Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0909 - Die Falle der Kryn

Titel: 0909 - Die Falle der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Pfeilspitzen befestigen wollte, darüber hatte er nur vage Ideen. Er stand auf, holte tief Luft und merkte, wie ihm der Schweiß am ganzen Körper ausbrach. Langsam ging er in die Richtung des Felsens. Hamiller schlug mit ungleichmäßigen Hieben auf den Steinen herum und fluchte jedesmal ausgiebig, wenn ein Splitter seine Haut aufriß.
    „Wie ‘sieht es aus?" fragte Borl und merkte, als er sich bückte, daß sich seine Muskeln spannten.
    „He!" sagte er erschreckt. „Hören Sie, Payne! Ich glaube..."
    Er packte Hamiller an der Schulter und wollte ihn hochziehen. Wieder merkte er, daß ihn etwas zu Boden drücken wollte. Er begriff schlagartig.
    „Payne! Schnell! Die Konstante!" schrie er und riß den anderen hoch.
    Er schleppte Payne hinter sich her und rannte, so schnell er konnte, auf die Baumhütten zu. Mit jedem Schritt wurde sein Körper schwerer. Jeder Schritt zog und zerrte mehr an seinebi Muskeln. Er begann zu keuchen.
    Sein Körper war schweißnaß und troff förmlich, aber rund um die Terraner war Dschungel. Jetzt schnellte die Gravokonstante hoch, und die Pflanzen würden ihre erstickenden Dämpfe und Säfte ausstoßen. Er spurtete weiter, sprang über Ranken und kleine Gewächse, setzte über modernde Baumstämme hinweg und versuchte, Hamiller zu helfen, wo es ging. Aber Payne, der von nackter Todesangst getrieben wurde, war ebenso schnell wie Borl. Als sie den erloschenen Feuerkreis erreichten, setzte die Schwerkraft voll ein.
    Schwaden aus betäubenden Gasen und Ölen, in der Hitze blitzschnell aufgelöst, krochen von allen Seiten heran.
    Borl duckte sich, warf Payne über seine Schultern und schleppte sich die Leiter hinauf. Er kämpfte wie ein Rasender gegen die ungeheuren Gewichte, die an ihm zerrten. Endlich erreichte er den Eingang und kippte Hamiller über die Schulter. Mit einem letzten Satz, keuchend einatmend, war er im Innern und zog den Verschluß nach oben.
    „Das war knapp!" keuchte er und fiel zu Boden. Neben ihm röchelte und keuchte Hamiller. Nach mehreren tiefen Atemzügen klärte sich ihr Verstand wieder. Aber die Schwerkraft drückte siez Boden.
    Borl blieb ruhig liegen und entspannte sich. Instinktiv tat auch Hamiller dasselbe. Nach drei Minuten etwa merkten sie, wie wieder normale Verhältnisse zu herrschen begannen.
    „Jetzt wissen wir, wie gefährlich der Planet wirklich ist. Wir müssen uns für den Angriff etwas einfallen lassen" murmelte Borl müde. Er wischte sich Schweiß und Schmutz aus dem Gesicht.
    Hamiller stemmte sich hoch und fragte unsicher: „Wie lange mag die Pause dauern?"
    „Nach dem, was wir gestern erfahren haben, gibt es keine Systematik. Es kann eine halbe Stunde oder einen halben Tag dauern. Aber mir ist zum Thema giftige Gase etwas eingefallen, das uns vielleicht hilft."
    „Uns? Und Roi mit den Wyngern ...?"
    „Sie sind sicherlich in Gefahr gekommen. Aber ich rechne fest damit, daß Danton schnell reagiert und die Wynger inzwischen gelernt haben; zu überleben. Machen wir weiter?"
    Die giftigen Dämpfe verloren schnell an Konzentration. Oder, die warme Luft riß sie in die Höhe.
    Jedenfalls war nach wenigen Minuten nur noch ein schwacher Geruch festzustellen, als Hamiller und Borl weiterarbeiteten. Als gegen Mittag die Wynger zurückkamen, hatten sie eine große Echse erlegt und gingen sofort daran, das Fleisch für den langen Marsch durch den Dschungel. vorzubereiten. Dann sahen sie interessiert zu, wie Hytawath Borl mit Bambusbogen und Pfeilen, die aus Blättern, Knochenleim, Bambuspfeilgras und scharfkantigen Steinspitzen bestanden, Schießübungen veranstaltete. Von zehn Schüssen, die er in einen weit entfernten Laubhaufen abgab, trafen neun ins Ziel.
     
    *
     
    Die Sonne Guschora loderte rote über dem Farnwipfeln. Ein Zug von Insekten, die wie zehnbeinige, handgroße Ameisen aussahen, kroch aus dem Dschungel und näherte sich, jedes Hindernis überquerend, dem Moor.
    Kochende Dampfwolken schwebten in Kopfhöhe zwischen den triefenden Stämmen. Der Himmel war von blauen, zerrissenen Wolkenfäden bedeckt, die sich in rasender Geschwindigkeit von West nach Ost ausdehnten. Es war schon jetzt unerträglich heiß. Jenseits des Bambusgürtels am Moor galoppierte ein riesiger Saurier, von einem Schwärm Roschorlibellen verfolgt, in rasender Eile durch flaches Sumpfgebiet. Er stieß ununterbrochen weithin hallende Trompetenschreie aus. Hinter seinen Klauen wirbelten Grasbüschel und Erdbrocken hoch. Der Zug der elf Wynger und drei Terraner bewegte

Weitere Kostenlose Bücher