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0973 - Der verhexte Blutwald

0973 - Der verhexte Blutwald

Titel: 0973 - Der verhexte Blutwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich in ein wimmelndes Meer verwandelt. Feuchte Blätter unterschiedlicher Größe schlugen nach ihm, trafen auch sein Gesicht und seinen Körper. Auf der Haut spürte er ihre Nässe wie eine brennende Säure.
    Wieder erschienen wie aus dem Nichts die fürchterlichsten Gestalten.
    Sie standen vor ihm wie eine Mauer. Hölzerne Augen glotzten ihn an.
    Klumpige, runzelige und eingerissene Gesichter. Arme und Hände streckten sich ihm entgegen, die eigentlich keine waren.
    Aber sie berührten ihn. Er spürte sie an seinem Gesicht. Auch das kühle Moos zwischen den Fingern.
    Perry lief weiter.
    Er wußte nicht mehr, wo er sich befand, aber er war einfach durch die Gestalten hindurchgerannt. Sie störten ihn nicht mehr. Wie ein Spuk waren sei erschienen, und wie ein Spuk waren sie auch verschwunden.
    Die Bahn war frei.
    Er öffnete den Mund. Der Gestank des Waldes wehte wie eine Nebelwolke in ihn hinein. Er war überhaupt nicht mehr normal. Alles drehte sich vor seinen Augen. Irgend jemand hatte sein Blut ausgetauscht. Er war zu einem Teil dieser schrecklichen Welt geworden.
    Dann griffen sie nach seinen Beinen. Sie drängten sich aus dem Boden.
    Lange, lianenartige Gewächse. Arme und Schlingen dünn wie Aale.
    Perry erlebte die Gegenwart wie in einer Zeitlupe. Er fiel. Er streckte die Arme weit vor, wie jemand, der nach einem Halt sucht. Und wenn es die verfluchten Bäume waren.
    Er schlug auf, federte hoch. Fiel wieder und spürte die Härte kaum, weil das Erdreich eben aus einer weichen Masse bestand, in die er sich hineinwühlte. Seine gekrümmten Finger suchten eine Stütze, aber die Hände schoben sich nur tiefer in den Boden hinein, als wollten sie den Grund erforschen.
    Seine Gedanken und Überlegungen hatten sich in Fragmente aufgeteilt, die durch seinen Kopf glitten. Der Horror war nicht zu fassen. Der Schädel flog auseinander.
    Er schrie.
    Es klang dumpf, weil er mit dem Gesicht auf dem Boden lag. Es war sein Grab, der verdammte Wald war sein Grab. Man hatte es nicht extra für ihn gegraben, denn er war es, der sich hineinwühlte. Er wollte in die Tiefe eintauchen, obwohl er sich dagegen wehrte. Die fremden Kräfte waren stärker.
    Perry wollte atmen. Er hatte keinen Atem mehr. Die Gewalt über seinen Körper hatten andere übernommen. Er fühlte sich nur mehr als eine Hülle, aus der die Seele entwichen war.
    Etwas bewegte sich in seiner Nähe. Auch er zuckte. So wußte der Killer letztendlich nicht, wer für diese Bewegungen die Verantwortung trug.
    Das Leben hatte sich verändert. Arme und Füße waren in den weichen Boden eingedrungen, als wollte er mit den Fingern und den Zehen die Tiefe erforschen.
    Das Grauen hatte für ihn einen Namen bekommen.
    Blut - Blutwald, denn unter sich spürte er eine widerliche und klebrige Nässe. Erinnerungen an die Flüssigkeit, die vorhin aus dem Boden gequollen war, drängten sich auf.
    Der Schrecken nahm zu.
    Ich werde in einem Blutwald versinken! schoß es ihm durch den Kopf. In einem verdammten Wald aus Blut und Tod.
    Mühsam wälzte er sich auf den Rücken. Ein Erfolg, mit dem er nicht gerechnet hatte. Etwas dröhnte in seinem Kopf. Hervorgerufen durch dumpfe Schläge.
    Sein Herz-und Pulsschlag?
    Auch.
    Der Wald lebte ebenfalls. In diesen Augenblicken war er für ihn kein Wald mehr, sondern ein fürchterliches Lebewesen mit eigenem Körper und eigenem Herzschlag.
    Wieder waren die Gestalten da. Sie umstanden ihn wie schlimme Aufpasser: Aus blinden Augen glotzten sie auf ihn herab.
    Unter sich fühlte er die Bewegungen. Diesmal waren sie anders.
    Schlanke Arme preßten sich gegen seinen Körper. Lebende Wurzeln, die ihn nicht loslassen wollten, weil sie sich mit ihm, dem Menschen, vereinigen wollten.
    Der Wald war ein Mörder, ein fressendes Ungeheuer, das auch menschliche Leiber verdaute.
    Perry Cameron lag noch immer auf dem Rücken. Sein Gesicht war naß.
    Der Körper hatte das Doppelte an Gewicht bekommen. Die Erde unter ihm zitterte. Er hörte ein tiefes Grollen. Ein unterirdisches Gewitter, das mit vehementer Kraft näher kam, als wollte es alles in der Umgebung brutal zerstören.
    Das Grollen schüttelte ihn durch. In seiner Umgebung schwankten die Bäume. Er hörte sich jammern. Aber er hörte auch das Splittern, als Stämme und Äste gegeneinander krachten.
    Trotzdem lebte er.
    Und dieser Gedanke wollte ihn nicht loslassen. Er entfachte die kleine Flamme des Widerstands. Perry Cameron war ein Mensch, der es gelernt hatte, sich durchzuschlagen. Nicht grundlos

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