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0981 - Helfer der Kosmokraten

Titel: 0981 - Helfer der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augen. Zuerst war er so erschrocken, daß er sich der Liebkosung entziehen wollte. Dann aber lag er still und gab sich dem unerwarteten Genuß hin.
    Als Lyn sich wieder aufrichtete, sagte er: „War doch alles nicht so wild. Soviel hab’ ich dafür nicht verdient."
    Sie lachte hell auf.
    „Steh auf, Hormel Dan, und sieh, ob du gehen kannst. Wir müssen hier weg."
    Hormel erhob sich. Es war nur die Erschöpfung gewesen, die die vorübergehende Bewußtlosigkeit verursacht hatte. Er war nicht verletzt. Sie brachen auf. Hinter sich zurück ließen sie die Ergebnisse von zwei Tagen harter Arbeit in Form von mehr als einhundert entwurzelten dünnen Baumstämmen.
     
    *
     
    Die Bodenerschütterungen hatten eine Zeitlang an Intensität verloren, begannen jetzt jedoch wieder aufzuflackern. Jak Nyman hielt es für am sichersten, wenn sie einen möglichst tief gelegenen Punkt aufsuchten. Sie waren zunächst zum Bach hinabgegangen und marschierten an ihm entlang flußabwärts. Die Spuren der heftigen Beben waren überall zu sehen: Risse im Boden, entwurzelte, umgekippte Bäume und geborstene Felsen. Sie sprachen wenig. Jedermann wußte, daß es im Grunde genommen keine Hoffnung mehr gab. Der Instinkt aber bewegte sie dazu, sich gegen den Tod solange wie möglich zu wehren.
    Die Erschütterungen des Bebens rollten in unregelmäßigen Abständen durch die Kruste des Planeten.
    Manchmal waren sie so heftig, daß die Oberfläche des Baches wie bei einem Sturm in schäumende Bewegung geriet.
    Mitunter, wenn Lyn nach rechts oder links blickte, meinte sie, der Kamm, der zu beiden Seiten den Abschluß des Tales bildete, sei niedriger geworden und näher herangerückt. Das mußte Einbildung sein, ein Bild, das sich die überreizten Nerven ausmalten.
    Mitunter sahen sie Tiere, die in panischer Flucht dahineilten, darunter auch sechsbeinige Katzen. Sie stellten jetzt keine Gefahr mehr dar. Lyn beobachtete mit Genugtuung, daß der Instinkt der Tiere denselben Weg leitete, den auch sie eingeschlagen hatten: den Bach entlang talabwärts. Die Frage war nur, ob man sich auf den animalischen Instinkt auch in einer so einmaligen Lage wie dieser verlassen konnte.
    Das Schicksal machte ihnen das Ende nicht leicht. Zelda war die erste, die sich über Leibschmerzen beklagte. Sie fühlte sich erst wieder wohler, nachdem sie sich übergeben hatte. Es mußte das Schildkrötenfleisch gewesen sein. Der Magen vertrug es nicht. Eine halbe Stunde später war Jak Nyman an der Reihe und zerstörte damit alle Hoffnung, daß die Reaktion auf Zeldas überempfindliche Verdauungsorgane beschränkt sein könne. Lyn kämpfte solange wie möglich gegen das häßliche Würgen im Hals. Aber schließlich verzog sie sich hinter einen abseits stehenden Felsen und tat, was sich nicht mehr verhindern ließ.
    Als sie hinter dem Felsen hervorkam, sah sie Jak, Zelda und Hormel am Bach stehen und auf sie warten.
    Bei ihnen befand sich ein überaus hochgewachsenes Geschöpf, menschlich in der äußeren Erscheinungsform, aber bedrohlich wirkend in seiner düsteren Färbung. Sie stutzte. Laire? Nein, er war es nicht. Er war ein Roboter desselben Typs, aber er hatte ein Merkmal, das ihn deutlich von Laire unterschied.
    „Das ist nicht Laire", sagte Jak Nyman, „falls du ..."
    „Das sehe ich", unterbrach Lyn. „Er schielt auf dem linken Auge."
    „Ich bin Samkar, ein Diener der Herrscher jenseits der Materiequelle", sagte der Dunkle. „Ich kann euch nicht von dieser Welt retten, aber ich kann euch an die Stelle führen, die der Vernichtung am längsten standhalten wird, und dann nach Rettung Ausschau halten."
     
    9.
     
    „Sie wissen, daß eine kausalistische Betrachtungsweise in: einer Umgebung wie dieser leicht zu Fehlschlüssen führen kann", sagte Geoffry Waringer ernst. „Wenn die Materie von vielen Galaxien auf engstem Raum zusammengepreßt wird, dann entstehen Verhältnisse, in denen die klassische Kausalität womöglich keine Gültigkeit mehr hat."
    „Das ist mir klar", antwortete Payne Hamiller mit einem nervösen Zucken des rechten Augenlids.
    „Trotzdem sollten Sie sich meine vorläufigen Ergebnisse vielleicht anhören."
    „Oh, ganz gewiß. Ich meine nur, wir müssen vorsichtig sein, welchen Wert wir ihnen beimessen."
    Payne Hamiller bedachte ihn mit einem Blick, der auszudrücken schien: Höre, mein Junge, ich bin auch zur Schule gegangen! Dann .begann er: „Ich betrachte den Farbwechsel der Barys-Körper nicht mehr als eine Veränderung des Spektrums,

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