Reise teilzunehmen, und er bereute es nicht, obwohl bisher noch keine einzige Guinee vom Meeresgrund heraufgeholt worden war.
    Ellen Bailey, Deans Braut, war eine Blondine, deren Figur man schlecht beschreiben konnte, ohne die Hände zu Hilfe zu nehmen. Sie genoß das Bordleben, und mehr noch die Zeit mit Dean. Für die beiden jungen Leute war es eine Fahrt ins Blaue, ein Abenteuer und ein Spaß. Dean und Ellen waren davon überzeugt, daß Tait am Ende der Schatzsuche um einige Illusionen ärmer nach New York zurückkehren und brav wieder als

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