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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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der Trucks hatten Fernseher zur weiteren Information und Zerstreuung. Es gab Langeweile von der gespannten Art, die Soldaten kannten, aber die Mountain Men nicht.
    »Gottverdammte Regierung«, sagte ein Möbelschlepper; seine Familie war noch zwei Staaten von hier weg.
»Ich mein', die haben uns gezeigt, wo's langgeht, oder?« gab Ernie Brown für die Allgemeinheit zum besten.
Die Daten würden später zeigen, daß nicht ein Fernfahrer das Virus eingefangen hatte. Ihre Lebensweise war dafür zu einzelgängerisch.
Aber ihr Arbeitsleben hing von Beweglichkeit ab, zum einen, weil sie so ihren Unterhalt bestritten, aber auch, weil sie sich's so ausgesucht hatten. Stillzusitzen entsprach nicht ihrem Wesen. Dazu verdonnert werden noch weniger.
»Zur. Hölle damit«, fügte ein weiterer Fahrer hinzu. Ihm fiel nichts anderes ein. »Verdammt froh, daß ich's noch aus Chicago rausgeschafft hab'. Was ma' hört, da wird dir ja bange.«
»Glaubense, das hat' all's 'n Sinn?« fragte jemand.
»Seit wann isses denn sinnvoll, was die Regierung so macht?« meckerte Holbrook.
»Das is' bei mir angekommen«, stimmte einer zu, und endlich fühlten sich die Mountain Men irgendwo zu Hause. Dann war es, nach unausgesprochener Übereinstimmung, Zeit zu gehen.
»Wie lange noch hängen wir verdammt noch mal hier fest, Pete«, wollte Ernie wissen.
»Das fragste mich?«
*
    »Eine dicke Menge Nichts«, faßte der führende Agent zusammen. Für einen Alleinstehenden war Aref Raman ein bißchen sehr ordentlich, aber nicht arg. Einer der FBI-Agenten hatte überrascht bemerkt, daß der Mann sogar sein Socken sauber faltete, wie alles andere in den Schubladen seiner Kommode. Das brachte einen anderen auf eine Studie über Footballspieler der NFL. Ein Psychologe hatte nach vielen Monaten festgestellt, daß Spieler der Angriffslinie, die den Job hatten, den Quarterback zu schützen, in ihren Spinden Ordnung hielten, während die der Verteidigungslinie, die gegnerische Quarterbacks in den Rasen zu stampfen hatten, in jeder Hinsicht Schweine waren. Es reichte für einen Lacher und als Erklärung. Sonst war nichts zu finden. Es gab ein Foto seiner Eltern, beide verstorben. Er abonnierte zwei Nachrichtenzeitschriften, hatte sämtliche Kabeloptionen für seine beiden Fernseher, kein Gesöff im Haus und aß gesund. Er hatte eine besondere Vorliebe für koschere Würstchen, nach der Gefriertruhe zu urteilen. Es gab keine versteckten Schubladen oder Fächer - die hätten sie gefunden - und nichts, das im geringsten verdächtig erschien. Das waren sowohl gute als auch schlechte Nachrichten.
    Das Telefon klingelte. Keiner ging ran, weil sie nicht da waren und weil sie für den eigenen Verbindungsbedarf ihre Pieper und Handys dabeihatten.
»Hello, dies ist 536-3040«, sagte die Aufnahme von Ramans Stimme nach dem zweiten Ton. »Es ist gerade keiner hier, der das Telefon abnimmt, aber wenn Sie eine Nachricht hinterlassen, wird Sie jemand zurückrufen.« Gefolgt von einem Piepton und in diesem Fall einem Klicken.
»Zupf die Nachrichten«, befahl der Leiter dem technischen Genie des Teams.
Raman besaß ein digitales Aufnahmesystem, und wieder war es ein Ziffernkode, den der Hersteller einprogrammiert hatte. Der Agent drückte die sechs Tasten und begann zu notieren. Es gab vier Klicks und eine falsche Nummer. Jemand rief für Mr. Sloan an, wer auch immer das war.
»Teppich? Mr. Alahad?«
»Klingt nach einem Teppichhändler«, sagte ein anderer. Aber als sie sich umsahen, gab es keinen solchen Teppich in der Wohnung, bloß den üblichen, billigen Teppichbelag, den man in Wohnungen dieser Art fand.
»Verwählt.«
»Prüf trotzdem die Namen.« Es war mehr Gewohnheit als irgendwas anderes. Man checkte einfach alles. Es war wie bei der FCI-Arbeit. Man wußte ja nie.
Gerade dann läutete das Telefon wieder, und alle fünf Agenten drehten sich um und starrten zum Anrufbeantworter, als wäre der ein echter Zeuge mit richtiger Stimme.
Scheiße, dachte Raman, er hatte vergessen, die früheren Nachrichten zu löschen. Es war nichts Neues drauf. Sein Führungsoffizier hatte nicht wieder angerufen - das hätte ihn auch überrascht. Nach dieser Feststellung tastete Raman den >Lösche alles<-Befehl von seinem Hotelzimmer in Pittsburgh aus ein. Bei den neuen Digitalen wär's nett, daß, wenn's gelöscht wurde, es für immer weg war. Das traf bei denen, die Minikassetten verwendeten, nicht unbedingt zu.
Die FBI-Agenten registrierten das untereinander mit Blicken.
»He, das machen wir

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