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0248 - Gatanos Galgenhand

0248 - Gatanos Galgenhand

Titel: 0248 - Gatanos Galgenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ein Zurück gab es nicht, obwohl sie sehr gern auf das Geld verzichtet hätten, doch der Mann von der Stadtverwaltung zeigte sich rigoros und beharrte auf dem Vertrag.
    Sie bekamen ein Pferd, einen Karren und mußten den einfachen Fichtensarg auf die Ladefläche hieven. Man gestattete ihnen nur, eine Plane über den Sarg zu breiten. Gehalten wurde sie an den Seiten von dem schweren Werkzeug, daß die beiden Männer ebenfalls mit auf den Weg bekamen.
    So verließen sie die Stadt.
    Es war ein ungemütlicher Wintertag. Vom Atlantik her blies ein steifer Ostwind. Schneewolken trieben am Himmel, im Hafen gischtete das Wasser gegen die Kaimauern, und der Wind heulte in den Bäumen.
    Geduckt hockten die beiden Stromer auf dem Bock. Wie das dunkle Pferd, so stemmten auch sie sich gegen den scharfen Wind. Die Kragen ihrer alten Mäntel hatten sie hochgeschlagen, die Zügel festgehakt, damit sie ihre Hände in den Taschen vergraben und sie gegen die Kälte schützen konnten.
    Noch bevor sie den Stadtrand erreichten, begann es zu regnen. Es war kein reiner Regen, der da aus den dicken Wolken fiel, sondern ein Gemisch aus Schnee und Regen. Im Nu waren die beiden Männer auf dem Bock klatschnaß.
    Jetzt fluchten sie. Über das Wetter, ihr Leben und über die verdammte Arbeit.
    Zudem wurde es schnell dunkel. Auch an den hin und wieder vor Haustüren schaukelnden Laternen konnten sie sich kaum orientieren, denn das Licht schaffte es einfach nicht, die langen Schleier zu durchdringen.
    Sie sollten ihn nahe der Küste vergraben, wo sich eine Landzunge in die See hineinschob. Das bedeutete noch ein weites Stück Fahrt. Bei diesem Wetter und mit der Ladung hatten sie keine Lust, noch lange unterwegs zu sein.
    Sie redeten über den Fall und sprachen sich ab, den toten Henker irgendwo an einem günstigen Platz zu verscharren.
    Einer sprang vom Bock. Der andere zügelte den Gaul und ließ ihn nur langsam weitertrotten, so daß der zweite Mann zu Fuß mitkam.
    Und er fand eine Stelle.
    Sie lag sogar günstig. Zur Straße hin wurden die beiden Männer durch Bäume gedeckt. Hinzu kamen die langen Schneeregenschleier, die dicht wie ein Vorhang waren.
    Als der Mann auf dem Bock den Ruf seines Kumpans vernahm, zügelte er den Gaul. Schon tauchte der zweite Mann an der Seite auf. »Ich habe was gefunden!« rief er, als er stehenblieb und zum Bock hochschaute.
    »Eine gute Stelle?«
    »Ja, da können wir den Sarg sogar hintragen.«
    Der zweite Stromer rieb sich die nassen Hände und sprang an der anderen Seite vom Bock. Er landete in einer Pfütze, dessen Wasser hoch aufspritzte. An der Hinterseite der offenen Ladefläche trafen die beiden Männer wieder zusammen.
    Sie deckten die Plane ab. Einer brachte die beiden Schaufeln weg, der andere blieb stehen und starrte auf den alten Sarg, dessen Bretter schief zusammengehauen waren.
    Der Regen, jetzt auch mit Hagel vermischt, prasselte auf das Holz. Dazu heulte der Sturm, rüttelte an den blattlosen Zweigen der Bäume, und es kam nicht selten vor, daß er auch welche abriß.
    Irgendwo im Grau des Himmels und weit über dem Meer zuckten Blitze.
    Der Donner war nicht zu hören.
    Eine unheimliche Stimmung hielt den einsamen, im Regen stehenden Mann umfangen. Das Wetter, ihr Auftrag, der Sarg, das waren Dinge, vor denen er sich fürchtete. Und er hoffte, daß sein Kumpan bald zurückkam, damit er ihm Gesellschaft leisten konnte.
    Da der Sargdeckel nicht dicht war, rann der Regen auch durch die Spalten, und er würde ebenfalls auf das Gesicht des Toten tropfen. »Du spürst nichts mehr«, murmelte der einsame Wächter und wühlte in seinen Taschen nach ein paar Krümeln Tabak.
    Er hoffte, daß das Zeug nicht allzu naß geworden war, und hatte die Hände noch in den Taschen, als er plötzlich das dumpfe Röcheln hörte.
    Der Mann erstarrte. Über sein nasses Gesicht rann ein Schauer, die Augen wurden groß, und er stierte auf die Totenkiste.
    Aus dem Sarg war das Röcheln gekommen!
    Aber der Henker war tot. Der konnte nicht mehr sprechen, nichts sagen oder nur röcheln…
    Als er schwere Schritte hinter sich hörte, fuhr er herum, riß die Arme hoch und schrie.
    Wie ein Gespenst tauchte die Gestalt aus den Regenschleiern auf. Sie ging geduckt, und als das Fluchen ertönte, da atmete der Mann auf, denn der Mann im Regen war sein Kumpel Fred.
    »Was ist denn mit dir los, Link?« fragte Fred. »Ist dir der Leibhaftige begegnet?«
    Link nickte heftig. »So kann man es nennen.«
    »Wie sah er denn aus?« Fred

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