2053 - Der neue Tato
Der neue Tato
Konterbande für Ertrus - Perry Rhodan im verdeckten Einsatz
von Hubert Haensel
Gegen Ende des Jahres 1303 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das dem Jahr 4890 alter Zeit entspricht, hat für die Bevölkerung der Milchstraße eine ganz entscheidende Phase ihrer Geschichte begonnen - ohne dass der „normale Mensch" bislang etwas mitbekommen hat. Diese Phase ist Resultat einer Entwicklung, die letztlich damit begann, dass sich die Liga Freier Terraner der Koalition Thoregon angeschlossen hat, einem Zusammenschluss friedliebender Völker aus sechs Galaxien.
Das Kristallimperium der Arkoniden unter dem machtgierigen Imperator Bostich I. hat sich in den letzten Tagen des Jahres 1303 NGZ verändert: Unter der Bezeichnung Göttliches Imperium versucht es nun, seine Macht über die Milchstraße auszudehnen.
Es ist absehbar, dass Arkon bald seine Hand nach der Erde ausstrecken wird. Perry Rhodan versucht seit langem, einen umfassenden galaktischen Krieg zu vermeiden. Jetzt aber sieht er sich einer noch größeren Bedrohung ausgesetzt. Aus den Bewusstseinen von 34.000 terranischen Monochrom-Mutanten und dem mit dem Anzug der Phantome ausgerüsteten Wrehemo Seelenquell entstand auf Arkon eine neue Wesenheit: die Superintelligenz SEELENQUELL.
Rhodan wurde Zeuge dieser Entstehung, und ihm gelang die Flucht aus dem Arkon-System. In der Folge beginnt der Terraner mit Gegenreaktionen. Ein Ziel dabei ist Ertrus denn dort residiert DER NEUE TATO...
Die Hauptpersonen des Romans:
Subeat dom Cyllken - Der neue Tato von Ertrus setzt auf andere Methoden gegen die Bevölkerung.
Perry Rhodan - Der Terranische Resident geht gegen die Arkoniden in die Offensive.
Kim Tasmaene - Der im Untergrund lebende ertrusische Präsident bekommt unverhofften Besuch.
Monkey - Der Chef der Neuen USO hat nicht immer dieselbe Meinung wie Perry Rhodan.
Arneo Lekam - Der Prospektor von Tschirmayn will auf Ertrus forschen.
„Wenn es sein muss, Perry Rhodan, werden wir ein Volk von Märtyrern. Wer sollte uns daran hindern?"
Tam Sorayto, ertrusischer Präsident, gestorben am 4. Oktober 1303 NGZ
PROLOG
Eine beklemmende Düsternis lastete über Fin Calley, als wolle die Schwärze der Nacht nie dem neuen Tag weichen. Die brodelnden Wolkenbänke ebenso wie der dichte Bodennebel zeugten noch von den heftigen Regenfällen in den frühen Morgenstunden, und die matt im Kunstlicht schimmernden Straßen und Fassaden schienen einer fremden Welt zu entstammen. Etwas Unheimliches, fast schon körperlich spürbar, lastete über der neuen Hauptstadt von Ertrus. Es war kurz nach drei Uhr Ortszeit am 30. Dezember 1303 NGZ. Die Zeit stand still. Fin Calley zeigte sich in Agonie erstarrt - symptomatisch für die einst von pulsierender Vielfalt geprägte Welt. Der Krieg, den niemand wollte, nicht einmal die Bevölkerung Arkons, hatte Ertrus wie ein gefräßiges Monstrum überfallen und hielt den Planeten im Würgegriff. Dumpf dröhnende Laute quälten sich durch den Nebel- ein Heer arkonidischer Roboter marschierte. Dann wieder Stille. Zwischen den Wolken flackerten purpurne Entladungen. Der ablandige Sturm, der für gewöhnlich den Sonnenaufgang begleitete und Wolken und Nebel zerrissen hätte, ließ auf sich warten. Obwohl die Sonne Kreit längst über die schroffen Gipfel des Buckligen Reiters emporgestiegen war. Schatten verdichteten sich für wenige Augenblicke zu menschlichen Umrissen.
Der Brodem schien lichter zu werden. Überall strebten die massigen Gestalten von Ertrusern stadtauswärts, der langgestreckten Bucht entgegen, die der Rundon-Ozean ins Land eingekerbt hatte. Prallfeld-Deiche schützten seit Jahrhunderten vor den im Stundentakt herandonnernden Flutwellen. Ein alter, verkrümmt gehender Mann hielt abrupt inne und wandte sich zu seinen Begleitern um. Mit einer Hand fuhr er sich über den schütteren grauen Sichelkamm. „Dieses Jahr ist allgemein ein Jahr der Trauer und des Entsetzens", raunte er. „Und in die Annalen von Fin Calley wird der heutige Tag unauslöschbar eingebrannt werden."
Nicht das Aussehen, doch die markante Stimme verriet ihn: Kim Tasmaene, der neue Präsident von Ertrus. Seine ebenfalls verkleideten Begleiter gehörten zum Untergrundkabinett. Ihre Vorsicht war Teil ihrer Überlebensstrategie, denn seit Radio Freies Ertrus seine Vereidigung planetenumspannend übertragen hatte, machten die Arkoniden Jagd auf Tasmaene und seine
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