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0946 - Der sechste Schlüssel

Titel: 0946 - Der sechste Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verrückt spielen, seitdem ihr in diesem System materialisiert seid. Was, glaubst du, wird aus Robotfahrzeugen, die sich in unmittelbare Nähe der Noran-Quelle wagen?"
    „Du hast recht", gab er zu. „Es sieht so aus..."
    In diesem Augenblick meldete sich Ongelsken.
    „Zwei Norane!" rief er.
    Ich wandte mich an Perry.
    „Es tut mir leid. Ich muß vorübergehend unterbrechen."
    „Ich habe den Ruf gehört. Heißt das, daß euer zukünftiges Rettungsfahrzeug unterwegs ist?"
    „Zwei davon - zur gleichen Zeit. Damit habe ich nicht gerechnet. Das kann zu Komplikationen führen!"
     
    11.
     
    Die beiden Energiewale waren so dicht beisammen, daß ein scharfes Auge dazu gehörte, um zu erkennen, daß es sich um zwei Exemplare handelte. Die Meßgeräte hatten ihre Geschwindigkeit registriert. Es blieben uns noch ein paar Minuten Zeit, bis wir zu handeln beginnen mußten.
    Ich fragte Ongelsken: „Habt ihr jemals beobachtet, daß zwei Norane einander beeinflussen, wenn sie einander nahe kommen?"
    „Eine gewisse Deformierung", antwortete er, „als übe der eine Druck auf den anderen aus. Sie scheinen sich abzustoßen. Aber so nahe beieinander hat noch keiner von uns je zwei Norane gesehen."
    Ich hatte den Vargarten, die auf der Oberfläche der Burg warteten, den Vorgang des Einfangs eines Energie-Wals so beschrieben, wie ich ihn mir vorstellte. Die Lichtzelle besaß weitaus leistungsfähigere Traktor- und Fesselfelder als die vargartischen Raumschiffe. Ich hatte die Sache so dargestellt, als handle es sich für mich nur um einen Spaziergang, der mich nicht weit von der Burg fortführen würde. Natürlich hatte ich sie auch ein wenig beruhigen wollen - aber Tatsache war, daß ich mir die erste Phase unseres Unternehmens wirklich nicht besonders schwierig gedacht hatte.
    Das Auftauchen von zwei Noranen anstatt nur eines einzigen machte mir einen Strich durch die Rechnung.
    Wenn es auch nur die geringste Gefahr gab, daß zwei dicht benachbarte Norane einander beeinflußten und Ongelskens Aussage schien so etwas anzudeuten - dann durfte der Einfang unter keinen Umständen in der Nähe der Burg, ober überhaupt nahe der Oberfläche des Planeten stattfinden. Ich mußte so weit in den Raum hinaus vorstoßen, daß die Energie-Wale, selbst wenn ihre Substanz ausströmte, hier unten keinen Schaden anrichten konnten.
    Ein paar Sekunden lang erwog ich, die beiden Norane einfach ziehen zu lassen und auf den nächsten Einzelgänger zu warten. Aber das ging aus mehreren Gründen nicht. Erstens war die praktische Erwägung, daß dies die beiden letzten Energie-Wale sein mochten, die Heimstatt der Wärme in dieser Saison von sich gab, und zweitens war der psychologische Effekt zu bedenken. Die Vargarten würden die beiden Norane über dem Umriß der Burg aufsteigen sehen und sich fragen, warum ich sie nicht einfing - wo doch für mich die Sache nur ein Kinderspiel war.
    Sie würden ihr Vertrauen in mich verlieren, und das konnte ich auf keinen Fall zulassen.
    Ein psychologischer Rückschlag ließ-,ich auf keinen Fall vermeiden. Wenn ich mich mit der Lichtzelle weit von der Burg entfernte, mußten die Vargarten annehmen, daß ich mit Ongelsken zusammen fliehe und sie im Stich lasse. Das jedoch ließ sich in Kauf nehmen. Sie würden bald genug sehen, daß ich zurückkehrte, und ihr Mißtrauen rasch vergessen.
    Vielleicht bestand auch die Möglichkeit, sie zuvor zu warnen ...
    „Die Norane sind schon nahe". warnte Ongelsken. „Wir müssen beginnen!"
     
    *
     
    Die Lichtzelle setzte sich ruckfrei in Bewegung. Die virtuellen Blickpunkte blieben vorläufig an Ort und Stelle, so daß sich das Aussehen der beiden Energie-Wale auf unseren Bildempfängern nicht änderte. Ongelskens Aufmerksamkeit war ungeteilt auf die Norane gerichtet. Er wäre sonst erstaunt gewesen, wie rasch das kleine Fahrzeug sich von der Burg entfernte. ohne daß er auch nur den geringsten Andruck zu spüren bekam. Die vargartische Technik hatte das Geheimnis der künstlichen Gravitation noch nicht entschlüsselt und kannte keine Andruck-Absorber.
    Zum ersten Mal, seitdem ich auf so unerwartete Weise auf diesen Planeten versetzt worden War, bekam ich seine Oberfläche nicht durch einzelne Bildpunkte, sondern im Rundblick zu sehen. Heimstatt der Wärme war eine atmosphärelose Welt. Der Glast, der von den öden, weißgrauen Felsflächen in die Empfänger strahlte, vermittelte einen Eindruck der mörderischen Temperaturen, die draußen herrschten. Spalten zogen sich über

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