Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0983 - Der Ort der Stille

Titel: 0983 - Der Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hielt bei elf Minuten an.
    Es war, als stünde die Zeit still.
     
    2.
     
    Auch an einer anderen Stelle von Erranternohre haste der Begriff der Zeit seine Gültigkeit verloren, wenn auch in einem ganz anderen Maß.
    Ein Wesen, das stets von sich behauptet haste, aus Materie zu bestehen, die sich aus Energie und Zeit zusammensetzte, verlor die Kontrolle über sich und seine Existenz.
    Als er den Roboter Akrobath im Friedhof der Raumschiffe, dem Tacintherkol, als Wächter zurückließ, war Harno fest entschlossen, nicht sofort in jene Region zurückzukehren, die er den „Ort der Stille" genannt haste. Selbst Harno wußte nicht, daß es sich dabei um eine erloschene Materiequelle handelte, er hielt das Ganze für ein Gebiet mit unbekannten Naturgesetzen, das zu erforschen sich lohnte.
    In dieser Region des Universums gab es genügend Sterne, die ihn mit Energie versorgten, das „Auftanken" würde somit kein Problem darstellen. Harno hegte allerdings nicht die Absicht, diese Galaxis zu verlassen.
    Wenigstens nicht, bevor er den Ort der vollkommenen Stille aufgesucht und sich um die Impulse gekümmert haste, die er an seinem äußeren Rand empfangen konnte. Hinzu kam die Tatsache, daß er Ellert/Ashdon in jene Region geschickt haste, well er fest davon überzeugt war, daß die hyperphysikalischen Gegebenheiten dort dem Konzept helfen würden.
    Ganz sicher war sich Harno allerdings seiner Sache nicht. Ebensowenig wußte er, ob die Impulse, die er vage vernommen haste, wirklich von ES stammten. Sein Kontakt mit E1lert deutete allerdings in diese Richtung.
    Eines jedoch war dem seltsamen Kugelwesen klar: Es würde ihm unmöglich sein, in den Ort der vollkommenen Stille einzudringen, wenn er es mit den üblichen Mitteln versuchte. In diesem Fall würde normale Energie nicht ausreichen, die Sperre zu überwinden, die das geheimnisvolle Gebiet einschloß.
    Ähnlich wie einst das Bewußtsein Ernst Ellert war auch Harno bei seinen Streifzügen durch das Universum unbegreiflichen Phänomenen begegnet, meist Einbrüchen aus anderen überlagerten Räumen, aber dieser Ort der Stille schien alles zu übertreffen. Das Ungewöhnliche aber konnte nur mit ungewöhnlichen Mitteln bezwungen werden.
    Diese Erkenntnis war der Grund für Harnos Entscheidung.
    Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit entfernte er sich immer weiter vom Tacintherkol und damn’ auch von der Materiesenke. Hier und da zapfte er einen Stern an, um sich mit neuer Energie zu versorgen, glitt erneut in den zeitlosen Hyperraum und legte so gewaltige Strecken zurück, ohne jedoch die Orientierung zu verlieren.
    Erst als er den Rand der Galaxis Erranternohre erreichte, auf der entgegengesetzten Seite des weißen Jetstrahls, und hinaus in die sternenlose Unendlichkeit blickte, wußte er, daß er das Gesuchte gefunden haste.
    Es war eine einsame Sonne, die außerhalb der Galaxis ihre Bahn zog, ohne dem gewaltigen Gravitationsfeld entfliehen zu können. Sie waberte in einem eigentümlichen Blau, und Harno spürte die Wellen der auf ihn eindringenden Hyperenergien.
    Es war nur zu natürlich, daß er zögerte. Noch nie zuvor haste er es gewagt, reine Hyperenergie in sich aufzunehmen, aber es war auch noch niemals zuvor notwendig gewesen.
    Gab es überhaupt eine Alternative, wenn er sein. Ziel erreichen wollte?
    Auf diese Frage gab es nur eine Antwort: nein!
    Mit äußerster Vorsicht bewegte sich Harno weiter auf den blauen Stern zu, ohne die eigene Isolation zu lockern. Die hyperenergetischen Impulse prallten mit immer größerer Wucht gegen die aufgebaute Schutzschicht, die früher oder später unweigerlich zusammenbrechen mußte. Noch aber hielt sie.
    Der Zusammenbruch gehörte zum Programm. Die benötigte Menge Hyperenergie mußte im Bruchteil einer Sekunde aufgenommen werden, nicht ratenweise. Gleichzeitig würde ein Ortswechsel erfolgen, der Harno aus der Nähe des blauen Sternes brachte.
    Er wußte nicht, wer oder was ihm diese Kenntnisse vermittelt haste, die praktische Erfahrung jedenfalls fehlte ihm. Das, was er bald erleben mußte, haste er nie zuvor erlebt.
    Der blaue Stern war zu einer flammenden HöIle geworden, in die Harno hineinzustürzen schien. Das Gravitationsfeld überwog das der nahen Galaxis, aber das war bedeutungslos. Die Hyperimpulse, vorher nur anbrandende Wogen, waren zu einem Ozean geworden, in dem Harno schwamm und von der Schwerkraft des Sternes gegen den Strom gezerrt wurde.
    Die Zeit ...!
    Sie war eine Komponente, die Harno bisher nicht in

Weitere Kostenlose Bücher