0881 - Erbe des Tba
erreicht und sind fündig geworden."
„Fremde Raumschiffe?"- fragte Tifflor.
McAulen schüttelte den Kopf.
„Eine Nachrichtenboje mit einer Mitteilung in der Sprache der Gys-Voolbeerah. Darin heißt es, daß die ZYMAHR-ELKZEFT, was übersetzt soviel wie SCHWERT DER GÖTTER bedeutet, innerhalb der Galaxis -womit nach Lage der Dinge nur die Milchstraße gemeint sein kann - Erkundung fliegen und Schrecken verbreiten würde, während sich die ersten tausend Raumschiffe aus den näheren Galaxien in der Großen Ma-gellanschen Wolke sammeln sollten."
Julian Tifflor erwiderte nicht gleich etwas auf diese niederschmetternde Mitteilung. Er - und die meisten Menschen - hatten geglaubt, endlich nicht mehr kämpfen zu müssen. Sie wollten nichts weiter, als friedliche Kontakte zu anderen Zivilisationen halten beziehungsweise knüpfen und allen Menschen ein freies Leben in Sicherheit ermöglichen.
Aber dieser Traum würde dahin-schmelzen, wenn die Menschheit gezwungen würde, gegen Tausende von Raumschiffen eroberungssüchtiger Molekülverformer zu kämpfen.
Wenn diese Raumschiffe alle so stark waren wie die SCHWERT DER GÖTTER, dann bedeutete das, daß die Menschheit alle ihre Kräfte darauf konzentrieren mußte, immer mehr und immer bessere Raumschiffe zu konstruieren und zu bauen - und nicht, um Kontakte zu pflegen, um Informationen und wertvolle materielle Güter auszutauschen, sondern um zu zerstören.
„Das darf nicht sein!" sagte er er-schüttert.
„Wir müssen auch den schlimmen Tatsachen ins Auge blicken, Tiff", sagte Gern Jost, der bisher schweigsam in einer Ecke des Beratungsraums gestanden hatte.
Tifflor seufzte schwer.
„Ich weiß, aber es ist schlimm, von seinen schönsten Träumen Abschied nehmen zu müssen, wenn man glaubt, sie würden sich endlich erfüllen."
„Wir müssen mit den Gys-Vool-beerah verhandeln, Tiff!" sagte Adams.
Tifflor blickte auf den Bildschirm, auf dem der Kommandant der NO-FRETETE auf Anweisungen wartete.
„Bleiben Sie in der Nähe des Treffpunkts der Gys-Voolbeerah, McAulen!" sagte er. „Melden Sie alle Neuigkeiten sofort hierher. Wir werden reagieren, wenn auch schweren Herzens."
Nachdem er den Hyperkom ausgeschaltet hatte, kehrte er auf seinen Platz zurück, blickte Homer G. Adams und sagte: „Ja, wir werden mit den Gys-Voolbeerah verhandeln. Zumindest werden wir es versuchen. Aber wir beide kennen ungefähr die Mentalität dieser Intelligenzen. Sie suchen ihr Tba - und wenn sie sich einbilden, sie könnten es erreichen, wenn sie alle Zivilisationen dieser Galaxis vernichten oder unterwerfen, dann werden sie genau das tun. Sie befinden sich in einer psychischen Zwangslage."
„Ich weiß, wie Ihnen zumute ist, Tiff", warf Gern Jost ein. „Sie stehen vor der Aufgabe, die auf Frieden eingestellte Menschheit so scharfzumachen, daß ihre Tochter und Söhne sich danach sehnen, die Feinde der Milchstraße zu bekämpfen."
„Ich werde niemanden manipulieren", erregte sich Tifflor.
Sein Armband-Telekom summte. Er schaltete es ein und meldete sich.
„Frau Zaila Hron-Kmela und ihr Mann bitten darum, Sie sprechen zu dürfen", erklärte eine weibliche Stimme.
„Ihr Mann auch?" erkundigte sich Tif flor verwundert.
Die weibliche Stimme bestätigte.
„Schicken Sie sie bitte herein!" sagte Julian Tif flor.
Er erhob sich, als die Hron-Kmelas eintraten, übernahm die Vorstellung und bat die Besucher, Platz zu nehmen.
„Ich freue mich selbstverständlich über Ihren Besuch", erklärte er dann.' „Dennoch muß ich Sie leider bitten, sich kurz zu fassen. Die Lage innerhalb der Milchstraße treibt offenbar einem gefährlichen Höhepunkt entgegen."
„Deshalb sind wir hier", sagte Zaila. „Die Gys-Voolbeerah, die innerhalb der Milchstraße Schrecken verbreiten, kennen die Menschheit offenkundig nicht, sonst würden sie sich anders verhalten. Es dürfte demnach außerordentlich schwierig für Menschen sein, mit ihnen zu verhandeln. Die Mentalitätsbarriere ist wahrscheinlich unüberwindbar. Wenn dagegen Gys-Voolbeerah, die sich mit der Mentalität der Menschen - und natürlich auch mit der • aller Gys-Voolbeerah - auskennen, die Verhandlungen aufnehmen würden ..."
Julian Tifflor sah die Computer-Ingenieurin lange an, dann schüttelte er den Kopf.
„Sie haben sicher recht, Zaila, aber das nützt uns nichts. Es sei denn, Sie bringen mir ein paar Gys-Voolbeerah, die bereit wären, im Auftrag der Menschheit mit den Gys-Voolbeerah aus dem großen Schiff zu
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