Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0945 - Verdammte Totenbrut

0945 - Verdammte Totenbrut

Titel: 0945 - Verdammte Totenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hatten sie auch nicht gesehen, daß meine Hand in der Tasche steckte und das Kreuz umschloß, dessen leichte Wärme über meine Handfläche rann, bis es die Gelenke erreichte.
    »Tu es!« zischte einer der Frauen.
    »Waffenlos!« sagte die andere.
    »Das hatte ich auch so vorgehabt. Ich werde nur mit meiner menschlichen Kraft gegen den Götzen angehen. Entweder verbrenne ich, oder aber er wird verbrennen.«
    Die letzten Worte hatten sie zum Lachen animiert, was mir egal war. Sie konnten auch sehen, daß ich meine Pistole auf den Boden warf, dann ging ich vor, und niemand hielt mich auf.
    Einen weiteren Schritt brauchte ich, um den aufgebockten Stier zu erreichen, der durchgehend glühte und dessen Feuer auch mich erwischte, so daß ich von einer dunkelroten Feuer-Corona umgeben war.
    Die Frauen sahen nur meine rechte Hand, die ich vorstreckte, um sie gegen die Brust des Feuerstiers zu legen. Sie bekamen nicht mit, daß ich die linke aus der Tasche zog, und plötzlich mein Kreuz freilag. Bevor sie es begriffen, hatte ich es gegen den Schädel des Feuerstiers gepreßt, und ich brauchte nicht mal die Formel zu sprechen, denn die alte, geweihte und gegen den Götzenkult gerichtete Kraft reichte aus, um diesen Götzen zu vernichten.
    Bisher hatte er geglüht.
    Plötzlich aber brannte er.
    Es waren keine normalen Flammen, die ihn zerrissen, es war tatsächlich das Feuer des Teufels, wie ich es kannte, denn Asmodis hatte mich mehr als einmal damit attackiert, doch ich hatte es durch meinen Schutz immer wieder verstanden, diesen Angriffen zu entgehen.
    So auch jetzt.
    Jeder, der mich sah, entdeckte mich inmitten des Höllenfeuers, das mich umwaberte, mich aber nicht verbrannte, auch nicht heiß war, aber sich ausbreitete und auf die Frauen zuhuschte.
    Wendy! dachte ich und stürmte vor.
    Im selben Augenblick schlugen die Höllenflammen über den Frauen zusammen.
    Und ich stürzte mich ins Feuer hinein!
    ***
    Ich war nicht lebensmüde, ich wollte nicht verbrennen, aber ich wollte Wendy Starr retten, damit sie nicht in diesen schrecklichen Kreislauf hineingeriet, deshalb packte ich sie, zerrte sie zur Seite und sah, wie sich die Würgeschnüre von ihrem Hals lösten und ebenfalls anfingen zu brennen. Wir beide fielen gegen die Wand, und mein Kreuz schützte uns gemeinsam, da es auch Wendy berührte.
    Es schützte aber nicht Betty und Caroline!
    Der Keller war zu einer einzigen Flammenflur geworden. Das Höllenfeuer tanzte über den Boden, es schoß in die Höhe und hielt diejenigen gepackt, die ihm einmal gedient hatten. Es war wie mächtige Laken über ihnen zusammengeschlagen, und auch der verdammte Feuerstier in der Mitte des Kellers sah nicht mehr so aus, wie ich ihn kannte.
    Er war explodiert, zerrissen, zerfetzt. Die Flammen hatten ihn kurzerhand zerstört, verbrannt, und es gab nur noch das Feuer, in dem auch die Totenbrut verging.
    Schon einmal hatte ich es erlebt, jetzt öffnete sich wieder dieser schreckliche Abgrund, denn die Gestalten konnten dem tödlichen Mantel nicht entgehen.
    Sie stand in ihm. Sie hatten die Arme hochgerissen. Die Hände zuckten ebenso wie die Beine, und sie schmolzen plötzlich zusammen. Als schon brennende Gestalten waren sie in das grünlichrote Höllenfeuer hineingelaufen, in dem sich die Reste des Stiers mit ihren Körpern vermischten. Da war nichts mehr von ihrer dunklen Kleidung zu sehen. Die Flammen hatten gewonnen.
    Kein Rauch, kein Qualm, keine Hitze nahm uns den Atem. Das Höllenfeuer brannte anders. Es waren magische Flammen, deren teuflische Macht durch mein Kreuz gebrochen war. Es hatte nichts abbekommen, es war nicht geschmolzen, es hatte bei der Berührung mit der anderen Macht nur kurz aufgestrahlt und durch dieses Funkeln für eine derartige Reaktion gesorgt.
    Sie sanken zusammen.
    Der Stier und die beiden Frauen.
    Durch die Flammen tanzten noch zwei menschliche Gesichter. Möglicherweise auch durch sie gebildet wie eine letzte Erinnerung, die schließlich in einem über dem Boden zuckenden Meer verlosch und dann nicht mehr vorhanden war.
    Ich hob meine Waffe auf, steckte sie ein und zog Wendy Starr aus dem Keller, die nicht mehr in der Lage war, auch nur ein Wort zu sprechen. Aber sie war gerettet, und das stimmte mich froh, denn nicht immer hatte ich dieses Glück…
    ***
    Der Nebel und die Kälte hatten uns wieder. Beides machte uns nichts aus, wir freuten uns sogar darüber, daß wir diese unterirdische Welt hatten verlassen können.
    Wendy Starr lehnte mit dem Rücken am

Weitere Kostenlose Bücher