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09 - Die Weltuntergangs-Maschine

09 - Die Weltuntergangs-Maschine

Titel: 09 - Die Weltuntergangs-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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eigentlich nur eine Bestätigung seines Verdachts, den er bezüglich dessen hatte, was hier vorging …
    Und er fand sie, als er sich nahe genug an die anderen herangeschlichen hatte:
    Es wurde wieder ausgegraben!
    Tom schluckte. Damals war er davon ausgegangen, dass man die Finger von den Bereichen der Nekropole lassen würde, die noch so zugeschüttet waren, wie es Konstantin der Große im vierten Jahrhundert veranlasst hatte – angeblich um eine ebene Fläche für den Bau einer Basilika über dem Grab des Apostels Petrus zu schaffen. Nach seinen Erlebnissen vor ein paar Jahren hegte Tom zumindest Zweifel daran, dass nur dies der Grund gewesen war, diese Stätte aus frühchristlichen und heidnischen Gräbern dem Vergessen anheimzugeben und mit einem Kirchenbau gleichsam zu versiegeln.
    Dass man dieses Siegel nun noch weiter brach …
    Tom überlief ein weiterer Schauder, und diesmal machte er sich nichts vor.
    Das Grabungsteam – der altersmäßigen Zusammensetzung nach zu urteilen eine Crew aus erfahrenen Experten und einer Handvoll Studenten – hatte sich dort versammelt, wo Tom und die Geschwister aus dem Artefakte-Raum getreten waren. Drei oder vier Lichtstrahlen huschten über die bröckelig wirkende Front eines Wandgrabs, die außer ein paar Schriftzeichen oder Symbolen nichts zu bieten hatte. Von der »Tür« war jetzt natürlich nichts mehr zu sehen. Der Durchgang konnte nur durch den Armreif aktiviert werden, den Alejandro am linken Handgelenk trug.
    Entsprechend schwer hatte es das blonde Mädchen, glaubhaft zu versichern, dass drei Menschen aus der massiven Wand hervorgetreten waren. Insbesondere ihre Kommilitonen fingen an, sich darüber lustig zu machen, nachdem der Schreck über Sophies Schrei nun verdaut war. Einer legte ihr nahe, auf irgendetwas umzusatteln, das sie bei Tageslicht studieren könne.
    »Das reicht!«, machte da eine energische Stimme der Frotzelei ein Ende, und einer der Lichtkegel richtete sich auf das Gesicht des Sprechers.
    Tom war überrascht. Einerseits wunderte es ihn nicht wirklich, den Mann hier zu sehen; andererseits erstaunte es ihn doch: Schließlich war Bruno Dallocchio damals selbst dabei gewesen … und auf gewisse Weise hatte es ihn noch härter und schlimmer getroffen als Tom.
    ***
    »Wir sind in Rom! Das hast du also gemeint, als du sagtest, wir kämen an einen Ort, wo ich schon immer einmal hinwollte«, flüsterte Maria Luisa, eine Hand liebevoll auf der Schulter ihres Bruders, den Blick nach oben gerichtet, wo jedoch nichts zu sehen war außer Dunkelheit, die sich wie ein sternenloser Himmel über ihnen spannte.
    Tom folgte ihrer Blickrichtung trotzdem und nickte. »Da oben, genau über uns, steht der Petersdom. Kaum zu glauben, was?«
    »Ich würde ihn so gern einmal sehen.«
    »Das wird sich einrichten lassen.«
    Tom hatte sich von seinem Horchposten zurückgezogen und dann mit den Geschwistern so weit abgesetzt, dass vom Lampenschein und den Stimmen des Ausgrabungsteams nichts mehr zu sehen und zu hören war. Trotzdem hielten sie die eigene Lautstärke piano , und das nicht nur aus Vorsicht, sondern auch aus Respekt vor der Ruhe der Toten ringsum und aus Ehrfurcht vor der heiligen Stätte.
    Im Lichtschimmer – Tom hielt die Hand über den Reflektor der Lampe, sodass nur eine Ahnung von Helligkeit zwischen seinen Fingern hindurchsickerte – schüttelte Maria Luisa den Kopf. Ihr seidiges Haar streichelte dabei über seine Wange.
    »Wir sollten von hier verschwinden«, sagte sie. »Zurück in den Raum und eine andere Tür versuchen.«
    »Wer weiß, wo wir dann herauskommen«, gab Tom zu bedenken, der die Befürchtungen, die ihm nachträglich gekommen waren, nicht vergessen hatte. Nicht auszudenken, wenn sie beim nächsten Mal irgendwo hoch in der Luft oder tief unter Wasser ankamen. Der Weg durch den Raum der Artefakte war ein verdammtes Glücksspiel – und sein Glück führte erfahrungsgemäß eher selten um Fettnäpfchen herum …
    So gesehen, hatten sie es mit ihrer Ankunft hier doch vergleichsweise gut getroffen.
    »Aber du hast doch gesagt, dieser Dallodingsda …«, setzte Maria Luisa zu einer Erwiderung an.
    »Dallocchio. Dottore Bruno Dallocchio, Chef-Archäologe der Vatikanischen Museen.«
    »… ja, der – du hast gesagt, er sei dein enemigo .«
    »Ich habe nicht gesagt, dass er mein Feind ist«, korrigierte Tom. »Er ist nur nicht gut auf mich zu sprechen.«
    »Wie auch immer, das kann ja schon reichen. Vergiss nicht, dass du von der Polizei

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