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0945 - Verdammte Totenbrut

0945 - Verdammte Totenbrut

Titel: 0945 - Verdammte Totenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verpassen.
    Sie kamen.
    Sie gingen auf sie zu.
    Und sie schälten sich als dunkle Gestalten aus der grauen Suppe hervor. Sie waren zu zweit, Wendy erinnerte sich daran, daß nur eine der drei Totenbräute verbrannt war, die anderen beiden nicht. Die waren es, die auf sie zukamen.
    »Wendy?« fragte eine Frauenstimme.
    Sie konnte nur nicken…
    ***
    Es war ein widerliches Ding, das ich da vor mir sah. Kein Teufel, jedenfalls nicht ein Teufel, wie die meisten der Menschen ihn kannten. Er hatte keinen Klumpfuß, keine Hörner auf einem breiten Dreiecksschädel. Er hatte auch kein fratzenhaftes Gesicht mit einem weit geöffneten Maul. Dieser Gegenstand hier, der von den Totenbräuten so geliebt wurde, sah mehr aus wie ein mutierter Stier, der sich aufgerichtet hatte und in dieser obszönen Haltung stand. Er bestand aus Stein, der glänzte, als ich den Strahl der Lampe darüber hinwegschickte, und ich sah auch die Hörner dieses seltsamen Wesens aufgerichtet.
    Aber ich sah kein Feuer.
    Nicht eine Flamme loderte in der Nähe. Es stand auch keine Kerze auf dem Boden, doch William Cox hatte von einem Feuer gesprochen, von der roten Glut der Hölle, der sich die Frauen hingegeben hatten. Davon war nichts zu sehen. Nur eben diese schwarze, widerliche Skulptur oder Kreatur stand auf einem nicht sehr hohen Sockel in dieser obszönen Gestik.
    Wer mit dem Begriff versteinerter Dämon etwas anfangen konnte, der dachte einen Schritt weiter oder auch zurück wie ich in diesem Fall. Zu allen Zeiten schon hatte es die versteinerten Götzenstandbilder gegeben, das berühmteste war dem Dämon Baal nachgebaut worden, auch als Goldenes Kalb bekannt, um das das Volk Israels auf dem Weg ins gelobte Land getanzt hatte.
    Die Schwelle hatte ich übertreten und untersuchte den gesamten Raum. Er war nicht groß, vielleicht wie zwei normale Kellerräume zusammen. Kahle Wände, ein schmutziger Boden auf dem dieser Aufbau für den Götzen stand.
    Damit gab ich mich natürlich nicht zufrieden. Ich war schließlich nicht gekommen, um mir nur eine Skulptur anzuschauen. In ihr oder an ihr mußte schon etwas Besonderes vorhanden sein, wenn sich drei Frauen dafür interessierten.
    Dicht neben dem Götzen blieb ich stehen. Bisher hatte ich ihn noch nicht berührt, was sich nun änderte, denn ich legte meine flache Hand auf das Gestein.
    Es war kalt, aber nicht so kalt, wie es eigentlich hätte sein sollen. Ich strich darüber hinweg, die Hand näherte sich dem Kopf, ich wollte spüren, ob sich dämonisches Leben in dieser Steinfigur rührte.
    Es tat sich nichts.
    Was tun?
    Das Kreuz?
    Es war eine Möglichkeit. Ich hatte die rote Glut nicht vergessen, von der mir William be…
    Meine Gedanken stockten.
    Von oben her hatte ich ein Geräusch gehört, und ich war blitzschnell weg von der Figur und löschte das Licht.
    Im Dunkeln blieb ich stehen und lauschte.
    Leise Stimmen waren zu hören, aber nicht zu verstehen, denn diese Worte wurden übertönt von den lauten Schritten auf der Treppe.
    Und noch etwas geschah.
    Allerdings nicht draußen, sondern in meiner unmittelbaren Nähe. Die Augen des Stiergötzen glühten so plötzlich auf, als würde es in ihnen brennen…
    ***
    »Ja, das ist Wendy«, sagte die zweite Person, die von der anderen Seite her auf die starre Frau zutrat und sich dabei wie ein Gespenst aus dem Nebel gelöst hatte. »Unsere Wendy, klar, unsere Wendy, die einfach zu uns gehört.«
    »Sie ist auch auf ihn reingefallen«, sagte die erste.
    »Sicher.«
    Wendy wußte nicht, was sie tun oder sagen sollte. Sie hätte vielleicht fliehen können, nur dachte sie nicht mehr daran. So blieb sie stehen und lauschte ihrem eigenen Herzschlag.
    Betty und Caroline standen jetzt vor ihr. Wendy wußte nicht, wer nun Betty und wer Caroline war, denn die beiden ähnelten sich wie Zwillinge. Sie trugen nach wie vor ihre dunklen Gewänder und die seltsamen Kappen. Die Gesichter leuchteten in diesem seltsamen Feuerschein, der eben nur auf diese Stellen begrenzt blieb.
    »Was wollt ihr?« Wendy wunderte sich, daß sie überhaupt sprechen konnte.
    »Wir nehmen dich mit.«
    »Ja, das tun wir«, sagte die andere.
    Zugleich faßten sie zu und nahmen Wendy die letzte Chance einer schnellen Flucht.
    Die Hände der beiden Gestalten umklammerten Wendys Arme dicht oberhalb der Ellbogen. Zum erstenmal spürte sie Totenfinger an sich selbst. Sie hatte immer gedacht, daß die Finger der Toten kalt sein würden, bei denen stimmte es nicht. Sie strahlten eine Wärme aus, die

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