0913 - Das Erbe der schwarzen Flammen
vielleicht alles - hing nun von ihm ab. Als er seine Botschaft mental in den Fluss schickte, da brach sie sich als Echo tausendfach im All…
»Brüder im Band der Speere - ich, Vinca von Parom rufe euch alle. Kommt zu mir. Versteckt euch nicht länger, denn ihr werdet gebraucht. Das Band der Speere kann nun endlich den Dingen eine Wendung geben, was uns zuvor nie gelungen ist. Es ist an uns allen, der Galaxie ein Stück Hoffnung zu erhalten. Lasst uns gemeinsam gegen Dunkelheit und Chaos kämpfen. Wir haben eine Chance, wie klein sie auch sein mag. Kommt alle zu mir. Ich erbitte eure Hilfe!«
Lange Minuten verstrichen ereignislos. Vinca begann zu zweifeln. Vielleicht waren seine Kriegerbrüder einen anderen Weg gegangen? Vielleicht hatten die Herrscher sie in ihre Städte gezwungen? Er konnte nur warten und hoffen.
Dann endlich huschte ein Schemen durch das Bild, dass ihm der Speer zeigte. Ein zweiter folgte, ein dritter. Immer mehr Gesichter ließen sich sehen, immer mehr Krieger versammelten sich rund um Vincas Speer .
Der Paromer atmete erleichtert auf.
Vielleicht konnten sie ja gemeinsam das Blatt wenden.
***
Maiisaro hatte Dalius Laertes die Lage auf der Herrscherwelt ausführlich geschildert.
Das Gesicht des Uskugen nahm düstere Züge an. Er musste Zamorra helfen, doch wie? Laut Maiisaro lag diese Welt um den Bruchteil einer Sekunde zeitversetzt neben oder hinter der Schalenwelt. Selbst Laertes' Magie würde diese Zeitverschiebung nicht aufheben können. Zumindest nicht sie allein.
Der Beschuss vom Schlachtschiff der DYNASTIE DER EWIGEN hatte längst aufgehört. Dennoch war Laertes sicher, dass sich das Schiff nach wie vor im Orbit um die Schalenwelt befand. Er hoffte, dass dies auch noch eine ganze Weile so bleiben würde, denn im Uskugen reifte eine Idee, zu deren Umsetzung er die EWIGEN brauchte. Seine Magie alleine war hier nicht stark genug.
Laertes wandte sich an Maiisaro, die über den Verlust all ihrer Fähigkeiten nicht hinweg kam.
»Es ist nur der Bruchteil einer Sekunde, der Schalen- und Herrscherwelt voneinander trennt, nicht wahr?« Maiisaro nickte schwach. »Sag mir, wie viele Stellen es auf dieser Welt gibt, die eine Passage zulassen, wenn man - wie du es konntest - über die entsprechende Magie verfügt?«
Das Licht der Wurzeln sah den hageren Mann verständnislos an.
»Wie viele Stellen? Natürlich nur eine einzige, denn viele Zugänge hätten die Schale instabil werden lassen. Aber warum willst du das wissen? Ich kann keine Passage mehr durchführen, genauso wenig, wie du es kannst.«
Laertes winkte ab. »Das habe ich ja auch überhaupt nicht vor. Ist das die Stelle, an der ich dich vorhin aufgegriffen habe?« Wieder nickte die ehemalige Herrscherin. Laertes dachte nach. Wenn es überhaupt einen Knackpunkt in diesem perfekten Tarnsystem der Herrscher geben würde, dann lag er exakt an dieser Stelle. Der Beschuss durch die EWIGEN hatte nicht ausgereicht, um die Tarnhülle zu knacken - dazu war er auch nicht konzentriert genug gewesen. Das jedoch wollte Laertes ändern.
Doch er benötigte Hilfe. Zum einen für seinen Plan, um zur Welt der Herrscher zu gelangen, zum anderen dann, wenn er das geschafft hatte. Er kannte auch schon die perfekte Person für diese Aktion.
»Maiisaro, warte hier auf mich. Lass dich nicht in der Nähe der Passagestelle blicken. Ich bin rasch wieder hier.« Maiisaro hätte sich um nichts in der Welt wieder dorthin begeben. Was anderes als warten hätte sie sonst schon tun können. Laertes verschwand, als hätte es ihn hier nie gegeben.
Im nächsten Moment befand er sich auf der Erde, denn jetzt, da er die Koordinaten der Schalenwelt kannte, konnte er direkt von ihr oder zu ihr springen . Er fand Nicole Duval zusammen mit Rola DiBurn in Tendyke's Home .
Was er Nicole zu berichten hatte, ließ deren Gesichtszüge erstarren. Gleichzeitig jedoch trat ein hartes und entschlossenes Blitzen in die Augen der schönen Französin. Zamorra war in allerhöchster Gefahr. Es galt nicht eine Sekunde zu zögern.
»Bring mich auf diese Schalenwelt. Der Rest wird sich dann schon ergeben.« Laertes beruhigte Nicole und erläuterte ihr seine Gedanken zum Übergang zur Herrscherwelt. Die blieb skeptisch, vor allem was die Rolle des EWIGEN-Schlachtschiffes betraf, doch eine bessere Idee kam ihr dazu auch nicht.
»Ich komme mit!« Rola DiBurn war nicht zu bremsen, denn hier würde sie tatenlos warten müssen. Sie wollte unbedingt dort sein, wo sich eine Entscheidung
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