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0909 - Die Falle der Kryn

Titel: 0909 - Die Falle der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von ihnen gemacht. Hier."
    Plondfair blickte auf die nicht sehr deutlichen Bilder. Irgendwie hatte er es geahnt. Unverkennbar waren Hytawath Borl, mit dem er gemeinsam verbissene Kämpfe gegen alle und um Demeter geführt hatte, dazu Payne Hamiller und Roi Danton aus der BASIS. Keiner der drei würde auch nur daran denken, etwas zu tun, das ihm schaden konnte - das Gegenteil war sicher. Er behielt ein Bild und gab die anderen zurück.
    „Nein. Ich habe sie nicht getroffen. Ich weiß nur, daß alles, wofür die Kryn diese drei Terraner verantwortlich machen wollen, gehässige Lüge ist. Es sind meine Freunde. Sie würden es niemals wagen..." Er hörte zu sprechen auf, zwang sich, den Wartenden zuzulächeln und ging mit schnellen Schritten ins Haus. Eine Stünde später saß er in seinem Arbeitszimmer und versuchte, einem’ Kamerateam und dem dazugehörigen Kommentator begreiflich zu machen, was er von dem Besuch der Terraner hielt, daß sie seine Freunde wären, und daß er sich zu ihnen bekannte. Plondfair hätte etwas Klügeres tun können.
     
    *
     
    Mitten in der Nacht schlugen lodernde Flammen aus einem niedrigen Gebäude, das am Rand des größten Parks von Vylvare stand. Ih den großen Räumen waren Spielplätze und alle denkbaren Versorungseinrichtungen für Kinder und Heranwachsende untergebracht. Die Anlage wurde vollkommen zerstört, auch große Teile des Parks wurden verwüstet.
    Die Hilfsmannschaften versuchten mit einem gewaltigen Einsatz, den Park und die Gebäude zu retten. Sie fanden eine terranische Waffe, einige einfache Funkgeräte und ein Energiemagazin.
    Die Nachrichtenmedien wurden schnell verständigt.
    Die Meldung erreichte nicht nur alle interessierten Wynger in Vylvare, sondern in allen Teilen von Spälterloge und darüber hinaus. Auch auf anderen Monden tauchten hartnäckige Gerüchte auf, daß sich die Terraner mit Brandanschlägen und Vernichtungsaktionen gegen die Kryn wandten, um das provozierte Chaos auszunutzen und die Ordnung zu zerschlagen. Ein Kryn-Sprecher versicherte, daß man die untergetauchten Terraner bereits in Kürze fassen werde. Auf allen Bildschirmen wurde das Beweismaterial eindeutig fremde Gegenstände - gezeigt. Für viele Wynger gab es keinen Zweifel: Plondfair bediente sich verbrecherischer Methoden, um einen gewaltsamen Umsturz herbeizuführen und sich nachher an die Spitze der Mächtigen zu setzen. Der neue Diktator. Diese Phrase wurde immer lauter ausgesprochen.
     
    *
     
    Niemand wußte, wer als erster die Idee gehabt hatte.
    Kurz nach Sonnenaufgang versammelten sich die ersten Wynger. Es waren Vertreter aller Altersgruppen.
    Es gab Angehörige eines jeden Berufes unter ihnen. Allen war gemeinsam, daß sie unruhig waren. Die Ereignisse und die sich widersprechenden Meldungen und Gegenargumente, die Erklärungen der Kryn-Priester und die Gerüchte niemand war in der Lage, eine klare Position zu beziehen. Hilflosigkeit breitete sich aus. Gefühle wurden aktiviert, die kein Ziel fanden. Aggressionen wurden frei. Je länger die Gruppe durch die Straßen und über Plätze drängte, desto mehr Wynger schlossen sich an. Sie ließen sich mittreiben, stellten Fragen und wurden von der Nervosität angesteckt. Schließlich schrie jemand, daß die Fremden an allem schuld wären.
    Es war der Zündfunke.
    Die Menge, inzwischen auf viele ‘Pausende angeschwollen, schien zu explodieren: Die Wynger begannen zu schreien. Ein Stein flog und zerschmetterte Glas. Das Klirren war das zweite Signal. Die Wynger rannten auf einen Platz hinaus und begannen Sprechchöre zu formulieren. Der Gleiter eines Berichterstatterteams wurde umgeworfen. Ordnungskräfte, die sich dem Zug entgegenstellten, wurden niedergeschlagen und mißhandelt.
    „Nieder mit den Fremden! Werft Plondfair hinaus! Findet die Terraner!"
    Die Mauern schienen zu zittern, als sich die Masse weiterwälzte und immer lauter die Ausweisung oder den Tod der Terraner verlangte. Die Nachricht, daß in Vylvare das Wasserreservoir vergiftet worden war, erreichte die Masse, als sie sich im Stadtzentrum befand.
    Die Fremden waren noch immer nicht aufgespürt.
     
    *
     
    Etwa zur gleichen Zeit weckte das durchdringende Signal des Kommunikationsgeräts Plondfair aus einem unruhigen Schlaf. Er taumelte hoch und stolperte auf das Gerät zu. Als er die Antworttaste drückte, blieb der Bildschirm dunkel. Eine Stimme, die eindeutig akustisch verfremdet war, sagte leise, aber unüberhörbar eindringlich „Plondfair, Verkünder der

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