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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Doch die Idee war gewesen, daß die Israelis auf diese Weise ihre Treffer bei der OpFor zählen konnten. Nur vier von Mastermans Panzern und sechs seiner M3-Bradley-Schützenpanzer waren ähnlich >tot<.
»Guidon, hier Buffalo«, kam der Rückruf von Colonel Sean Magruder,
    Kommandeur des 10. berittenen Panzerregiments >Buffalo<.
»Ich denke, damit sollten wir's bewenden lassen, Colonel, over. Der
Sack ist voll.«
»In Ordnung, Duke. Kommen Sie runter zur AAR. In ein paar Minuten
werden wir einen stocksauren Israeli hier haben.« Gut, daß die
Funkverbindung chiffriert war.
»Bin schon unterwegs, Sir.« Masterman stieg vom Panzer, als sein
HMMWV anhielt. Seine Panzerbesatzung startete ebenfalls und machte sich
auf den Weg zum Lager der Schwadron.
Besser konnte es gar nicht gehen. Masterman fühlte sich wie ein
Fußballer, der jeden Tag spielen darf. Er befehligte die 1. Schwadron,
>Guidon<, des 10. ACR. Sie war ein Bataillon, aber bei der Cav war das
anders, wegen der gelben Zeichen auf den Schulterstücken und den
rotweißen Standarten der Einheit, und wenn man Cav war, war man nicht
Dreck.
»Noch 'n paar Ärsche treten, Sir?« fragte der Fahrer, als sein Boß sich
die kubanische Zigarre ansteckte.
»Lämmer zur Schlachtbank, Perkins.« Masterman trank etwas Wasser
aus einer Plastikflasche. Hundert Fuß über seinem Kopf rasten israelische
F-16-Jäger vorüber und zeigten ihre Entrüstung über das, was unter ihnen
geschah. Wahrscheinlich waren ein paar von ihnen mit administrativen
SAM->Abschüssen< in Konflikt geraten. Masterman hatte heute besonders
aufgepaßt bei der Plazierung seiner Stinger-Avenger-Fahrzeuge, und ganz
gewiß hatten sie genau getroffen wie erwartet.
Stark.
Der hiesige Star Wars Room war praktisch ein Zwilling zum Original in
Fort Irwin. Ein bißchen kleineres Hauptdisplay und nettere Sitze, und hier
durfte man rauchen. Er betrat das Gebäude, schüttelte den Staub von seinen
Chocolate-Chip-Kammies und ging mit großen Schritten, wie Patton zur
Bastogne. Die Israelis warteten bereits.
Vom Verstand her hätten sie wissen müssen, wie nützlich diese Übung
für sie war. Emotional gesehen, war das etwas anderes. Das 7. berittene
Panzerregiment der Israelis war eine mindestens genauso stolze Einheit wie
jede andere in der Welt. Praktisch ganz allein hatte es 1973 das gesamte
syrische Panzerkorps auf den Golanhöhen aufgehalten, und sein
gegenwärtiger Befehlshaber war damals Leutnant gewesen und hatte das
Kommando über eine führungslose Kompanie übernommen und
hervorragend gekämpft. Nicht an Mißerfolg gewöhnt, hatte er soeben
mitansehen müssen, wie die Brigade, in der er praktisch groß geworden
war, innerhalb von dreißig brutalen Minuten aufgerieben wurde. »General«, sagte Masterman und streckte dem ernüchterten
Brigadekommandeur die Hand entgegen. Der Israeli zögerte, ehe er sie
ergriff.
»Nicht persönlich, Sir, rein dienstlich«, sagte Lieutenant Colonel Nick
Sarto, der die 2. Schwadron, >Bighorn<, befehligte und der gerade den
Hammer für Mastermans Amboß gespielt hatte. Mit dem israelischen 7.
dazwischen.
»Gentlemen, wollen wir beginnen?« rief der oberste
Beobachtungsoffizier. Zur Beschwichtigung der israelischen Armee bestand
das OC-Team je zur Hälfte aus erfahrenen amerikanischen und israelischen
Offizieren, und es war nicht leicht auszumachen, welche Gruppe die
bestürztere war.
Zunächst wurde eine verkürzte Videoaufnahme des Übungsgefechts
gezeigt. Die israelischen Fahrzeuge in Blau rückten ins flache Tal vor, um
dort auf Guidons Aufklärungstrupp zu stoßen, das rasch zurücksetzte, aber
nicht in die vorbereitete Verteidigungsposition der restlichen Schwadron,
sondern in einem Winkel davon weg. Das für eine Falle haltend, war das israelische 7. nach Westen geschwenkt, als wollte es in einem Bogen zurückkehren und dabei seine Feinde umzingeln, und fand sich statt dessen plötzlich einer mächtigen Wand eingegrabener Panzer gegenüber, dann rückte Bighorn von Osten her an, viel schneller als erwartet - so schnell, daß Doug Mills' 3. Schwadron, >Dakota<, die Reserve des Regiments, gar keine Chance mehr hatte, auch noch zum Einsatz zu kommen. Es war dasselbe alte Spiel. Der israelische Kommandeur hatte die Stellungen des Feindes
vermutet, statt seinen Spähtrupp auszuschicken, sie genau zu ermitteln. Der israelische Brigadekommandeur schaute sich das Video genau an,
und es schien, als sackte er zusammen wie ein Ballon, dem die Luft ausgeht. »Ihr Aufklärungstrupp war

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