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0911 - Der Helk des Quellmeisters

Titel: 0911 - Der Helk des Quellmeisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nippen, aber dann bin ich am Glasrand abgerutscht und hineingeplumpst. Mit dem Kopf voran. Als ich nach Luft schnappte, kam da jedoch nur Schnaps - hicks. So lange zumindest, bis mich einer der anwesenden Terraner an den Beinen herausfischte. Und weißt du, wer es war, der mich aus meiner mißlichen Lage befreite? Es war Julian Tifflor."
    „Das auch noch!" Rayn Verser barg das Gesicht in Händen. „Jetzt sind wir für alle Zeiten unmöglich."
    „Wieso, hast du dich auch danebenbenommen?" fragte Vavo Rassa unschuldig. „Hast du dich wieder mal als Glimmstengel prostituiert?"
    „Genug. Bitte, Bulle, mach die Angelegenheit durch deine anzüglichen Bemerkungen nicht noch schlimmer. Ich könnte vor Scham im Boden versinken."
    „Wenn du gemütskrank bist, dann mache mit mir einen Trip zum Ring hinaus", schlug Vavo Rassa vor.
    Und dann schwärmte er: „Der Saturnring im Licht der aufgehenden Sonne ist ein einmaliges Erlebnis. Wenn es rings um dich funkelt und glitzert wie kristallisierte Tautropfen, dann meinst du, auf Siga im Park der lächelnden Seelen zu schweben. Zwischen den Partikeln umherzugondeln, sich durch den Staubmantel schnellen zu lassen, Kapriolen zu schlagen - ein Spielball der kosmischen Elemente! Hie und da mal auf einem größeren Brocken auszuspannen und sich dann wieder nach Lust und Laune ins Vergnügen zu stürzen, selbst ein Teil des Ringes zu werden und den großen, mächtigen Saturn zu umkreisen. Zu den Monden hinüberzublinzeln, die scheinbar aus dem Nichts auftauchen, zu immer mächtigeren Gebilden anschwellen, dich mit ihren Gravitationsfeldern streifen, dich aber nicht zu sich herabziehen können. Dich Winzling! Du widerstehst ihnen, den Alten, Großen, den Mächtigen! Und dann erkennst du, welche Bedeutung es hat, ein Siganese zu sein. Kippe, das ist besser als jeder Alkoholrausch."
    Rayn Verser konnte seinen Ärger darüber, daß Vavo Rassa ihn bei jeder Gelegenheit mit Spitznamen bedachte, nur mühsam unterdrücken. Er hätte sich in der Zeit, da sie gemeinsam auf der Wachstation ihren Dienst versahen, eigentlich daran gewöhnen müssen. Aber damit hätte er sich mit Bulle Rassa auf eine Stufe gestellt, was er auf keinen Fall wollte.
    „In drei Stunden beginnt unser Dienst, Vavo, und du befindest dich im Zustand der Volltrunkenheit", warf Rayn Verser seinem Kameraden vor. „Es ist besser, wenn ich dich in deine Unterkunft bringe, damit du deinen Rausch ausschlafen kannst."
    „Damit erkläre ich mich nur einverstanden, wenn du mich auch ausziehst und zudeckst", sagte Vavo Rassa.
    „Ich werde mich hüten!" rief Rayn Verser entsetzt aus.
    „Dann eben nicht", meinte Vavo Rassa grinsend. „Dann muß ich in den Ring hinaus. Oder ich kehre zu Tifflors Party zurück."
    „Vavo, untersteh dich!"
    „Spaßverderber", maulte Vavo Rassa. Irgendwie brachte er es fertig, seine Beine aus den Ärmeln des Druckanzugs zu befreien und aufzustehen. Rayn Verser stützte ihn.
    „Wirst du jetzt zu Bett gehen?" fragte er hoffnungsvoll.
    „Zuerst möchte ich von dir hören, wo wir hier sind und was wir hier tun", verlangte Vavo Rassa. Als er den besorgten Blick des Kameraden bemerkte, fügte er grinsend hinzu: „Keine Sorge, ich bin nicht übergeschnappt. Ich war noch nie so klar bei Verstand wie jetzt. Wenn ich trotzdem von dir eine Standortbestimmung hören will, dann aus gutem Grund. Ich habe auf Tifflors Party nämlich einiges zu hören bekommen, das mich etwas verwirrt hat."
    Vavo Rassa nahm Rayn Versers Gesicht zwischen die Hände, küßte ihn schmatzend auf die Stirn und bat treuherzig „Kläre mich über unsere Situation auf, Kleiner. Und dann verrate ich dir, was ich erfahren habe."
     
    *
     
    Es war unglaublich aber wahr: Trotz all der Wirren während der Larenbesetzung und nach dem Verschwinden der Erde aus dem Solsystem existierte noch eine der Wachstationen aus der Zeit des Solaren Imperiums.
    Und nicht nur das. Dieser geheime Stützpunkt war noch so geheim wie am Tage seiner Fertigstellung, er war weder von den Laren noch von deren Schergen, den Überschweren, entdeckt worden.
    Der Grund war der, daß diese Absolut-Station inmitten der Ringe des’ Saturns stand und ortungstechnisch kaum auszumachen war. Die Laren hätten schon über sie stolpern müssen, um sie zu entdecken. Da es jedoch nirgends Aufzeichnungen über diese Weltraumstation gab und nur einige wenige Eingeweihte ihre Position kannten, blieb den Laren ihre Existenz verborgen. Und- den Loowern, die alle strategisch

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