1001 Lüge Bezness-das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer
in Tunesien, haben dort wunderschöne Urlaube verbracht und dort wollte ich nun noch einmal hin. Ich nutze also meinen gesamten mir zustehenden Urlaub und mietete mich für drei Wochen in das Hotel in Zarzis ein, wo ich früher immer mit meinem Mann war.
Mit einem Taxi fuhr ich zu all den Orten, die ich von früher her kannte. Der Taxifahrer, mit dem ich einen Pauschalpreis für alle meine Fahrten machte, freute sich über die täglichen Fahrten. Er war sehr freundlich und mit der Zeit erzählte ich ihm vom Tod meines Mannes und warum ich diese Reise nun allein machte.
Der Mann, zirka 30 Jahre alt, war wirklich reizend und entwickelte sich langsam zum erstklassigen Fremdenführer. Er erzählte mir viele Geschichten von Land und Leuten und auch davon, dass er ebenfalls eine Frau verloren hatte. Sie war im Kindbett gestorben und er zog nun seinen kleinen Sohn allein auf.
Eines Tages lud er mich zu seiner Familie ein, ich sollte ein traditionelles tunesisches Essen kennenlernen. Das nahm ich dankbar an. Im Haus seiner Familie lernte ich seine Mutter und seine verheiratete Schwester kennen, die zwei kleine süße Mädchen hatte. Auch seinen eigenen Sohn, den dreijährigen Tahar stellte er mir vor. Ich wurde sehr freundlich empfangen. Mohamed, mein Taxifahrer übersetzte mir jedes Wort und es wurde ein wunderbarer Tag. Am nächsten Tag kaufte ich eine Tüte voller Süßigkeiten und gab sie Mohamed für die Kinder mit.
Nach einer Woche sagte mir Mohamed, was ich für eine wunderbare Frau sei und dass er sich in mich verliebt hätte. Zunächst konnte ich das nicht glauben, denn Mohamed war ein gut aussehender Mann und ich, na ja, schon etwas pummelig und nicht gerade eine Schönheit, eher ein Allerweltstyp. Und auch neun Jahre älter als er. Trotzdem beschwor er mir von nun an jeden Tag seine Liebe und als ich eines Abends mit ihm in einem Restaurant saß, musste ich ihm schwören, wiederzukommen und bei ihm zu bleiben. Ich erlag seinen Liebesschwüren und versprach es ihm. Einen Tag vor meiner Abreise verbrachte ich die Nacht mit ihm am Strand. Es war wunderbar unter dem Sternenhimmel und zum ersten Mal seit dem Tod meines Mannes, spürte ich wieder so etwas wie Glück. Ich hatte mich verliebt.
Wieder in Deutschland wartete ich täglich auf seine Briefe. Er schrieb viel und auch fast fehlerfrei deutsch. Wir telefonierten oft und vier Monate später verbrachte ich meinen Weihnachtsurlaub mit ihm in Zarzis.
Dort machte er mir dann einen Heiratsantrag und ich sagte ja. Schon einen Monat später hatte er ein Visum für Deutschland und verbrachte einen Monat bei mir in meiner Heimat. Ich hatte den Himmel auf Erden. Mohamed versorgte perfekt den Haushalt und tat alles für mich. Niemals verlangte er etwas von mir. Wenn ich ihm ein wenig Geld zusteckte, damit er sich in der Stadt ein paar warme Kleidungsstücke kaufen konnte, wehrte er sich dagegen, kaufte nur das Billigste und brachte den Rest Geld zurück.
Wir fingen nun an über unsere Zukunft zu sprechen. Er schlug mir vor, dass wir im Sommer in Tunesien heiraten könnten und wir dann dort zusammen im Haus seiner Familie leben könnten. Der Gedanke, in diesem wunderschönen Land mit diesem wunderbaren Mann zu leben, ließ mich nicht mehr los. Allerdings die Vorstellung in diesem kleinen, ärmlichen Haus mit seiner Familie zu leben, behagte mir nicht so recht. Ich schlug ihm also vor, eine eigene Wohnung zu nehmen und mit ihm und seinem Sohn dort zu wohnen. Die Miete sei zu teuer, sagte er und es wäre auf Dauer günstiger, ein eigenes kleines Haus auf seinem Land, das er von seinem Vater geerbt hätte, zu bauen. Ungefähr 30.000 DM seien dafür erforderlich – aber mit seinem Taxi würde er lange brauchen, die Summe zu ersparen. Ich rechnete nach und kam darauf, dass wir das mit zwei Jahren Miete wieder drin hätten. Ich hatte noch das Geld aus der kleinen Lebensversicherung meines Mannes, das würde ausreichen, das Häuschen zu bauen und noch eine Weile davon leben zu können.
Ich nahm ein paar Tage Sonderurlaub und flog mit ihm nach Tunesien zurück. Dort richtete ich ein Konto ein, auf das ich das Geld für den Bau überwies. Er zeigte mir das Land und ich war sofort verliebt. Es lag auf einem kleinen Hügel mit Blick auf das Meer hinunter. Meine Träume schienen perfekt, ich war glücklich.
Im September würde ich wiederkommen und dann sollte das Haus fertig sein und die Hochzeit stattfinden. Die dafür erforderlichen Papiere sollte ich mitbringen. Ich
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