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0933 - Die Horror-Mühle

0933 - Die Horror-Mühle

Titel: 0933 - Die Horror-Mühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und ließ die Waffe sinken.
    »Willst du ihm Handschellen anlegen, Harry?«
    »Nichts, was ich lieber täte. Nur besitze ich keine.«
    »Ich werde dir meine geben.« Bevor ich sie loshaken konnte, meldete sich die Mondgöttin mit einer hellen, schon klirrenden Stimme.
    »Nein, es ist noch nicht vorbei, John Sinclair. Noch nicht…«
    Sie hatte recht, denn alle Schatten hatte sie nicht vernichten können. Die restlichen wollten nicht in die Traumwelt zurückkehren. Sie waren einmal in der Wirklichkeit, und sie kümmerten sich um die Person, die sie hergeholt hatte.
    Alfons Buzea brüllte plötzlich auf, und wir bekamen etwas mit, das uns den Atem raubte…
    ***
    Die Schatten wollten sich rächen. Sie wußten, daß sie verloren hatten.
    Das Blut der Kinder war ihnen entgangen, und sie hielten sich an denjenigen, der dies zu verantworten hatte.
    Schatten haben Kraft, das sahen wir schon sehr bald. So wurde Buzea von ihnen in die Höhe gerissen, ohne daß ihn Hände oder Füße umklammerten. Er schwebte plötzlich über dem Boden, die Schatten umtanzten ihn in einem wildem, flattrigen Reigen. Sie rissen und zerrten an ihm. Sie drehten ihn herum. Der Kopf wurde ihm so hart nach hinten gedrückt, daß es aussah, als sollte er abgerissen werden.
    Aber er blieb mit dem Körper verbunden, und überhaupt fügten ihm seine eigenen Phantasiegebilde keine Verletzungen zu. Aber sie rechneten anders mit ihm ab.
    Der Versager mußte seine eigenen aus der Phantasie entstandenen Kreaturen schlucken. Sie drangen plötzlich in seinen Mund ein, sie huschten durch die Nasenlöcher in seinen Kopf, sie drängten sich wie schwarzer Nebel in den Körper, und der Mann konnte nichts dagegen unternehmen. Er schwebte noch immer über dem Boden. Es sah aus, als hätten ihn unsichtbare Stifte festgenagelt.
    Auch der letzte Schatten huschte in ihn hinein.
    »Es wird Zeit, John!« rief Harry Stahl. »Der hat sich aufgeladen. Der wird zu mächtig.«
    Ich konnte daran nicht so recht glauben, hob zwar die Waffe an, aber wo war das Ziel?
    Sollte ich auf einen Schatten schießen?
    Etwas Unglaubliches war während einer Sekunde geschehen. Da hatte sich ein Mensch in sein eigenes Phantasiegebilde verwandelt. Alfons Buzea war durch das Eindringen der Schatten selbst zu einem Schatten geworden, den nichts mehr an seinem Platz hielt, der aber auch nicht durch die Tür verschwand, sondern, wie von einer unsichtbaren Kraft getrieben, auf die Treppe zuhuschte.
    »Die Kinder!« schrie Helga Stolze. »Mein Gott, die Kinder!«
    Wir hätten sie kaum retten können, wenn er sie denn noch als Schatten hätte töten wollen.
    Aber es gab noch eine andere Person.
    Emily Graton, die Mondgöttin, schob Jens und seine Schwester in aller Ruhe zur Seite und ging selbst die ersten drei Stufen der Treppe nach unten.
    Sie blieb stehen, als der Schatten die unterste Stufe erreicht hatte und die Stiege hochwischte. Er kam.
    Die Mondgöttin wartete auf ihn mit einer Waffe, und sie schlug in dem Moment zu, der ihr amgünstigsten erschien. Von oben nach unten bewegte sich die Waffe. Das Ziel war nicht zu verfehlen. Die Klinge erwischte den Kopf, und sie schaffte es, den ehemaligen Killer in zwei Hälften zu teilen, die dann zu verschiedenen Seiten wegflatterten und plötzlich verschwunden waren.
    Auch die Mondgöttin drehte sich um. Sie ging zu den beiden Kindern, streichelte sie, dann winkte sie uns mit ihrem Säbel zu, und wenig später sahen wir noch ein helles Flimmern. Es war der letzte Gruß vor ihrem Verschwinden.
    Wir hatten es überstanden!
    ***
    Harry Stahl hatte sich die Truhe als Sitzplatz ausgesucht. Er hockte dort, schüttelte den Kopf, hob die Schultern, wobei er immer wieder denselben Satz wiederholte: »Verdammt noch mal, verdammt noch mal, wie soll ich das meinen Vorgesetzten erklären, John? Was soll ich denen sagen? Die glauben mir kein Wort!«
    »Wir werden es gemeinsam versuchen.«
    »Wird wohl am besten sein.«
    Ich hatte die Tür der alten Mühle, die jetzt ihren Schrecken verloren hatte, weit aufgezerrt, damit das helle Licht des Nachmittags in dieses düstere Haus hineingleiten konnte. Und für mich war es auch wie ein Symbol. Der Sieg des Lichts über die Schatten der Finsternis.
    Helga Stolze wußte nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Sie hatte sich ihre beiden Kinder geholt, hielt Silvia an der rechten und Jens an der linken Seite umschlungen. Sie weinte, sie küßte ihre Kinder, und sie lachte auch.
    Dann schaute sie mich an. »Ich weiß nicht, was

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