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1014 - Der Seelenkompaß

1014 - Der Seelenkompaß

Titel: 1014 - Der Seelenkompaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einverstanden war.
    Aber es blieb ihm nichts anderes übrig.
    Jane Collins war von Unruhe erfaßt worden. Sie schaute sich um wie jemand, der eine Gefahr erwartet, aber noch nicht weiß, wo sie sich verborgen hält.
    Alles hier war ungewöhnlich. Die Ausstattung, die Luft, die Weite über uns. Da traf der Begriff Seelenhalle perfekt zu. Es war durchaus möglich, daß sich in dieser Umgebung auch Seelen versteckten. Möglicherweise diejenigen, die den vier Verbrechern entrissen worden waren. Auch bei mir hatte man es versucht und Pech gehabt. Wahrscheinlich war ich nicht schlecht genug gewesen.
    Zuwenig negative Energie, die in mir steckte, denn davon existierte die andere Seite schließlich.
    »Sei nur vorsichtig, John!« warnte mich Jane. »Ich traue hier keinem. Nicht Warren und auch nicht diesem komischen Instrument, das er als Seelenkompaß bezeichnet hat.«
    Phil Warren ruckte herum und starrte sie an. »Ein komisches Instrument, haben Sie gesagt? Nein, das ist es nicht. Es ist ein Wunder. Es ist etwas Einmaliges, und ich habe es entdeckt, gefunden oder wiederentdeckt, ganz wie Sie wollen. Ich sah den Kompaß, und ich habe auch so reagiert wie Sie. Aber ich kann Ihnen versichern, daß ich sehr bald vom Gegenteil überzeugt wurde. Man hatte ihn in diesem Keller einfach vergessen, so wie auch der Keller vergessen worden war. Von mir wurde er wiederentdeckt. Ich habe auch die alten Beschreibungen gefunden. Ich habe sie gelesen. Ich habe mich mit dem Kompaß beschäftigt. So fand ich mehr über seine Funktion heraus, die einfach einmalig ist. Er zeigte mir dank seiner Kraft, welche Seelen ich mir holen soll. Durch ihn konnte Kam-El-Baad überleben. Er ist sein Katalysator, und er schickte den mächtigen Seelenfresser immer wieder auf die Reise.«
    »Warum macht er das?« fragte ich.
    »Weil er Seelen sammelt. Das hat er schon immer getan, das hat auch in der heutigen Zeit nicht nachgelassen. Er hat es vom alten Ägypten her mitgenommen, und ich bin zu seinem Diener geworden.«
    »Zum Diener des Schattens?« fragte ich.
    »Richtig.«
    »Und Sie haben keine Angst, Warren, daß Ihnen der Schatten mal negativ gesinnt sein kann?«
    »Wieso?«
    »Daß er sich Ihre Seele holt?«
    Im Licht über uns wirkte das Gesicht des Mannes leicht bläulich. Er lachte und schüttelte den Kopf.
    »Nein, Sinclair, das ist meine neue Welt. Ich habe dafür gesorgt, daß die alte Magie sich entfalten konnte. Ich habe Nächte hier verbracht und in den alten, von mir gefundenen Plänen gestöbert. Ich habe den Kompaß gereinigt, ich habe ihm seinen wunderbaren goldenen Glanz zurückgegeben, damit sich der Seelenfresser wieder entfalten konnte. Nicht mehr wie damals, als er sich die Seelen der Verstorbenen holte. Nein, diesmal geht er an lebende Menschen heran. Er holt sich deren Energie, um sich zu füllen.«
    »Es ist eine kriminelle Energie.«
    »Nur durch sie kann Kam-El-Baad wieder seine alte Macht erreichen, die er einmal gehabt hat.«
    Bisher hatte ich zwar viel über den Kompaß gehört, ihn mir aber noch nicht genau angeschaut. Er war zu weit weg. Ich mußte näher an ihn heran. Ich wies Jane Collins an, im Hintergrund zu warten und mich zu sichern. Ich drückte ihr die Luger in die Hand. Ob sie hier Sicherheit gab, wußte ich nicht. Zumindest wirkte sie beruhigend.
    Bevor ich mir den Kompaß aus der Nähe anschauen konnte, sprach mich Warren an. »Ich müßte mich eigentlich freuen, daß Ihr es geschafft habt, die Seelenhalle zu betreten. Irgendwie ist es doch gut gelaufen, denke ich.«
    »Wieso?«
    »Kam-El-Baad wird sich Eure Seelen holen, und ich werde als Zuschauer dabei sein.«
    »Ich halte dagegen. Er hat es schon einmal versucht, das sollten Sie wissen, Warren. Sie sind doch zu mir gekommen, um sich vom Erfolg ihres Seelenräubers zu überzeugen. Sie und er haben Pech gehabt, und das läßt mich hoffen.«
    »Die Halle ist nicht Ihre Wohnung, Sinclair!« hielt er mir entgegen. »Hier herrschen andere Gesetze. Wir befinden uns hier an der Basis oder an der Quelle. Daran sollten Sie denken. Hier ist das Zentrum, Sinclair, und hier herrschen andere Regeln. Sein Geist hat alles geschaffen. Er hat die Weite des Himmels in den Keller gebracht. Schauen Sie in die Höhe. Sehen Sie eine Decke oder einen Abschluß? Nein, nichts davon. Sie schauen in eine Welt der Gestirne. Ihr Blick gleitet hinein in die Welt des Kam-El-Baad, in sein Reich, in dem sich die Seelen aufhalten. Es wird auch bald euer Platz sein.«
    »Abwarten«, erwiderte

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