09 - Befehl von oben
sagte sie als nächstes.
»Damals war ich doch soviel jünger.«
»Er ist am Platz, und alles ist cool«, sagte die DDO.
»Okay.« Jackson hob einen weiteren Hörer auf. »Es geht los, wiederhole, es geht los. Bestätigung.«
»Operation BOOTH geht los«, bestätigte Diggs aus Riad.
Die iranische Luftabwehr war etwa so nervös, wie's geht. Obwohl nicht ein Angriff auf ihr Territorium erfolgt war, hielten die Radartechniker alles sehr im Auge. Sie beobachteten mehrere Echos von Fliegern, die an der Grenze von Saudi-Arabien und Katar entlangfuhren, meist parallel, aber nicht andeutungsweise Richtung Golfmitte.
BANDIT-ZWO-FÜNEF-EINS und BANDIT-ZWO-FÜNEF-ZWO schlössen das Auftanken innerhalb von Sekunden gleichzeitig ab. Es kam nicht oft vor, daß Stealth-Jäger gemeinsam operierten. Sie waren ja dazu entworfen, völlig allein vorzugehen. Aber nicht diesmal. Beide trennten sich von den KC-1o and drehten nach Norden ab für den Flug von rund einer Stunde, in der Senkrechten etwa 1000 Fuß auseinander. Die Tanker-Crews blieben auf Station und nützten die Gelegenheit, die stehende Jägerwache an der Saudi-Küste aufzutanken. Fünfzig Meilen entfernt beobachtete ein AWACS das alles oder fast alles. Der E-3B konnte einen F-117 auch nicht orten.
»Ständig treffen wir uns so«, lächelte der Präsident die Make-up-Frau etwas gezwungen an.
»Sie sehen sehr müde aus«, sagte Mary Abbot.
»Ich bin etwas müde«, gab Ryan zu.
»Ihre Hände zittern.«
»Schlafmangel.« Das war eine Lüge.
Callie Weston tippte die Korrektur der Rede direkt in den Speicher des Teleprompters ein. Sogar TV-Techniker durften den Inhalt von dieser nicht sehen, und es überraschte sie, daß sie es durfte. Als sie fertig war, sah sie's noch einmal nach Tippfehlern durch, die, wie sie wußte, Präsidenten live im Fernsehen stark aus der Fassung bringen konnten.
Einige rauchten, sah Clark, sogar die Außenwache. Schlechte Disziplin, doch es half denen vielleicht, wach zu bleiben.
»John, denkst du manchmal, dieser Job wird vielleicht ein bißchen zu aufregend?«
»Mußt du mal?« Die übliche Reaktion, sogar für sie.
»Yeah.«
»Ich auch.« Das war was, das nie in die Bond-Filme kam. »Hmph.
Das wußte ich nicht.« Clark horchte in den Ohrhörer, denn es war eine normale Stimme, kein Kommentator, die ansagte, daß in zwei Minuten der Präsident dran war. Vielleicht irgendein Network-Sendeleiter, dachte er. Dann kamen die letzten beiden Gegenstände aus dem Koffer hervor.
»Meine amerikanischen Mitbürger, ich bin hier, um Ihnen das Neueste über die Lage im Mittleren Osten zu berichten«, sagte der Präsident.
»Etwa vor vier Stunden sistierte der organisierte Widerstand von Kräften der Vereinigten Islamischen Republik, die das Königreich SaudiArabien überfallen hatten. Saudische, kuwaitische und amerikanische Verbände haben zusammen sechs Divisionen zerstört in einer Schlacht, die eine Nacht und einen Tag dauerte.
Ich kann Ihnen jetzt sagen, daß unser Land das 10. und 11. Kavallerieregiment, zusammen mit der ersten Brigade der Nationalgarde North Carolinas, und das 366. Flugregiment von Mountain Home Air Force Base in Idaho entsandt hat. Eine massive Schlacht wurde südlich von King Khalid Military City ausgefochten. Sie haben womöglich schon Details im Fernsehen mitbekommen. Die verbleibenden UIR-Einheiten versuchten, der Schlacht nach Norden zu entkommen, ihnen wurde aber der Weg abgeschnitten, und sie haben nach kurzem Kampf aufgegeben. Bodenkämpfe in der Region haben im Moment aufgehört.
Ich sage im Moment, denn dieser Krieg ist anders als alles, was die meisten von uns in den letzten fünfzig Jahren kennengelernt haben. Ein Angriff wurde direkt gegen unsere Bürger, auf unserem Boden geführt.
Der Angriff richtete sich vorsätzlich gegen die Zivilbevölkerung. Es war ein Angriff mit einem Massenvernichtungsmittel. Die Verstöße gegen internationales Recht sind zu zahlreich, um sie aufzuzählen«, fuhr der Präsident fort, »doch es wäre falsch, zu sagen, das Volk der Vereinigten Islamischen Republik hätte uns angegriffen.
Völker machen keine Kriege. Die Entscheidung, einen Krieg zu beginnen, wird meistens von einem einzelnen Menschen getroffen. Es ist immer ein einzelner Mensch, der entscheidet, und nie ist die Entscheidung, einen Krieg zu beginnen, das Ergebnis demokratischer Vorgänge.
Wir Amerikaner haben mit dem Volk vom ehemaligen Iran und Irak keinen Streit. Ihr Glaube mag nicht der unsere sein, doch wir sind ein Land, das die
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