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0995 - Die Rache der Toten

0995 - Die Rache der Toten

Titel: 0995 - Die Rache der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zerfetzte Leiber. Einem hatte man beinahe den Kopf gespalten, und selbst als feinstoffliche Gestalt sah dieses Wesen noch schrecklich aus.
    Bei anderen waren die Oberkörper durch irgendwelche Gegenstände regelrecht zerfetzt worden. Ihnen hatte man ebenfalls keine Chance mehr gegeben. Wir entdeckten eine Gestalt über dem Grabstein schwebend, die Mühe hatte, ihren eigenen Kopf zu halten. Immer wieder pendelte er nach vorn, fiel aber nicht ab. Und eine weitere Gestalt sahen wir, die man regelrecht aufgeschlitzt hatte.
    Furchtbare Monstren. Nebelgespenster und doch real, denn wir spürten sie. Das andere Flair hatte den Friedhof übernommen und auch uns erreicht. Es war eben diese verdammte Kälte, die jetzt nicht nur aus dem Boden stieg, wie wir es gewohnt waren, sie schwebte auch über dem Untergrund und hatte sich uns als Ziel ausgesucht, denn ich spürte, wie ich immer steifer von den Füßen her wurde, und auch Suko erging es nicht anders, wie er mir flüsternd bekanntgab.
    Der Plan dieser Wesen stand fest. Die wollten dafür sorgen, daß wir uns nicht mehr wehren konnten. Wir sollten in den Kreislauf hineingeraten, wir sollten totenstarr werden, damit sie ihre Chance bekamen, uns unserer Kräfte zu berauben.
    »Wenn wir schießen, wird es nichts bringen!«, sagte mein Freund. »Laß dir etwas anderes einfallen.«
    Ich hoffte, daß sie vor dem Kreuz Respekt hatten. Wenn sie tatsächlich noch unter dem Einfluß dieses Sir Francis Dashwood standen, dann mußte das so sein, denn der Anführer des Hellfire-Clubs hatte die christlichen und auch anderen Symbole des Guten damals gehaßt oder sie für seine Zwecke pervertiert.
    Noch hielten sich die nebelhaften Gestalten nahe ihrer Grabstätten, aus deren Erde sie gestiegen waren. Die Körper tanzten. Sie bewegten sich dabei aufeinander zu, so daß sie sich berührten und sich dann ineinander verschlangen.
    Kein Geräusch war zu hören. Es passierte in einer wahren Totenstille, wie wir sie bereits kannten.
    Suko warf mir einen Blick zu. Ich merkte, daß er Mühe hatte, gegen die Kälte anzukämpfen, und auch ich spürte, wie ich immer starrer wurde.
    Diese Totenkälte würde mich in kürzester Zeit zu einem Opfer machen.
    Noch konnte ich die Arme bewegen, auch wenn es mir schwerfiel, aber ich holte das Kreuz aus der Tasche und verdeckte es noch so gut wie möglich mit der Hand. Nun brachte ich den Talisman dicht an die Kälte heran. Genau dort, wo sie die Grenze zum Normalen bildeten.
    Und ich hatte Glück.
    Da trafen zwei Energien zusammen. Ich hörte nichts, ich sah auch nichts in meiner unmittelbaren Umgebung, als der Kontakt entstand, aber die Reaktion der Totengeister zeigte uns, daß ich Erfolg gehabt hatte.
    Sie standen mit dieser Totenkälte in Verbindung. In sie hinein war etwas anderes gestoßen, mit dem sie nicht zurechtkamen, denn plötzlich gerieten sie in einen Tanz hinein, den sie bestimmt nicht freiwillig aufführten.
    Als hätte eine unsichtbare Bombe eingeschlagen, fingen sie an zu tanzen, zu zucken. Sie wuchteten auseinander, sie kamen wieder zusammen, aber es blieb nicht mehr, wie es war. Einen irren Tanz führten sie auf. Es war wie ein Chaos, für mich ein erster Erfolg, dem ich einen zweiten hinzufügen wollte.
    Die Kälte war aus mir und zugleich aus meiner Umgebung verschwunden. Ich war wieder in der Lage, mich normal zu bewegen, was ich auch ausnutzte, denn ich ging auf die Geistwesen zu.
    Das Kreuz hielt ich fest. Eine Formel brauchte ich nicht zu sprechen, denn mein Talisman spürte von allein, wie stark er auf dieser unheiligen Erde gefordert war.
    Es machte aus sich heraus mobil. Von allein strahlten seine Enden auf.
    Helle Lichter trafen auf die verfluchten Gestalten.
    Nein, ich hörte keine Schreie, als es die Geister erwischte, auch wenn sie beinahe menschlich reagierten, denn sie rissen ihre Münder auf, sofern sie noch vorhanden waren.
    Die Glieder, die Körper, die Köpfe, sie alle zuckten, bewegten sich, waren dabei, sich wieder neu zu formen, aber mein Kreuz, dessen Kraft, war stärker.
    Ich war von dieser Phalanx aus Totengeistern stehengeblieben und wartete einfach nur ab. Die alte, furchtbare Magie eines Sir Francis Dashwood hatte das Kreuz gereizt und es fast bis zur Grenze aktiviert.
    Es wollte diesen Friedhof nicht mehr und auch nicht die verdammte Rache der Toten. Alles sollte anders werden, und Dashwoods Magie war nicht so stark, um es besiegen zu können.
    Doch das war nicht das Ende. Ich nahm es kaum zur Kenntnis, bis mich

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