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1017 - Die Sonne Satans

1017 - Die Sonne Satans

Titel: 1017 - Die Sonne Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hielten den Atem an. Der Mann stand vor uns und umklammerte sein Messer. Er führte es nicht mehr weiter auf seine Nase zu oder in sie hinein. Sein gesamtes Gesicht wollte er nicht zerschneiden. Die Lippen reichten ihm.
    Schließlich löste er das Messer von seinem Gesicht und ließ die Hand sinken. Dabei schaute er uns an. Er lächelte schief, faßte dann mit zwei Fingern seinen Mund an und drückte die Lippen wieder zusammen, so daß der Mund seine normale Form zurückbekam.
    Ich sprach ihn wieder an. »Was wolltest du uns damit beweisen, Mann?«
    Er überlegte einen Moment. Dann ging er zurück und breitete seine Arme aus. Er blieb auch nicht stehen. Vor dem Altar drehte er seine Runden. »Alles!« brüllte er plötzlich los. »Alles wollte ich euch damit beweisen. Schaut euch um. Wißt ihr, wo wir hier sind? In einer Kirche. In einer verdammten Kirche!« schrie er noch lauter los.
    »Aber ich habe die Kirche besiegt. Ich gehörte zu den Gewinnern. Gott ist tot! Satan nicht! Hört ihr? Gott ist tot!« Er lachte, und es war schon Wahnsinn wie er sich aufführte.
    Ein Derwisch hätte sich nicht schlimmer benehmen können. Er tanzte auf der freien Fläche vor dem Altar. Nur blieb er dabei nicht.
    Er ging zum Altar hin, und er hieb dort mit seinen Händen dagegen, als wollte er das Steingebilde zerstören. Seine Worte waren für uns eine regelrechte Peinigung. Immer wieder sprach er davon, daß die Kirche und damit auch Gott verloren hätte.
    »Sieger ist Satan!«
    Diese Worte wühlten mich stärker auf als seine Taten zuvor. Ich war verdammt sauer geworden, denn ich stand auf der anderen Seite. Ich konnte es einfach nicht hinnehmen, wenn er so sprach. Diese überzogene Blasphemie mußte ich einfach hassen, und ich wollte es auch nicht hinnehmen, daß er gewonnen hatte. Das ging mir gegen den Strich. Es war mein Weltbild durcheinander.
    Der Mann machte weiter. Er tanzte vor dem Altar, er verspottete ihn, er lachte ihn aus, er bewegte seinen Körper schaukelnd, während er gebückt ging und seine Arme immer wieder nach vorn oder zurück schleuderte. Hin und wieder streiften die Fingerkuppen dabei über den Boden. Da kratzte er mit den Nägeln, da kochte die Wut in ihm, und er fühlte sich auch weiterhin als Sieger.
    Das konnte ich nicht zulassen.
    Ich hatte mich von Suko entfernt. Die Kette mit dem Kreuz zog ich hoch, und ich fühlte an meinem Talisman, ob sich dort etwas verändert hatte.
    Es konnte sein, daß es sich erwärmt hatte, mußte aber nicht sein, denn auch meine eigene Haut war warm, bedingt durch einen aufgewühlten Kreislauf.
    »Willst du ihn töten, John?«
    »Nur testen«, erwiderte ich und ging weiter auf die verbrannte Gestalt zu.
    Natürlich hatte ich seine Worte nicht vergessen. Sie zuckten mir durch den Kopf. Die Sonne Satans hatte ihn nicht nur gezeichnet, sondern auch abgehärtet. Er war in ihren Bann hineingeraten. Er hatte sie aufgesaugt, und sie hatte es geschafft, ihn zu verbrennen und ihn auch zu zeichnen.
    Aber er war auch stark geworden und hatte über seinen eigenen Schatten springen können.
    Gott war nicht tot! Nein, nicht für mich, nicht für viele andere, und ich wollte dem Verbrannten dies auch beweisen.
    Er war mit sich selbst beschäftigt. Uns hatte er vergessen. Der Altar war für ihn zu einem Objekt des Spottes geworden. Er beschimpfte ihn mit den unflätigsten Worten, die mir die Schamröte ins Gesicht trieben. Mein Herz schlug schneller als gewöhnlich. Ich stand kurz davor, die Nerven zu verlieren, und ich hätte ihn am liebsten von hinten her niedergeschlagen.
    Er blieb stehen. Dabei warf er die Arme hoch. Aus seinem Mund drangen wieder die beiden Sätze, die für mich entscheidend geworden waren. »Gott ist tot! Satan lebt!«
    »Nein!« schrie ich in das Echo hinein. »Es stimmt nicht! Ich werde dir das Gegenteil beweisen!«
    Er stand plötzlich still. Dann hob er die Schultern an. Leicht zuckte er zusammen.
    Warum drehte sich der Mann nicht um? Spürte er, daß ich bereits mein Kreuz in der Hand hielt und ihn gewissermaßen indirekt damit bedrohte?
    Sein Atem war laut. Der Mann überlegte. Den Kopf hatte er zurückgelegt. Er schüttelte sich. Seine Schultern zuckten. Er hielt die Arme noch immer in die Höhe gestreckt, als wollte er mit seinen ausgestreckten Fingern die Kirchendecke erreichen.
    »Dreh dich um!«
    Noch tat er so, als hätte er mich nicht verstanden. Nur ließ ich nicht locker und wiederholte meine Aufforderung noch zweimal.
    Erst dann kam Bewegung in

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