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100 Bauernregeln, die wirklich stimmen

100 Bauernregeln, die wirklich stimmen

Titel: 100 Bauernregeln, die wirklich stimmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurik Mueller
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regnet’s nicht, so windet’s doch.«
    Ein Sonnenuntergang in einem roten Wolkenbett deutet auf die Zufuhr von Meeresluftmassen hin, die zu Niederschlägen neigen. Sich rot verfärbende Wolken am Westhimmel sind somit ein Hinweis auf das Nahen von Tiefdruckgebieten oder deren Ausläufern. Selbst nächtliche Gewitter lassen sich nicht ausschließen.
    Im Gegensatz zum Abendrot ist ein feuriges Morgenrot eine aus wettertechnischer Sicht weitgehend eindeutige Angelegenheit. Mit im Tagesverlauf zunehmender Erwärmung steigen Thermikblasen vom Boden auf, die den Wasserdampf in die Höhe transportieren. Durch Kondensation entstehen dabei Haufenwolken, die immer größer werden. Zunächst bilden sich als Cumuli bezeichnete Quellwolken. Erlangen die Quellungen eine große vertikale Erstreckung, die über alle Wolkenstockwerke reicht, spricht man von Cumulonimben, die in ihrem oberen Teil aus Eiskristallen bestehen und insgesamt die Gestalt eines Ambosses annehmen können. Aufgrund ihrer Mächtigkeit verursachen diese dann Schauerniederschläge, die mit Blitz und Donner sowie kräftigen Böen einhergehen können.
    Angeführte Abendrot-Morgenrot-Regel hat sich im Gedächtnis vieler Menschen bis heute gehalten. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass die täglich aufgehende beziehungsweise untergehende Sonne den Motor allen Lebens auf unserem Planten verkörpert.

»Wenn der Himmel gezupfter Wolle gleicht, das schöne Wetter dem Regen weicht.«

    Das vermehrte Aufkommen einer bestimmten Art von Cirruswolken am blauen Himmel stellt ein wichtiges Kriterium für eine Wetterverschlechterung dar. Zeichnen sich feine Cirrusfäden durch eine hakenförmige Gestalt aus und vermitteln sie dadurch den Eindruck, als hingen Spazierstöcke am Firmament, was übrigens auf einen sehr starken Höhenwind hinweist, so gilt dies als ein untrügliches Zeichen für eine Wetterverschlechterung. Bei den bereits im Zusammenhang mit Regel 1 erwähnten Spazierstock-, Häkchen- oder Büschel-Cirren, die wirklich den Anschein gezupfter Wolle erwecken, handelt es sich um eine prognostische Wolkenart.
    Ein Tiefdruckgebiet mit Warmfront und vorgelagertem Niederschlagsfeld lässt sich auch ohne Radar anhand dieser markanten Häkchenwolken erkennen. Die entstehen immer dann, wenn sich die Warmluft mit niedriger Neigung auf die vorderseitige Kaltluft schiebt. Die Wolken bilden sich bereits bei diesem Aufgleiten der Warmluft, während der Regen noch mehrere hundert Kilometer vom Beobachtungsort entfernt ist. Ausreichend Zeit also, um sich zu überlegen, ob das Gartenfest unter freiem Himmel wirklich stattfinden soll.
    In mehr als 80 Prozent aller Fälle behält diese Wetterregel recht. Daher kann sie als ein guter Ratgeber auch bei der Planung von Wanderungen oder Radtouren angesehen werden, denn 24 bis 36 Stunden später dürfte sich himmlisches Nass einstellen.
    Regel-Variation
    »Spazierstöck’ vor dem Himmelsblau sorgen bald für Wolkengrau.«

»Wenn die Sonne scheint sehr bleich, ist bald die Luft an Regen reich.«
    Dieser Wetterregel kann man sich im Falle des Vorhandenseins mittelhoher Schichtbewölkung (Altostratus) bedienen. Da der Altostratus im Gegensatz zum Cirrostratus eine schon wesentlich dichtere Wolkenschicht verkörpert, wird diese nur noch matt oder bleich von der Sonne durchschienen.
    Zunächst hatte sich die nähernde Warmfront eines Tiefdruckgebietes durch Spazierstock-Cirren (siehe Regel 1) am Himmel bemerkbar gemacht, war aber noch weit entfernt. Wenn nun der Altostratus das Himmelsbild zu prägen beginnt, ist die Warmfront dem Standort des Beobachters ein erhebliches Stück, nämlich um die Hälfte, näher gekommen. Somit erhöht sich natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Regel ins Schwarze trifft und es bald regnet.
    Regel-Variationen
    »Wenn matt Frau Sonne am Himmel spaziert, Regen das Wetter in Kürze regiert.«
    »Verliert der Sonne Weg sich langsam am Himmelszelt, nicht lange, dann Schnee oder Regen fällt.«
    »Bleiche Sonne – füllt nachts sich die Regentonne.«

    Verringern sich doch sowohl zeitlich als auch räumlich die Auswirkungen einer sich noch ändernden Verlagerungsrichtung des Tiefs und die Möglichkeit, dass die Fronten desselben auf dem Weg zum Beobachter »verhungern«.
    In 85 Prozent der Fälle dürfte diese Wetterregel sich bewahrheiten. Wie ausgeprägt der vor der Warmfront fallende, meist kleintropfigere Landregen letztendlich ist, steht auf einem anderen Blatt.

»Wenn der Nebel fällt zur

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