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1001 Lüge Bezness-das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer

1001 Lüge Bezness-das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer

Titel: 1001 Lüge Bezness-das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Kern
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Wochenenden nacheinander weggeblieben war und mir nicht sagen wollte, wo er hinfuhr, fand ich zufällig einen Liebesbrief unter unseren gemeinsamen Unterlagen von einer anderen Frau. Als ich ihn darauf ansprach, machte er eine Szene – ob ich ihm nachspionieren würde und was mir einfallen würde, ihm so etwas zu unterstellen.
    Ich hatte diese Beziehung schon längst beenden sollen, aber ich wollte mir nicht eingestehen, dass mein Mann mich nur ausnutzte und sich auf meine Kosten ein schönes Leben machte. Er brachte sich kaum im Haushalt ein, auf Bitten meiner Eltern sie zu unterstützen reagierte er nur: „Die können auch mal was selbst machen, die sind ja den ganzen Tag zuhause“ und „Das Haus gehört ja schließlich nicht mir – warum soll ich etwas machen?“ Meine Eltern waren in Rente, mein Vater war schwerkrank und meine Mutter hatte ein Rückenleiden! Nach sechs Jahren beantragte er seinen deutschen Pass. Entgegen aller Unkenrufe, waren wir auch danach noch zusammen. Hatte ich nicht gleich gesagt, dass Samir mich nicht nur wegen der Papiere heiratete?
    Nach acht Jahren in dieser Ehe starb mein Vater. Für mich brach eine Welt zusammen. Anfänglich versprach mein Mann mir, mich zu unterstützen, dieses Versprechen hielt leider nur zwei Wochen. Dann stand ich auf der Leiter mit der Heckenschere über dem Kopf in Jogginghose und mein toller Mann fuhr in Designer-Kleidung, mit Goldkettchen in der Luxuskarosse spazieren. Mir wurde langsam bewusst, dass ich mich auf ihn nicht verlassen konnte und ich auch gut allein klar käme. Gerade in dieser Zeit hätte ich eine Schulter zum Anlehnen gebraucht, doch Samir vergnügte sich lieber mit irgendwelchen Freunden und anderen Weibern in der Stadt.
    Da ich meinen Ex kaum noch ertragen konnte, erklärte ich ihm, dass ich mich von ihm trennen wollte. Er rastete vollkommen aus, beschimpfte mich und baute vor lauter Wut einen Unfall mit dem Auto. Von diesem Zeitpunkt an wurde unsere Ehe katastrophal. Ich habe fast ein Jahr gebraucht, ihn dazu zu bewegen auszuziehen. Er zog alle Register, bekam einen Nervenzusammenbruch, ich bekam bei jeder Gelegenheit Morddrohungen, er wollte das Haus in die Luft sprengen, zertrümmerte einen Teil der Wohnung, zwang mich zum Sex, beschimpfte und kontrollierte mich. Da ich allerdings konsequent dabei blieb, dass ich die Ehe nicht weiterführen wollte, blieb ihm nichts anderes übrig als in den sauren Apfel zu beißen. Nicht ohne alle Konten aufzulösen und das Geld abzuheben, Verträge zu kündigen und mich so unter Druck zu setzen, dass ich ihm noch Möbel für die neue Wohnung kaufte.
    Ich war mittlerweile so kaputt, dass ich nur noch ein Ziel verfolgte – seinen Auszug. Ich hätte auf dem Boden geschlafen und auf Pappkartons gesessen, nur um meinen inneren Frieden wiederzubekommen. Der Auszug lief wider Erwarten einigermaßen gut ab, von einigen Spitzen abgesehen, aber ich war so glücklich, als er den Schlüssel auf den Tisch legte, mir fiel ein richtiger Stein vom Herzen.
    Mein Konto war komplett leer, ich hatte Schulden, aber ich war frei, dachte ich zumindest. Für ihn war die Beziehung noch nicht beendet. Er ließ keine Gelegenheit aus, mich unter Druck zu setzen, ich war so zermürbt, dass ich Angst vor ihm hatte. Das merkte er natürlich und nutzte das schamlos aus. Ich nahm mir einen Anwalt, der mir davon abriet, etwas von dem Eigentum in Tunesien einzuklagen, da ich keine Belege vorweisen konnte – wie denn auch – die Baufirma hat in Tunesien abends immer mit meinen Schwiegereltern auf Zeitungspapier abgerechnet. Rechnungen gab es nur für die Materialien, die mir natürlich auch nicht vorlagen.
    Davon wusste Samir aber nichts und eines Tages drängte er massiv darauf die Scheidung durchzubekommen. Ich wunderte mich darüber sehr, bis ich heraus bekam, warum das so war. Er hatte aus Angst, dass ich Ansprüche stellen würde die Immobilie an meinen Schwiegervater überschrieben, so dass mir nichts zustehen würde.
    Die Scheidung ging relativ problemlos über die Bühne, außer dass die Richterin festlegte, dass ich meinem Ehemann eine Rente zahlen müsste, da ich ja mehr verdient hatte. Er wollte großzügig darauf verzichten, was abgelehnt wurde. Nach der Verhandlung sagte er mir, dass er wusste, wer die Verhandlung führt, durch Verbindungen zu der Mutter der Richterin, die das Verfahren leitete. Auch hier zeigte sich wieder einmal seine Skrupellosigkeit.
    Mittlerweile hatte er auch eine neue Freundin gefunden. Mir war

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