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1023 - Die Quarantäneflotte

Titel: 1023 - Die Quarantäneflotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Stelle!"
    „Wie du willst", sagte die Brüterin.
    Sie verschwand hinter ihrem Schalter. Chabzawah drehte sich ein wenig herum und sah in die Gesichter der anderen Väter. Ihre Mienen spiegelten Verärgerung wider, und Chabzawah konnte das verstehen. Viele männliche Seolis waren heilfroh, wenn die Angelegenheit mit den Eiern schnell und reibungslos abgewickelt werden konnte - Chabzawah brachte Aufregung in den Vorgang, und das fiel einigen auf die Nerven.
    Der Leiter der Brutabteilung erschien sehr bald. Er war einer der größten Seolis, die Chabzawah jemals gesehen hatte. Mißtrauisch beäugte der Brutdirektor das fragliche Ei.
    „Eine schwierige Angelegenheit", sagte er dann. „Es ist ohne jeden Zweifel ein Seoli-Ei, und es ist auch wieder keines. Ich weiß nicht, was ich da entscheiden soll. Bist du bereit mitzukommen?"
    Chabzawah machte eine Geste der Zustimmung. Die anderen fünf Eier wurden ordnungsgemäß registriert, dann nahm der Brutdirektor das bewußte Ei auf und verließ zusammen mit Chabzawah den Schalterraum. Hintereinander gingen sie durch das Schiff zum Kommandanten.
    Er bewohnte die gleiche Kabine, die Chabzawah schon einmal betreten hatte". Alle Kommandanten bewohnten die gleiche Kabine.
    „Was gibt es?"
    Der Brutdirektor klärte den Befehlshaber des Schiffes über den Streitfall auf. Das Ei lag weiß und schimmernd auf einem Kissen, jedermann deutlich machend, daß es kein normales Ei war.
    „Ich will nichts weiter, als daß es ordnungsgemäß registriert und ausgebrütet wird", sagte Chabzawah. „Das ist mein Recht."
    Der Kommandant dachte lange nach.
    „Registriert und bebrütet das Ei", entschied er schließlich. „Die Sache ist mehr als seltsam, aber wir können sie nicht anders entscheiden. In diesem Ei regt sich Leben, das macht die Entscheidung einfacher - auch wenn ich die Folgen einstweilen nicht übersehen kann."
    Der Brutdirektor nahm das Ei wieder auf. Die seltsame Prozession ging zurück zur Brutstelle. Dort wurde das sechste Ei der Brutverbindung Chabzawah und Miritir registriert und in ein Brutfach gelegt. Der Rechner des Brutsektors bekam den üblichen Auftrag, einen Namen für das Ei zu liefern, aber der Name, den der Rechner ausspuckte, wurde so gut wie nie verwendet.
    Offiziell hieß der Keimling Hatabah, üblich wurde für ihn der Name Eiling.
    Chabzawah sollte davon nichts mehr erfahren. Als er nach der langwierigen Prozedur der Brutanmeldung in seine Wabe zurückkehrte, fand er Miritir tot. Sie war trotz aller Hoffnung der Anstrengung erlegen. Die maßlose Enttäuschung über diesen Schlag ließ Chabzawah den Tod seiner Gefährtin nur um wenige Stunden überleben.
    Er bekam seinen Sohn, den wohl berühmtesten Seoli, niemals zu Gesicht.
     
    3.
     
    Thoxhar sah auf die Uhr. Es war auf die Stunde genau zwei Jahre, siebzehn Tage und sieben Stunden her, daß er Dareena zum erstenmal gesehen und sich prompt in sie verliebt hatte.
    Verliebt zu sein war für einen jungen Springer einer zudem verarmten Familie kein leicht zu ertragender Gemütszustand. Das galt insbesondere dann, wenn die Angebetete zum einen auf einem Planeten lebte, der nicht wie Thoxhars Walzenschiffheim durch den Weltraum herumvagabundierte, und zum anderen einer ebenso altadeligen wie steinreichen Familie angehörte. Dareenas Vater hätte die Flotte des gesamten Sippenverbands, zu dem Thoxhar sich zählte, aufkaufen können, ohne das auf dem Bankauszug überhaupt zu merken. Den Gawanthars gehörten Welten, nicht nur ein paar Dutzend angeblich flugtaugliche Rostbüchsen zweifelhafter Herkunft mit Besatzungen eindeutig zweifelhafter Moral.
    Dareena und Thoxhar wären sich vermutlich nie begegnet, hätte nicht Dareenas Vater auf Xaral IV nach dem Rechten sehen wollen und wäre zum anderen Thoxhars ebenso zänkischer wie trunksüchtiger Vater nicht wieder einmal mit den Behörden zusammengeprallt.
    Er war auf dem Weg zum örtlichen Gefängnis gewesen: Thoxhar hatte einen Gleiter aus dem Fahrzeugpark seines Vaters gesteuert, während ein livrierter Robot das Prunkgefährt des alten Gawanthar gesteuert hatte. Solche Chauffeur-Robots waren auf allerlei vorbereitet, aber auf die absonderlichen Reaktionen von Thoxhar war er nicht gefaßt gewesen.
    Thoxhar hatte Dareeha flüchtig gesehen, ihr nachgestarrt, das Steuer herumgerissen ...
    Ein paar Augenblicke später hatte es dann auch schon gekracht.
    Was Thoxhar an Dareena fand, war eindeutig. Sie war schlank und weißhaarig, hatte die typischen Rotaugen der

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