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089 - Das Heer des Untoten

089 - Das Heer des Untoten

Titel: 089 - Das Heer des Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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werden auf sie hören", beruhigte er Sie.
    Dorian fragte sich, ob Sykes tatsächlich davon überzeugt war, daß sie ihn nach all dem, was geschehen war, laufenlassen würde.
    „Wie Sie wollen", sagte er. „Aber warten Sie noch einen Moment. Ich für meinen Teil stehe denen nicht gern wehrlos gegenüber."
    Er wühlte in dem Haufen brennbarer Dinge, die Mrs. Sykes zusammengetragen hatte, und häufte Papier auf. Neben diesen Haufen stellte er beide Kerzen, so daß ein kleiner Stoß mit dem Fuß genügte, um das Papier in Brand zu setzen. Er wußte, daß allein der Anblick lodernder Flammen die Untoten von einem Angriff abhalten würde.
    Er nickte Sykes zu. Seine Frau klammerte sich ängstlich an ihn.
    „Mrs. Ormion!" rief Sykes.
    „Ich höre dich, Sykes", antwortete die Alte sofort.
    „Meine Frau und ich - wir waren Ihnen immer gute Diener. Lassen Sie uns gehen!"
    „Warum kommt Ihr nicht heraus?"
    „Wir kommen", rief Sykes entschlossen. Er öffnete die Tür einen Spalt. Was er sah, ermutigte ihn, denn er öffnete sie ganz und trat hinaus, seine Frau am Arm hinter sich herziehend.
    Dorian sah, daß die Untoten wie erstarrt in der Halle standen. Keiner regte sich, als die beiden durch die Halle schritten. Die Alte befand sich außerhalb von Dorians Blickfeld, auf der Stiege vermutlich. Als die beiden die Hallenmitte erreicht hatten, sagte Mother Goose mit beinahe frohlockender Stimme: „Wußtet ihr, meine Lieben, daß es eure schlimmsten Feinde sind, die ihr da gehen laßt? Sie waren es, die aus euch gemacht haben, was ihr seid! Holt sie euch doch! Holt sie euch, meine Lieben!"
    Sykes erstarrte. Die Untoten in seiner Nähe begannen sich, zu bewegen. Mrs. Sykes sah sich verzweifelt um.
    „Nein!" rief sie immer wieder.
    „Nein! Nein! Nein!"
    Sie begannen zu laufen, aber sie hatten keine Chance. Sie waren im Nu von Leibern umgeben, und ihre schrillen Todesschreie hallten von den hohen Wänden wider.
    Der Dämonenkiller schloß die Tür und lehnte sich bleich dagegen. Nun war er noch allein übrig. Er würde kämpfend sterben. Ihn vermochte sie nicht in ihre Fänge zu locken.

    Sekunden verstrichen. Oder waren es Minuten?
    Nichts regte sich mehr draußen. Er fragte sich, welche Teufelei sie plante.
    Das Taffy-Rätsel war wohl tatsächlich nur ein Ablenkungsmanöver gewesen. Es sollte sie alle von der wirklichen Gefahr ablenken. Von den Untoten.
    Deren Beute sie sein sollten!
    Jede Macht hatte ihren Preis. Und der Preis, den Mother Goose zu zahlen hatte, waren Leben.
    Nur für ihn hatte der Taffy-Reim wirklich eine Bedeutung. Er war eine Formel. Oder ein Schlüssel. Er hatte ihn hierhergebracht, soviel jedenfalls war sicher. Er war zurückgekommen, wie sie es vor fünfzehn Jahren vorausgesagt hatte.
    Wollte sie nun Rache nehmen? Für den Diebstahl der Uhr? Für seine Liebe zu Irene? Für das Kind, wenn es wirklich seines war?
    Oder einfach dafür, daß er ihr damals mit Irenes Hilfe entkommen war?

    „Dory!"
    Die Stimme klang sanft und lockend.
    „Dory, mein Liebster!"
    Es war ihre Stimme.
    „Irene", flüsterte er. Dann erschrak er. Es konnte nur eine Illusion sein. Sie war tot. Der Arzt hatte nicht gelogen. Im Gegenteil, das Geständnis war ihm nicht leicht gefallen, da er sich schuldig gefühlt hatte.
    „Dory! Komm zu mir! Komm!"
    Er wappnete sich, warf einen Blick auf die Kerzen und das Papier und wog die Axt in seiner Hand. Es war nur ein Trick. Aber er mußte Klarheit haben.
    Langsam öffnete er die Tür.
    Nur mit Mühe unterdrückte er einen Aufschrei. Es wäre ein Schrei des Schmerzes und der Wut gewesen.
    Er zweifelte nicht daran, daß das Mädchen, das vor ihm stand, Irene war. Einst, vor langer Zeit war sie es gewesen. Nun stand sie hier, triefend vom Wasser des Sees, starrend vor Schmutz und Schlamm und umgeben von einer Aura von Verwesung.
    „Komm, Dory, mein Liebster! Komm zu mir", lockte ihr halb geöffneter Mund. Ihre Züge, die ihn einst so verzaubert hatten, und die in seiner Erinnerung so lebendig waren, waren nun vom Tod und der Zeit danach so grauenvoll entstellt, daß er ein Stöhnen nicht unterdrücken konnte.
    „Dory, Liebster…"
    Jetzt erst fiel ihm auf, daß nicht die Untote sprach, sondern Mother Goose. Wie ein Fanal des Hohns stand sie auf der Treppe und genoß ihr Spiel.
    „Bist du nicht mehr verliebt, Dory?"
    „Sie haben sie zur Untoten gemacht", sagte er tonlos.
    Die Untoten bewegten sich rastlos.
    Es war, als lauschten sie mit ihren toten, Sinnen.
    „Liebe mich, Dory! Liebe

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