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0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen

Titel: 0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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dafür einen treffenden Ausdruck, den Fagol sich einmal gemerkt hatte: Mit Kanonen auf Spatzen schießen. Fagol hielt nichts von den Menschen, aber das passte ausnahmsweise exakt.
    Die KRIEGBRINGER entlud ihre tödlichen Energien nun schon seit vier Minuten. Morn Fagol reichte diese Verschwendung.
    »Feuer einstellen. Neue Messungen - Ergebnisse sofort an mich.«
    Er musste keine Minute warten, bis die Meldung kam.
    »Keine Lebenszeichen - keine Energieanzeigen, die vom Planet ausgehen, mein Delta .«
    Fagol nickte. So hatte er sich das auch gedacht. »Meldung an die ERHABENE absenden.« Er hoffte, dass Nazarena Nerukkar nun endlich zufrieden war, damit Fagol seine KRIEGSBRINGER endlich wieder in den Weltraum bringen konnte. Die Antwort kam postwendend und war mehr als einsilbig.
    »Position halten und warten.«
    Morn Fagol verdrehte die Augen. Also hatte dieser Unsinn noch immer kein Ende.
    Der Theta , der in seiner Anbiederei kaum zu ertragen war, meldete sich bei Fagol.
    »Mein Delta , wie sollen wir uns verhalten?« War die Frage einfach nur dumm? Oder zeugte sie von einer Unsicherheit, die eventuell die ganze Mannschaft ergriffen hatte? Fagol fragte sich, wie er den Befehl der ERHABENEN interpretieren sollte?
    Vor allem, wie er seine Leute motivieren konnte. Andererseits war er schließlich der Kommandant.
    »Verhalten? Verseht euren Dienst, erfüllt eure Pflichten - der Befehl der ERHABENEN ist nicht zu diskutieren.« Morn Fagol erhob sich aus seinem Formsessel und verließ die Zentrale. Auf dem Weg in seine privaten Räume überlegte er, wie diskussionswürdig er selbst Nazarena Nerukkars Befehl empfand.
    Manchmal war er nicht sicher, ob Nerukkar wirklich immer eine gute ERHABENE war.
    Doch ob er damit richtig oder falsch lag - es änderte nichts.
    Er hatte ihr zu folgen.
    ***
    Vinca von Parom hatte seine geliebte Frau Lakir nur äußerst ungern allein auf der achten und letzten Knotenwelt alleine zurückgelassen. Die Welt hieß Kräkon, ein Name, der Vinca bisher absolut nichts gesagt hatte. Er kannte den Krieger dieser Welt nicht - und der war auch jetzt nicht auffindbar. Wahrscheinlich befand er sich im Kokon, war ein Teil des Strahls geworden.
    Warum die Herrscher ausgerechnet diese Welt ausgesucht hatten, war und blieb wahrscheinlich für immer ihr Geheimnis. Wenn Maiisaro in ihrer Vermutung richtig lag, und davon ging Vinca ganz einfach aus, dann war es Zyrall gewesen, die den Wurzelpool auf Maiisaros Welt zerstört hatte. Doch zuvor war die Hasserfüllte Herrscherin noch so klug gewesen, die letzte wirklich ausgereifte Wurzel in Sicherheit zu bringen - hier, auf dieser Welt, in dieser weißen Stadt, hatte sie ihren Platz gefunden. Die letzte der acht Wurzeln, die stark genug war, eine Knotenwelt zu beherrschen.
    Die Wurzeln waren der Ursprung einer jeden weißen Stadt. Nicht alle von ihnen erfüllten die Hoffnungen, die von den Herrschern in sie gesetzt wurden. Kranke oder gar verletzte Wurzeln tauschte man aus. Das war auch auf Armakath so geschehen.
    Vinca von Parom dachte an die Wurzel auf seiner Heimatwelt. Parom war ebenfalls eine Knotenwelt gewesen - ihre Wurzel war stark und ohne jeden Mangel. Als Vinca Lakir kennengelernt hatte, da war sie bereits die Wächterin der weißen Stadt gewesen. Und das mit all ihrer Kraft und Überzeugung. Er, Vinca, hatte sich sofort in Lakir verliebt und war bei ihr geblieben. Er wurde zum Krieger der Stadt. Beide waren so überzeugt von der Sache der Herrscher…
    Das gipfelte darin, dass Vinca sich ein Tattoo mit der Form der Wurzel auf seiner Stirn stechen ließ. Doch irgendwann nagten dann die ersten Zweifel an ihm und seiner Frau. Sie mussten mit ansehen, wie ihr Volk - die Paromer - immer weiter von der eigenen Welt verdrängt wurden. Viele flohen, solange das ging, andere starben im Kampf gegen die weiße Stadt. Und so ging es auch auf den anderen Welten, die Vinca mittels des Speers besuchte.
    Der Fluss der Speere wurde zu Vincas bevorzugtem Aufenthaltsort, denn das Sterben auf seiner Welt konnte er kaum noch ertragen. Er gab sich eine Mitschuld daran, weil er sich in eine Sache verrannt hatte, weil er sich hatte blenden lassen, wie ein dummer Junge, der zwischen Gut und Böse noch nicht zu unterscheiden wusste.
    Irgendwann jedoch waren im Fluss der Speere die ersten unwilligen Stimmen hörbar geworden. Ganz leise nur und verhalten, doch sie waren da gewesen. Stimmen von anderen Kriegern, die sich nicht mehr kritiklos vor den Karren der Herrscher spannen

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