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0969 - Mandragoros Geschöpf

0969 - Mandragoros Geschöpf

Titel: 0969 - Mandragoros Geschöpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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reichte ihm eine Tasse Kaffee und ein Stück Brot. Das Wasser setzte er auf, und in seine große Tasse füllte er zwei Löffel mit Instantpulver. Eine Kaffeemaschine besaß er nicht.
    Dann packte er das dunkle Vollkornbrot aus, das er so liebte.
    Der Blick aus dem Fenster zeigte ihm nichts Neues. Der Park, ziemlich verwildert, weil niemand aufräumte oder Unkraut jätete, der verschlammte Teich, die hohen Bäume, die so dicht beisammen standen, daß nur wenig Sonnenlicht den Boden erreichte. In den Morgenstunden, besonders nahe des Teichs, bildete sich immer wieder Nebel.
    An diesem trüben Morgen war es nicht der Fall gewesen. Grimes glaubte auch nicht, daß er die Sonne sehen würde, zu dicht war die Wolkendecke.
    Ein Tag zum Weglaufen, der Stimmung angepaßt, aber unpassend für den Monat Mai, in dem doch mehr die Sonne scheinen sollte. Das Wasser kochte, er füllte damit seine Tasse und schaute den Blasen zu, die als Schaumstreifen auf der Oberfläche lagen. Mit dem Löffel rührte er um. Dann hob er die Tasse an und trank die ersten Schlucke sehr vorsichtig.
    Das Zeug war heiß wie immer. Aber so mochte er den Kaffee. Heiß und auch stark, ohne Sahne und Zucker. Nachdem er die Hälfte der Schnitte gegessen hatte und sich durch den genossenen Kaffee auch besser fühlte, dachte er wieder an seinen Job, bei dem er glücklicherweise nicht allein stand.
    Seine Partner wohnten im Gasthaus, und die Telefonnummer hatte er sich notiert. Grimes holte den Zettel hervor, das Handy ebenfalls, dann wählte er die Nummer an.
    Leider übermittelte man ihm eine negative Nachricht. Seine drei Mitstreiter hatten den Gasthof bereits verlassen, allerdings erst vor gut zwei Minuten. Die Frau, mit der er sprach, wußte jedoch nicht, wohin sie gefahren waren. So konnte Grimes nur hoffen, daß sie sich trafen. Wenn er an ihrer Stelle gewesen wäre, wäre er zu dem Haus gefahren, in dem er wohnte.
    Er steckte das Handy wieder weg. Am Fenster stehend frühstückte er weiter, schaute hinaus, sah wie sich Gras und Wildkräuter im leichten Wind bewegten, und er sah auch die frischen, grünen Blätter der Bäume.
    Zum Glück hatte er den Kaffee bereits getrunken, sonst hätte er sich bei dem neuen Anblick zutiefst erschreckt.
    Im Vorgarten stand jemand!
    Grimes schloß die Augen. Dann öffnete er sie wieder, aber die Gestalt war kein Spuk.
    Sie stand noch immer dort!
    Eiskalt rann es ihm den Rücken hinab, als er Cursano erkannte. Er hielt sich nicht weit vom Teich entfernt auf, dessen Uferteil Grimes vom Fenster aus erkennen konnte. Im ersten Moment machte der Mann im langen Mantel den Eindruck, als wäre er aus diesem Teich hervorgestiegen, aber er war nicht naß, nur dunkel oder düster, und er schaute aus seinen kalten, hellen, runden Augen zum Haus und auch zu dem Fenster hin, hinter dem sich Grimes aufhielt.
    Er hatte es nicht bewußt gewollt, aber er zog sich mit kleinen Schritten zurück, um seine Gestalt schmaler werden und dann verschwinden zu lassen.
    Zumindest konnte er jetzt von der Stelle des Gartens nicht gesehen werden, wo der andere stand, aber ihm gelang es nach wie vor, den Mann zu beobachten.
    Er bewegte sich nicht von der Stelle, aber er schaute sich das Haus sehr genau und prüfend an, wie jemand, der als Käufer gekommen war und nun überlegte, ob er es erwerben sollte oder nicht, wobei der erste Eindruck entscheiden sollte.
    Peters Nervosität hatte sich wieder verstärkt. Verdammt, was will der Kerl? fragte er sich. Warum ist er hergekommen? Warum zu mir? Die Antwort konnte er sich geben, denn er hatte schließlich die drei Männer auf Cursanos Spur gesetzt.
    Grimes hatte bei seinen Überlegungen zu Boden geschaut. Als er die Augen jetzt wieder öffnete, da war genau die Stelle leer, an der Cursano noch vor wenigen Sekunden gestanden hatte.
    Nichts mehr.
    Keine Gestalt, kein Schatten. Grimes schien sich seine Anwesenheit nur eingebildet zu haben.
    Er wußte auch, daß dies nicht stimmte. Diese dunkle Gestalt mit dem bösen Blick war doch keine Halluzination gewesen. Sie hatte dort gestanden, und sie würde sicherlich zurückkehren, aber nicht, wenn es Grimes paßte, da hatte sie schon ihre eigenen Regeln aufgestellt.
    Warten.
    Das konnte er nicht. Nicht in seinem Zustand. Das Verschwinden des Mannes hatte ihn noch nervöser werden lassen. Seine Hände waren schweißnaß geworden. Er stand in der Küche, wie jemand, der nicht in das Haus hineingehörte.
    Grimes lauschte. Er konnte nicht anders. Plötzlich glaubte er,

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