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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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verbissen, mahlten sich durch eine weitere Brigade, aber bis Sonnenuntergang hatten alle sechs UIR-Divisionen, die in ihr Land eingedrungen waren, aufgehört zu existieren. Untereinheiten mit mehr Kampfeswillen erhielten von ihren Kommandierenden Befehl, die Waffen zu strecken, bevor Feinde von drei Seiten her eine endgültigere Entscheidung herbeiführen würden.
Die schwerste organisatorische Aufgabe stellten wieder die Gefangenen dar. Das Problem würde mindestens einen Tag anhalten, meldeten die Kommandeure.
Clark und Chavez verließen die russische Botschaft eine Stunde später.
Hinten im Wagen enthielt ein großer Koffer Dinge, die keinem übermäßig gefährlich erscheinen würden und tatsächlich großenteils im Einklang mit ihrem >Journalistendasein< standen. Die Mission, entschieden sie, war ziemlich verrückt, aber während das dem Senior des Teams Sorgen bereitete, war Ding deshalb richtig aufgekratzt. Die Prämisse schien unglaublich, die Bestätigung stand aber noch aus. Die Fahrt zum Hinterhof beim Cafe war ungestört. Der Sicherheitskordon um Daryaeis Heim reichte nicht bis zu ihrem Ziel. Das Cafe war geschlossen, wegen der Verdunkelung einer Stadt halb im Krieg, halb im Frieden - die Straßenbeleuchtung war aus und Fenster verhängt, aber Autos durften mit Licht herumfahren, und häuslicher Strom war offensichtlich im Betrieb, Das war zu ihrem Vorteil. Das Türschloß im dunklen Durchgang bot kein Problem. Chavez öffnete die Tür und sah hinein. Clark folgte mit dem Koffer, beide gingen rein und schlössen hinter sich die Tür. Sie waren bereits im ersten Stock, als sie Geräusche hörten. Dort wohnten Leute. Sie stellten sich als ein Ehepaar in den Fünfzigern heraus, Betreiber des Cafes und beim Fernsehen. Wäre die Mission korrekt geplant worden, wußte er, hätte man das vorher gewußt. Na, ja.
»Hallo«, sagte Clark. »Bitte machen Sie keinen Lärm.«
»Was ...«
»Wir werden Ihnen nicht weh tun«, sagte John, als Ding sich umsah nach - ah, Stromkabel wären genau richtig. »Bitte legen Sie sich auf den Boden.«
»Wer ...«
»Wir werden Sie befreien, wenn wir wieder gehen«, fuhr Clark in geschultem Farsi fort. »Doch wenn Sie sich wehren, werden Sie verletzt.«
Sie waren zu verängstigt, um sich gegen die beiden Männer zu wehren, die wie Diebe in ihrem Heim erschienen waren. Clark nahm Stromkabel, um ihre Arme zu binden, dann die Fersen. Chavez legte sie auf die Seite, nachdem er der Frau einen Schluck Wasser geholt hatte, bevor er sie beide knebelte.
»Paß auf, daß sie atmen können«, sagte Clark, diesmal auf englisch.
Er checkte die Knoten, befriedigt darüber, daß er nach dreißig Jahren noch immer die Grundkenntnisse eines Seemanns nicht vergessen hatte. Zufrieden gingen sie nach oben.
Wirklich verrückt war das Kommunikationsmachwerk. Clark öffnete den Koffer und begann, Dinge rauszunehmen. Das Dach des Gebäudes war flach und bot freie Sichtlinie zu einem anderen drei Straßen weiter. Daher mußten sie sich ducken. Erst stellte Ding die Mini-Schüssel auf. Der Dreifuß dafür war schwer, mit Spitzen an den Füßen, um ihn zu fixieren. Dann mußte er ihn einschalten, bis das brummende Zwitschern der Trägerwelle vom richtigen Satelliten im Hörer erklang.
Danach drehte er die Sperre für die Schüssel fest, damit sie nicht verrutschte. Dann kam die Kamera. Auch sie hatte einen Dreifuß. Den stellte Chavez auf, schraubte die Kamera fest, schaltete sie ein und richtete sie auf das mittlere der drei Gebäude, für die sie sich interessierten.
Das Kabel der Kamera ging zum Sender-Kasten, den sie im Koffer ließen.
»Läuft, John.«
Eigenartig war, daß sie Verbindung nach oben, nicht nach unten hatten. Signale vom Satelliten konnten sie bekommen, aber ein separater Audiokanal bestand nicht. Dafür brauchte man zusätzliches Gerät, das sie nicht hatten.
»Das isses«, meldete Robby Jackson aus dem National Military Command Center.
»Das richtige«, bestätigte Mary Pat Foley, die dasselbe Bild sah. Sie wählte eine Nummer der amerikanischen Botschaft in Moskau, die sie weiterverband zum russischen Außenministerium, dann zu deren Botschaft in Teheran, bis zum digitalen Handy in Johns Hand. »Hören Sie mich, Iwan?« fragte sie auf russisch. »Hier ist Folejewa.« Eine sehr lange Sekunde verging, bis die Antwort zurückkam.
»Ah, Maria, wie schön, Ihre Stimme zu hören.« Gott sei Dank fürs Telefon, dachte John. Sogar in diesem Land.
»Ich habe Ihr Bild hier auf meinem Schreibtisch«,

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