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0983 - Der Ort der Stille

Titel: 0983 - Der Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenn auch nur für kurze Zeit.
    Das würde der Augenblick sein, den Harno zum Durchschlüpfen nutzen mußte.
    Er näherte sich der unsichtbaren Grenze so nahe wie möglich, bis er sie spüren konnte, dann gab er seinen gesamten Energievorrat frei, speicherte aber gleichzeitig einen winzigen Rest für den Notfall.
    Er spürte den Schleudereffekt, aber das war nicht der Beweis, daß sein Vorhaben geglückt war. Es gab einen viel sichereren: Die Sterne erloschen, und es war dunkel.
    Nur in der Ferne schimmerten ein paar winzige Lichtpunkte, auf die Harno ohne Energieverbrauch zufiel.
    Noch war das Gefühl seines Triumphs stärker als die Schwäche, die sich seiner zu bemächtigen drohte.
     
    *
     
    Harno konnte nicht ahnen, daß er sich jenen Weltfragmenten näherte, die ES mit mentaler Kraft geschaffen hatte - und noch dabei war, sie zu schaffen. Energetisch war er am Ende, die letzten Reserven nahezu verbraucht.
    Mit Mühe nur vermochte er seinen Flug so zu steuern, daß er auf dem nächsten Fragment landete und sich sofort isolierte, um nicht auch den letzten Rest seines spärlichen Energievorrats zu verlieren.
    In diesem Zustand wäre es für Harno unmöglich gewesen, Impulse des Unsterblichen aufzunehmen, selbst wenn ES sich in unmittelbarer Nähe aufgehalten hätte.
    Und noch etwas wußte Harno nicht: Der Energieschock des blauen Sterns hatte ihn um viele Wochen zurück in die Vergangenheit geschleudert. ES war gerade erst dabei, das 38. Weltenfragment der Kausalbrücke zu schaffen, die ihm die Flucht aus der Materiesenke ermöglichen sollte.
    Bevor Harno sich in die absolute Isolation flüchtete, die einer totalen Bewußtlosigkeit vergleichbar war, stellte er noch fest, daß der Weltkörper, auf dem er niedergegangen war, ein unregelmäßig geformter Quader mit einigen Dutzend Kilometern Kantenlänge war. Und er besaß erstaunlicherweise eine Atmosphäre.
    Die schwarze Kugel lag in einer Senke, die von bizarr geformten kristallinen Gebilden eingeschlossen war.
    Darüber spannte sich ein milchigfarbener Himmel ohne Sterne. Eine Sonne gab es nicht.
    Langsam verfärbte sich die Kugel, die Harno war, bis ihre Oberfläche in einem satten Schwarz schimmerte, das jeden Lichtstrahl verschluckte. Und jeder aufgenommene Lichtstrahl bedeutete Energie.
    Wie lange aber konnte es dauern, bis diese winzigen Mengen Energie sich so vermehrt hatten, daß sie Harno aus seiner totenähnlichen Isolation herausrissen ...?
     
    3.
     
    Die nur für Harno gültige Zeitverschiebung bewirkte, daß jetzt jene Ereignisse abliefen, die Rhodan, Atlan und allen anderen Intelligenzen an Bord der BASIS bereits bekannt waren.
    Das Konzept Ellert/Ashdon drang in die Materiesenke ein, begegnete dem Unsterblichen und wurde schließlich durch Rhodan, der sich in der Begleitung des Mächtigen Kemoauc befand, mit Hilfe von Laires Auge mit einem distanzlosen Schritt in die BASIS geholt.
    Laire selbst war es dann, der ES aus seiner hilflosen Lage befreite. Die Bewußtseine der meisten Mutanten gingen dann in dem Unsterblichen auf, der sich danach auf den Weg nach EDEN II machte, um mit den dort wartenden Konzepten zu verschmelzen. Damit war die positive Stabilität der Mächtigkeitsballung garantiert, zu der auch Terra gehörte.
    Von alledem wußte Harno nichts. Er wußte nicht, daß ES zum Zeitpunkt seines Eintreffens in der Materiesenke dabei war, das 38. Weltenfragment zu schaffen, er spürte nicht die Ankunft Ellert/Ashdons und verschlief auch die Befreiungsaktionen.
    Allein blieb er in der Zone der vollkommenen Stille zurück.
    Nicht ganz allein, denn die von ES und auch von Kemoauc mental erschaffenen Wesen ohne Bewußtsein bevölkerten noch immer die Fragmente. Sie waren nichts anderes als die verkörperten Erinnerungen des Unsterblichen, deren Existenzspanne begrenzt war.
    Aber auch die Existenzspanne der Weltenfragmente war begrenzt ...
     
    *
     
    Als Harno aus seiner abgrundtiefen Erschöpfung ganz allmählich erwachte, schien sich für ihn nichts geändert zu haben. Immer noch ruhte er in der Senke des unbekannten Weltkörpers, der in seiner Struktur einem riesigen Quarz glich. Das Material war matt schimmernd durchsichtig.
    Harno wußte, daß er im Grunde genommen absolut hilflos war. Er konnte auch nicht abschätzen, wie lange er schon hier lag. Das einfallende Licht, dessen Quelle unbekannt blieb, hatte ihm nur eine winzige Menge Normalenergie zugeführt.
    Sie würde vielleicht für eine geringe Ortsveränderung genügen, aber das Risiko

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