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100 Bauernregeln, die wirklich stimmen

100 Bauernregeln, die wirklich stimmen

Titel: 100 Bauernregeln, die wirklich stimmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurik Mueller
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so pflegt sich die Feuchtigkeit aus der Luft als Eisschicht auf die Rinde von Stamm und Zweigen der Bäume zu legen. Die in den Ritzen und Nischen der Rinde verborgenen Insekten sind dadurch als Nahrung für die Vögel nicht mehr erreichbar, was diese zwingt, die Futterhäuschen im Garten oder am Fenster aufzusuchen und Körner zu fressen. Der Körper der kleinen Sänger benötigt ausreichend Energienachschub. Oft werden Vögel Opfer strenger Winterkälte, wenn sie nicht ausreichend Futter finden. Um möglichst wenig Energie zu verbrauchen, helfen sich die Vögel mitunter gegenseitig. Kaum zu glauben, dass sich zum Beispiel in einer frostigen Nacht insgesamt 61 Zaunkönige in einem Nistkasten mit einem Rauminhalt von etwa viereinhalb Bierflaschen einfanden, um sich aneinandergeschmiegt zu wärmen.
    Dessen ungeachtet tut man gut daran, obige Regel ernst zu nehmen. Vielleicht ist sie der letzte Anstoß, den Rodelschlitten oder die Skier aus Keller und Schuppen zu holen und auf Vordermann zu bringen.
    Regel-Variation
    »Am Futterplatz viel Meisen vor Sonnenuntergang, bringt Schneefall, oft viele Stunden lang.«

»Zieht es den Hirsch von den Bergen ins Tal, wird bald Sturm auf der Höhe den Gemsen zur Qual.«
    Während Schwalben, Stare und Störche im Herbst vor der kalten Jahreszeit fliehen und wir es uns in der geheizten Stube gemütlich machen, beginnt für Steinböcke und Gemsen in den Alpen ein schwerer Kampf gegen Hunger und Erfrieren. Um den langen Bergwinter überstehen zu können, fressen sich die Gemsen im Verlauf des nur kurzen, dennoch aber üppigen Bergsommers ein dickes Fettpolster an, das bis zu 20 Prozent ihres Körpergewichts ausmacht. Trotzdem sind die Tiere gezwungen, rigoros Energie zu sparen, damit die Reserven bis zum Ende des Winters reichen.
    Da macht es sich der Hirsch leichter. Wenn Schneesturm droht, zieht es ihn von den Bergen in Richtung Tal. Denn in der Höhe weht der Wind eher und viel stärker. Bereits bei geringsten Anzeichen eines Unwetters reagieren die Hirsche und verlassen die möglicherweise für sie todbringende Zone.
    Regel-Variation
    »Wenn der Hirsch von den Bergen flieht, in Kürze tiefer Schnee die Höhen überzieht.«

    Gemsen und Steinböcke aber harren dort weiter aus. Oft stehen sie tagelang wie angewurzelt auf einer Stelle, um keine Energie zu vergeuden. Mit einem speziell aufgebauten Pelz, der sich aus steifen Haaren und einer darunterliegenden Wollschicht zusammensetzt, versuchen sie die Wärmeverluste so gering wie möglich zu halten und die ihnen von der Natur auferlegte »Wetterprüfung« zu bestehen. Durch die im Fell eingefangene Luft entsteht ein Isolationseffekt, der dem eines Doppelfensters ähnelt.

Missernten oder Bauernglück – was das Wetter über die kommende Ernte verrät
    Diese Regeln geben keine Auskunft über das Wetter der nächsten Stunden oder Tage, sondern darüber, wie die Witterung auf die Ertragsbildung wirkt. Dabei steht nicht nur der Erntetermin, sondern auch die Menge und Qualität des im Garten bzw. auf dem Feld eingebrachten Ernteguts im Vordergrund.

»Wenn Martina und Serena sich sonnen, verspricht das Jahr dem Winzer Wonnen.«
30. Januar – Martina und Serena
    Wolkenarme Witterung, die viel Sonnenschein beschert, wird von den Winzern um Martina und Serena, sofern die Lufttemperatur tagsüber nicht unterhalb von minus fünf Grad liegt, gern für den winterlichen Rebschnitt genutzt. Bei Temperaturen oberhalb des Gefrierpunktes oder nur leichtem Frost sorgen die Weinbauern dafür, dass nur noch das Stammholz, Fruchtholz und Ersatzholz am Stock verbleiben. Nachts sollte es nach dem Rebschnitt auch nicht zu kalt werden, liegt doch die untere Grenze der »Wohlfühltemperatur« der Weinstöcke, je nach Rebsorte, bei minus 15 bis minus 18 Grad.
    Ein zu später Schnitt hat in der Regel ein zu starkes Bluten der Reben zur Folge. Darunter ist der Austritt des aufsteigenden Saftes aus den Schnittwunden zu verstehen. Dieser tropft regelrecht aus den verletzten Stellen. Das Bluten setzt nach der Vegetationsruhe, wenn die Reben aus dem Winterschlaf erwachen, und vor der Knospenschwellung ein. Das heißt, dass die Wurzelzellen aktiv sind und das Wasser in die Leitbahnen des Weinstockes drücken. Beim Bluten kommt es neben Wasser auch zu einem Austritt von Mineralstoffen – was die Pflanze nachhaltig schwächt – und von Zucker, dem Frostschutzmittel der Rebe.
    Ein Kälteeinbruch nach dem Bluten kann somit den Weinstock gefährlich schädigen. Dem

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