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0936 - Die letzten Flibustier

Titel: 0936 - Die letzten Flibustier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versuchen, getarnte Waffen durchzuschmuggeln. Man wird euch dadurch für harmlos halten."
    „Das ist gegen die Ehre der Flibustier!" schrie jemand empört.
    Panika lächelte kalt.
    „Was kümmert es uns, wenn die Narren von der GAVÖK uns falsch einschätzen? Sie werden ihren Fehler sehr schnell bedauern. Ihr alle verfügt über die übliche Mikroausrüstung. Sie bietet euch genug Möglichkeiten, euch im passenden Augenblick selbst zu befreien. Aber soweit wird es nicht kommen. Wir sechs werden nämlich zurückbleiben. Wenn wir in der Zentrale bleiben, können unsere Gegner uns nicht bemerken, selbst wenn ihnen noch so gute Ortungsgeräte zur Verfügung stehen. Dies ist schließlich nicht irgendein Schiff, sondern die JACK LONDON!"
    Beifälliges Gemurmel drang aus den Lautsprechern. Jeder wußte, wie gut der Kern der JACK LONDON abgeschirmt war.
    „Gut", murmelte Panika. „Dann also weiter im Text. Sobald ihr alle im Schiff des Gegners seid, werdet ihr dort für Unruhe sorgen. Ihr wißt, wie ich das meine. Ihr beginnt damit im selben Augenblick, in dem der letzte die Schleuse betritt. Wir geben euch eine Minute Zeit. Dann starten wir die JACK LONDON. Wir werden die beiden anderen Schiffe angreifen. Wenn ihr euch wie echte Flibustier verhaltet, sollte es euch gelingen, den GAVÖKRaumer innerhalb von sagen wir - zwanzig Minuten zu übernehmen. Falls wir bis dahin mit unseren Gegnern nicht fertiggeworden sind, werdet ihr uns zu Hilfe kommen. Das war’s, Flibustier. Macht eure Sache gut."
    Er schaltete ab. Als er sich umdrehte, sah Kayna Schatten ihn nachdenklich an.
    „Dein Plan hat viele schwache Stellen", sagte sie leise. „Wäre ich der Kommandant dieses Schiffes, das jetzt gerade landet-ich würde jeden Gefangenen sofort paralysieren lassen. Und wenn mich irgendein dummer Gedanke davon abhalten sollte, gäbe ich den Posten den Befehl, beim geringsten Anzeichen von Aufruhr zu schießen."
    Panika lächelte schwach.
    „Sie sind nicht wie wir. Sie schießen vor allem nicht auf Unbewaffnete, jedenfalls nicht, solange es sich irgendwie vermeiden läßt. Sie werden selbst dann noch zögern, wenn unsere Leute ihnen an die Kehle gehen. Sie rechnen immer noch mit einem fairen Kampf."
    „Woher willst du das wissen?" fragte Dezibel skeptisch.
    Es war Kayna, die ihm antwortete, und sie bewies damit wieder einmal, daß sie die Lage längst durchschaut hatte, auch wenn sie selbst Fragen gestellt hatte, die auf das Gegenteil hinzudeuten schienen.
    „Weil sie uns nicht paralysiert haben", bemerkte sie trocken. „Sie hätten es tun können - in dem Augenblick, in dem die Schutzschirme erloschen. Sie haben darauf verzichtet, weil Worte wie Kapitulation und ähnlicher Unsinn für sie eine andere Bedeutung haben als für uns."
    Inzwischen war der Raumer von der GAVÖK gelandet.
     
    *
     
    Natürlich war jedem an Bord klar, daß der Plan des Akonen trotzdem seine Tücken hatte. Es konnte vieles schiefgehen. Aber die Flibustier hätten sich ihres Namens geschämt, wären sie auf solche Zweifel eingegangen.
    Einhundertzweiundachtzig Piraten verließen die JACK LONDON, und sie benahmen sich in der Tat wie brave Gefangene, die eingesehen hatten, daß ein Leben in Gefangenschaft immer noch besser war als der Tod.
    Keiner trug eine Waffe bei sich, nicht einmal ein Messer oder einen Schlagring fand man bei ihnen. Mit erhobenen Händen trabten sie aus der Schleuse. Dreißig Todesopfer hatte das Unternehmen unter den Flibustiern bereits gekostet - sie waren draußen, jenseits der Schutzschirme, gestorben. Noch immer war es fast unerträglich heiß. Die Leute von der GAVÖK waren keine Barbaren - sie nahmen die Gefangenen am Ende der Rampe in Empfang und verfrachteten sie in Gleiter, um sie dann in kleinen Gruppen zu ihrem Schiff zu bringen. Die PLOPHOS hatte dicht neben der JACK LONDON aufgesetzt. Man hätte leicht zu Fuß hinüberlaufen können, aber das wollte man den Piraten offenbar ersparen.
    In der Zentrale der JACK LONDON beobachteten Tobbon, Panika, Dezibel, Kayna Schatten, Markon Treffner und Axe gespannt, wie die Flibustier in die PLOPHOS befördert wurden. Axe war auf Drängen Tobbons dabeigeblieben. Josto ten Hemmings hockte im Feuerleitstand und bekämpfte das Gefühl der Wehmut, das ihn bei diesem beschämenden Vorgang befiel, mit großen Schlucken aus der Flasche. Für ihn war das gleichzeitig „Zielwasser". Je mehr Alkohol er im Blut hatte, desto besser traf er.
    Und dann verschwand der letzte Flibustier in der

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