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100 Bauernregeln, die wirklich stimmen

100 Bauernregeln, die wirklich stimmen

Titel: 100 Bauernregeln, die wirklich stimmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurik Mueller
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und bieten ein gutes Nahrungsangebot. Dieses kann aus Fischen, Muscheln, Krebsen, Larven von Wasserinsekten, Unterwasserpflanzen und Algen bestehen.

    Regel-Variationen
    »Kommen des Nordens Vögel an, folgt darauf große Kälte dann.«
    »Siehst du fremde Wasservögel, wird es kalt nach aller Regel.«
    Die Singschwäne bilden die größte Gruppe der Kälteflüchtlinge unter den nordischen Wasservögeln, deren Verbreitungsgebiet von Island über Skandinavien bis nach Sibirien reicht. Sie fühlen sich in der kargen, mit niedriger Vegetation bewachsenen Tundra im Bereich von Flachwasserseen am wohlsten. Dass diese verhältnismäßig kalten und flachen Gewässer im Winter schnell zufrieren, versteht sich von selbst.

»Siehst du den Seidenschwanz trockene Beeren verzehren und hat seine Familie er mitgebracht, wird bald dich ein harter Winter beehren, mit grimmigem Frost in der Januarnacht.«
    Der bis zu 13 Jahre alt werdende Seidenschwanz fällt durch sein farbenprächtiges Gefieder sofort ins Auge. Er ist etwa 18 Zentimeter lang und 60 Gramm schwer und lebt in den Lärchen- und Birkenwälder des hohen Nordens. Man kann ihn als einen typischen Vogel der Taiga bezeichnen. Während der Brutzeit besteht seine Nahrung aus Insekten, vor allem aus Stechmücken, kleinen Libellen, Köcherfliegen und Schnaken, die er im Flug erbeutet.
    Im Winter bevorzugt er Beerennahrung, die ihm von den Sträuchern und Bäumen in Wäldern, Parks und Gärten angeboten wird. Da sich der Nährstoffgehalt der Beeren in Grenzen hält, verzehrt der nimmersatte Seidenschwanz pro Tag ungefähr das Doppelte seines Körpergewichts an Strauch- und Baumfrüchten. Als ausgesprochen gesellige Vögel nisten die Seidenschwänze teilweise dicht nebeneinander. Pro Jahr erfolgt nur eine Brut. Meist befinden sich in einem Nest drei bis fünf Eier. Reicht im Herbst und Winter das natürliche Futterangebot nicht aus, so unternimmt er oft große Wanderungen und tritt mitunter invasionsartig in Mitteleuropa auf. Hier tut er sich dann gütlich an den Früchten von Schneeball, Liguster, Eberesche, Mistel, Wacholder, Hagebutten sowie Feuer-, Rot- und Weißdorn. Mitunter stehen die Beeren des Wilden Weines auf der Speisekarte. Auch an Bäumen verbliebene oder zu Boden gefallene Äpfel und Birnen verschmäht er nicht.
    Kann man den Vogel vermehrt bei uns im Winter beobachten, bedeutet das, dass in seiner eigentlichen Heimat Nahrungsmangel herrscht. Normalerweise ist das der Fall, wenn in Nordskandinavien und Nordrussland sehr viel Schnee bei sehr niedrigen Temperaturen liegt. Die weiten Schneeflächen in diesen Regionen stellen Quellgebiete für Kaltluft dar, aus denen die eisige Luftmasse in Richtung milderer Luft auszuströmen strebt – für gewöhnlich Richtung Süden und Südwesten, bis sie schließlich auch uns erreicht. Der Seidenschwanz gilt also zu Recht als Vorbote eisiger Winterkälte .
    Regel-Variationen
    »Sucht der Seidenschwanz nach Beerenkost, sind Schnee zu erwarten und sehr strenger Frost.«
    »Zeigt früh im Dezember sich der Seidenschwanz, begleitet harter Frost des Winters Glanz.«
    Im Mittelalter sah man im sporadischen und geheimnisumwobenen Erscheinen des Seidenschwanzes ein böses Omen. So erhielt er die Bezeichnung »Pestvogel«, die er gebietsweise bis heute noch trägt. Da er bei Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1618 in großer Menge auftrat, wurde er auch »Kriegsvogel« genannt.
    Ein massenhaftes Auftreten des Seidenschwanzes, wie es beispielsweise im Winter 2008/09 festzustellen war, wird durch hohe Populationsdichten aufgrund mehrerer milder Winter und erfolgreicher Brutsommer in Folge begünstigt. Der Seidenschwanz verfügt übrigens über die seltene Gabe, Schneeflocken zu »jagen«, um seinen Durst zu stillen. Der Seidenschwanz gilt außerdem als tagaktiver Vogel, der sich bei der »Beerenernte« als geschickter Kletterer erweist. Beim Balztanz sträubt er das Rücken- und Bürzelgefieder und hebt seine rötlich braune Haube stark an.

»Tummeln abends sich die Meisen am Futterhaus, bleibt baldiger Neuschnee ganz sicher nicht aus.«

    Finden sich unmittelbar vor Sonnenuntergang am Futterhäuschen in großer Zahl Kohl-, Blau- und Tannenmeisen und andere insektenfressende Vogelarten ein, so wissen wir: Ein Kälteeinbruch steht vor der Tür und wir dürfen uns auf eine weiße Winterlandschaft freuen.
    Die Erklärung für das Verhalten der Vögel ist relativ einfach. Fallen nach einem milden Tag die Temperaturen beträchtlich,

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